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Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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verschwanden dahinter. Es war das schönste Beispiel für Perspektive, das Dirk je gesehen hatte.
    Das Katapultschiffchen war ein riesiges, mit Greifern versehenes Gestell, und diese Greifer würden die »Prometheus« packen, bis das Schiff Fluggeschwindigkeit erreichte. Nur mussten sie im richtigen Augenblick loslassen, sonst …
    »Fünfhundert Tonnen bei soundso viel km/h vom Stapel zu lassen, muss eine ziemliche Generatorenanlage erfordern«, sagte Dirk zu Collins. »Warum startet die ›Prometheus‹ eigentlich nicht unter eigener Kraft?«
    »Weil sie mit dieser Anfangslast bei vier fünfzig abgewürgt würde und die Brennkammern erst etwas darüber hinaus in Aktion treten. Wir müssen also erst Geschwindigkeit erzeugen. Das Hauptkraftwerk dort drüben liefert die Energie für den Stapellauf. In dem kleineren Gebäude daneben befindet sich eine Batterie von Schwungrädern, die kurz vor dem Absetzen in Gang gebracht werden. Dann werden sie direkt mit den Generatoren gekoppelt.«
    »Ich verstehe«, sagte Dirk. »Man zieht eine Art Uhrwerk auf, und los geht's.«
    »Ganz richtig«, erwiderte Collins. »Wenn ›Alpha‹ einmal unterwegs ist, ist ›Beta‹ nicht mehr überbelastet und kann bei mäßiger Geschwindigkeit landen – weniger als hundertfünfzig Meilen in der Stunde, eine Kleinigkeit für jemanden, der Segelflugzeuge von zweihundert Tonnen zu seinem Steckenpferd erkoren hat!«

XXII
     
    Als der Generaldirektor auf das Podium trat, ließ das Gestampfe der vielen Menschen in dem kleinen Hangar nach, und es wurde still. Die Metallwände warfen seine durch Lautsprecher übertragenen Worte zurück. Als er anfing zu reden, begannen Hunderte von Bleistiften eifrig zu kritzeln.
    »Da Sie gerade alle hier versammelt sind«, sagte Sir Robert, »möchte ich ein paar Worte an Sie richten. Wir möchten Sie gern nach besten Kräften in Ihrer Arbeit unterstützen und Ihnen jede Gelegenheit geben, über den Abflug zu berichten, der, wie Sie wissen, in fünf Tagen stattfinden soll.
    Zuerst einmal müssen Sie einsehen, dass es unmöglich ist, jeden Einzelnen von Ihnen durch das Schiff zu führen. In der vergangenen Woche haben wir so viele Besucher zugelassen, wie wir konnten, doch ab übermorgen können wir niemanden mehr an Bord gebrauchen. Die Ingenieure müssen ihre letzten Vorkehrungen treffen, und leider muss ich auch bemerken, dass wir bereits ein oder zwei Fälle von Andenkenjägerei zu verzeichnen haben.
    Ihnen allen ist Gelegenheit gegeben worden, sich Beobachtungsposten längs der Startbahn auszuwählen. Die erste Vier-Kilometer-Strecke müsste eigentlich Platz, für alle bieten. Aber denken Sie bitte daran – niemand darf die rote Barriere bei Kilometer fünf überschreiten! Dort beginnen die Düsen zu feuern, und das Gebiet ist von früheren Versuchen her noch immer leicht radioaktiv. Wir werden die Entwarnung geben, sobald Sie sich ohne Gefahr hinausbegeben können, um die automatischen Kameras zu holen, die Sie dort draußen aufgestellt haben.
    Von verschiedenen Seiten ist die Anfrage gekommen, wann wir die Strahlungsabschirmungen, von denen die Schiffe umgeben sind, abbauen werden, damit man einen Gesamtüberblick gewinnen kann. Das wird morgen Nachmittag geschehen, und Sie können hinauskommen und sich die Sache ansehen. Bringen Sie Feldstecher oder Teleskope mit, wenn Sie einen Blick auf die Düsenanlagen werfen wollen – Sie dürfen sich ihnen nämlich nur bis auf hundert Meter nähern. Und glauben Sie bitte nicht, dass das, was ich hier sage, ein Haufen Unfug sei; im hiesigen Lazarett liegen zwei Leute, die sich herangeschlichen haben, um das Ganze einmal aus der Nähe zu sehen, und die ihre Voreiligkeit jetzt tief bedauern.
    Sollte es in letzter Minute noch eine Panne geben, so wird der Start um zwölf, vierundzwanzig, höchstens aber um sechsunddreißig Stunden verschoben. Sollten wir bis dahin noch nicht klar sein, müssen wir auf den nächsten Mondwechsel warten – das heißt, vier Wochen. Was das Schiff angeht, so kommt es überhaupt nicht darauf an, wann wir den Flug nach dem Mond antreten, aber wir wollen bei Tageslicht landen, und zwar in dem Gebiet, das uns am besten bekannt ist.
    Die beiden Komponenten werden sich etwa eine Stunde nach dem Abflug trennen. Es müsste möglich sein, ›Alphas‹ Feuerstoß zu sehen, falls die Rakete sich über dem Horizont befindet, wenn sie ihre eigene Flugbahn einschlägt. Wir werden jeden Spruch, den wir empfangen, auf unserer örtlichen Lagerwelle durch

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