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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Sie vernichten also gerade einen Arbeitsplatz und glauben, Sie erhalten ihn!« Diese ganze Argumentation habe ich mehrfach wiederholt. Ich weiß nicht genau, ob man mir geglaubt hat.
    Legen Sie dieses Buch einmal kurz zur Seite. Fragen Sie sich: Wie viele Jobs können durch bloße Optimierung der Auslastung und durch Kundenarbeit gestrichen werden? Ich habe keine Zahlen zu bieten, aber wie klingt für Sie meine intuitive Schätzung von einem guten Drittel? Können Sie mit dieser Zahl mitgehen? Ja?
    Dann führe ich Sie in Gedanken an die Kasse von Lidl, REWE oder Tengelmann. Da piept es an der Kasse. Piep-Piep-geht nicht-noch mal-Piep doch noch-Piep-Piep-geht nicht, Etikett drehen-Piep-Piep-Piep-geht nicht-noch mal-geht nicht-Zahl eintippen, dabei seufzen-Piep-Piep-Piep … Kennen Sie das? Haben Sie es im Ohr?
    Jetzt gehen wir in Gedanken zu ALDI . Piept es da überhaupt? Am Anfang Piep-Piep-Piep-mitleidiger Blick eines jungen Menschen, dass ich nicht schnell genug einpacke-Piep-Piep, den Rest höre ich nicht mehr und versuche schneller einzupacken als er/sie die Barcodes scannt.
    Jetzt legen Sie das Buch nochmals nieder und fragen sich: Wenn man NACH der Vollauslastung nun noch zusätzlich normal schneller arbeiten würde – wie viele Jobs ließen sich einsparen? Ich habe wieder keine Statistiken anzubieten, aber vielleicht noch mal ein Drittel von den zwei verbliebenen Dritteln? Da bleiben von den 100 Prozent noch 66 Prozent und nach dem Beschleunigen noch zwei Drittel davon, also 44 Prozent.
    Und nun schauen wir uns an, wie viele Jobs wir sparen können, wenn wir die Systeme erst verbessern, dann vereinheitlichen und dabei voll auslasten – wenn wir also mit den Systemen und Infrastrukturen etwas Ähnliches wie mit den Jobs der Mitarbeiter anstellen.

 
    Beginnende Dominanz von Dienstleistungsfabriken
     
    Jetzt zeige ich Ihnen, dass es in vielen Bereichen viele verschiedene Strukturen oder Standards gibt, die parallel betrieben werden. Eine einzige würde ja reichen und im Grunde besser funktionieren. Deshalb gibt es einen Trend zu einheitlichen Strukturen – mehrfache sterben langsam aus. Das setzt ungeheuer viele Dienstleistungsberufe unter Druck. Ich beginne mit dem Argument, dass in vielen Situationen eine Struktur besser ist als viele.
    Nur eine einzige Infrastruktur!
    Es gibt in den USA mehrere Telefonnetze und andere Mobilfunkfrequenzen. Wer dort Urlaub macht, sollte daher an ein Triband-Handy denken. Es ist, als wenn wir verschiedene Straßennetze mit am besten noch anderen Verkehrsregeln hätten! Was würden Sie denken, wenn wir je ein Straßennetz für Links- und Rechtsverkehr hätten? Wenn neue Infrastrukturen entstehen, ist das leider oft doppelt und dreifach, weil ja verschiedene konkurrierende Unternehmen mit dem Aufbau paralleler Systeme beginnen. Es bilden sich nur langsam einheitliche Standards. Erst seit Kurzem wird bei allen Handys ein USB -Ladekabel angeboten, damit wir nicht alle zig Aufladeeinheiten zu Hause vorhalten müssen!
    Ende der 90er Jahre habe ich bei IBM viele Diskussionen erlebt, ob Amazon wohl je Gewinne machen würde. »Man kann keine Bücher im Internet verkaufen!« Später versuchten andere Konzerne, in Deutschland zum Beispiel Bertelsmann, an den Erfolg von Amazon anzuknüpfen und ebenfalls im Internet zu verkaufen. Da war es für die meisten zu spät. Warum? Bei Amazon gibt es Verbraucherkritiken. Die gab es dort zuallererst! Die Käufer beschrieben ihre Eindrücke, sie schrieben Rezensionen zu Büchern. Das aber tun sie bei anderen Buchketten nicht. Schauen Sie selbst! Bei Weltbild, Libri & Co. kann ebenfalls jeder Leser Rezensionen schreiben. Dort stehen aber fast keine. Das liegt daran, dass die Rezensenten sich natürlich freuen, wenn ihre Meinung gelesen wird. Sonst machen sie sich nicht die Mühe des Schreibens. Bei Amazon sind aber die meisten Leser, weil Amazon den größten Umsatz macht. Also schreibt jeder nur bei Amazon. Dann aber macht es kaum noch Freude, die Bücher woanders zu bestellen, weil dort keine Rezensionen stehen. Die Konsequenz ist: Die Rezensionen verschaffen Amazon einen Vorteil, den andere Verkaufsportale nie, nie, nie wieder einholen können. Amazon hat eine wichtige Infrastruktur der Rezensionen geschaffen, einen Schatz des Wissens, der weit über Amazon an sich hinausgeht.
    Bei Amazon kann jeder seine Bücher anbieten. Ich selbst biete dort meinen Vampirroman Ankhaba mit blutroter Signatur an, damit er auf jeden Fall immer lieferbar ist.

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