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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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einem Autozulieferer und möchte eine CAD -Rechner-Umgebung mit XY -Hauptspeicher, UV -Prozessor etc. für eine Woche zum Testen meiner neuen Konstruktion im digitalen virtuellen Windkanal.« ( CAD = Computer Aided Design). Das tippt man ein, auch die Kreditkartennummer. Eine Minute warten, und der Rechner erscheint als Fenster auf Ihrem Laptop. Sie bedienen ihn wie einen echten eigenen Rechner, den sie früher so umständlich wie meine Stereoanlage einst hätten besorgen, bezahlen und aufstellen müssen.
    Technisch gesehen haben Sie aber keinen anderen Rechner im Netz gemietet. Es ist nicht so, dass in einer Rechnerfarm ein solcher Rechner auf Sie wartet, von Ihnen gemietet zu werden. Das Bestellen der Rechner funktioniert nicht wie bei Mietwagen, wo man schaut, ob genau der auf dem Hof steht, den Sie wollen. Nein! Im Netz stehen ganz große Computer, die für Sie so tun, als wären sie der Rechner, den Sie bestellt hätten. Solche großen Computer können gleichzeitig für hundert Menschen wie Sie so tun, als seien sie der jeweils von Ihnen bestellte Computer. Man sagt: Sie rechnen auf einem virtuellen Computer, der kein physikalischer Computer ist, sondern nur eine Software auf einem großen Computer.
    Ich will hier aber nicht in Technologie abschweifen, ich will nur deutlich machen, dass man daraufhin auch keine Menschen mehr braucht, die die verschiedenen Computer kaufen und aufstellen. Die gut bezahlten Jobs für die »Künstler«, die Anlagen als Operator und Administrator bedienen und warten können, fallen weg. (So wie es früher Telefonspezialisten und Operators gab, die durch das automatische Verbinden wegfielen.) Ganze Berufsgruppen in der IT müssen sich unter den neuen Erwartungen zum Teil radikal verändern.
    Sie werden nicht wirklich alle arbeitslos. Nein, sie sollen jetzt auch die Infrastrukturen der Geschäftsprozesse neu konzipieren. Da die Computer in unser Leben dringen, müssen die IT -Fachleute immer dringender etwas vom Leben außerhalb des Rechenzentrums verstehen! Sie müssen sich dort und im »Business« auskennen. Sie müssen ja die Automatisierung der Arbeit in anderen Bereichen vorantreiben und müssen deshalb die Arbeit in allen anderen Bereichen verstehen.
    Meist tun sie das aber nicht! Und so jammert die ganze Wirtschaft, dass die IT -Branche viel zu wenig von dem versteht, was der Kunde von der IT eigentlich erwartet. Die Erwartungen der Management-Etagen an die IT sind sprunghaft gestiegen, aber die IT -Kräfte haben meistens bei der Arbeit nur Computer und Netze im Kopf, aber keine Geschäftskenntnisse.
    »Der IT -Mensch der Zukunft kann sich auch auf dem Businessparkett sehen lassen.« – »Der Chef der IT muss neben dem obersten Chef als Einziger auch das ganze Business kennen.« So wird es gebetsmühlenartig jeden lieben langen Tag in jeder Computerzeitung wiederholt. Es ist eben ein sehr berechtigter frommer Wunsch, dass der Chef der IT das Business kennt – faktisch ist es heute meist nicht so.
    Und so erfüllt die IT nicht mehr die gestiegenen Erwartungen ihrer Kunden. Das, was IT -Fachleute bislang gut konnten, erledigen Computer oder die Kunden von allein. Es ist genau wie bei den Bankangestellten! Sie müssen verstehen, nicht nur bedienen können.
    Deshalb verändert sich das Leben der IT -Fachkräfte in der nächsten Zukunft rasant hin zu »höherwertigen Services«. Das Berufsbild des reinen Techies ändert sich hin zu Geschäftsprozessspezialisten.
    Arbeit im Möbelhaus
    Wer ein neues Billy-Regal braucht, nimmt sich eines bei IKEA aus dem Hochregal. Fertig. Eine Schrankwand für mehr als 10000 Euro aber kauft man heute lieber bei einem Innenarchitekten, oder? Der soll Ihnen eine Skizze machen und Vorschläge erarbeiten. Für unser Wohnzimmer hatten wir schon vor einigen Jahren alles grob ausgewählt – und dann kam die Beraterin zu uns nach Hause. Sie beriet uns anhand von Farbmustern und Skizzen. Es ist wunderschön geworden! Wir haben jetzt nicht so wahnsinnig viel für die Möbel ausgegeben, ganz bestimmt nicht. Wir haben nur nach einer guten Beraterin gesucht und nicht nach guten Möbeln. Das ist gar nicht so einfach! Immerhin kennen wir jetzt ein paar in Mannheim und in Wiesloch.
    Möbelprospekte lesen kann ich auch! Anschauen ebenfalls! Aber wir hätten gerne jemanden, der unser Haus mitversteht – wie wir leben, welches Licht wir lieben und so weiter. Das ist unsere Erwartung an ein Möbelhaus für alles das, was wir nicht selbst mit einem Katalog schaffen.

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