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Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Lautsprecher.
    »Was ist denn das?«
    »Geiger-Alarm. Bei irgendwelcher Aktivität geht er wie eine Sirene los.«
    Dirk wies mit ausgestrecktem Arm auf die gewaltige Maschine, die vor ihnen aufragte.
    »Ist das nun ein Weltraumschiff oder eine Atombombe?«, fragte er kläglich.
    Collins lachte.
    »Wenn Sie von dem Rückstrahl erfasst würden, würden Sie bestimmt keinen Unterschied mehr merken.«
    Sie standen unter dem schlanken, spitz zulaufenden Bug der »Beta«, und die nach beiden Seiten herausragenden Tragflächen verliehen ihr das Aussehen einer stillsitzenden Motte. Die dunklen Höhlungen der Luftschaufeln sahen bedrohlich und gefährlich aus, und Dirk fragte sich vergeblich, was die seltsam gerillten Dinge bedeuten mochten, die an verschiedenen Stellen hervorstanden. Collins bemerkte, dass er sie neugierig betrachtete.
    »Stoßverbreiter«, sagte er erläuternd. »Es ist nämlich fast unmöglich, einen Luftzuführer herzustellen, der für eine Geschwindigkeit von fünfhundert Meilen die Stunde über dem Meeresspiegel genügt und der eine Geschwindigkeit von achtzehntausend Meilen in der Stunde aushält, wie wir sie in der oberen Stratosphäre erreichen. Diese Dinger sind verstellbar und können ein- und ausgefahren werden. Aber selbst damit lässt das Ganze noch viel zu wünschen übrig; möglich wird es überhaupt erst dadurch, dass wir über unbeschränkte Energie verfügen. Und jetzt wollen wir mal sehen, ob wir an Bord gehen können.«
    Über das Untergestell gelangte man durch die Luftschleusentür an der einen Seite mit Leichtigkeit ins Innere der Maschine. Das Hinterteil des Schiffes war, wie Dirk bemerkte, durch bewegliche Barrieren sorgsam abgezäunt, so dass niemand näher herangelangen konnte. Er machte eine diesbezügliche Bemerkung zu Collins.
    »Dieser Teil der ›Beta‹«, sagte der Aerodynamiker ernst, »darf bis zum Jahre 2000 etwa von niemandem betreten werden.«
    Dirk blickte ihn fassungslos an.
    »Was soll das heißen?«
    »Genau das, was ich gesagt habe. Wenn der Atomantrieb einmal in Gang gewesen und die Brenner radioaktiv geworden sind, darf man sich ihnen nie wieder nähern. Erst in vielen Jahren wird man sie wieder berühren können und einigermaßen sicher sein.«
    Selbst Dirk, der gewiss nicht viel von technischen Dingen verstand, begann die praktischen Schwierigkeiten einzusehen, die sich daraus ergeben mussten.
    »Wie zum Teufel wollt ihr denn dann die Motoren nachsehen oder etwas daran reparieren? Versuchen Sie mir nur nicht einzureden, eure Entwürfe wären so vollkommen, dass es keine Pannen geben könnte!«
    Collins lächelte.
    »Das bereitet den Atomingenieuren schon lange Kopfzerbrechen. Später werden Sie Gelegenheit haben zu sehen, wie man das Problem löst.«
    An Bord der »Beta« gab es erstaunlich wenig zu sehen, da das Schiff hauptsächlich aus Brennstofftanks und Motoren bestand, die durch Abschirmungen verdeckt und unzugänglich waren. Die längliche schmale Kabine im Bug hätte auch der Pilotenraum eines Flugzeuges sein können, nur dass sie sorgfältiger ausgestattet war, da sie dem Piloten und dem für die Versorgung verantwortlichen Techniker für fast drei Wochen als Aufenthaltsraum dienen würde. Sie würden sich wahrscheinlich sehr langweilen, und Dirk war nicht weiter überrascht, als er feststellte, dass zur Ausrüstung des Schiffes auch ein Bestand an Mikrofilmen und ein Projektionsapparat gehörten. Bedauerlich, um es milde auszudrücken, würde es nur sein, wenn die beiden Männer unvereinbare Gegensätze sein sollten; aber zweifellos hatten die Psychologen auch hierfür Vorsorge getroffen.
    Dirks Interesse an einer noch näheren Besichtigung des Pilotenraumes erlahmte indes schon bald, teils, weil er so wenig davon verstand, teils, weil er begierig war, an Bord der »Alpha« zu gelangen. Er trat an die kleinen, dicken Fenster und blickte hinaus.
    »Beta« zeigte wüstenwärts und lag fast parallel zu der Startbahn, über die sie in wenigen Tagen brausen würde. Selbst jetzt konnte man sich leicht vorstellen, dass sie nur darauf wartete, den Sprung in den Himmel zu wagen und mit ihrer kostbaren Last in die Stratosphäre emporzusteigen.
    Plötzlich begann der Boden unter ihm zu schwanken, und das Schiff bewegte sich. Dirk spürte, wie sein Herzschlag aussetzte, er war nahe daran, das Gleichgewicht zu verlieren, und nur ein rascher Griff nach einem Geländer vor ihm bewahrte ihn vor einem Sturz. Erst jetzt bemerkte er den kleinen Traktor, der um das Schiff

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