Auferstanden: Thriller (German Edition)
Gebetskette mit den Holzperlen. Er betrachtete sie aufmerksam, rollte sie in den Händen und drehte sich dann zu Jack um. »Wo ist die Halskette?«, fragte er ihn.
Jack starrte ihn verwirrt an und zeigte auf die Gebetskette, die er in der Hand hielt.
»Das ist eine Gebetskette.« Cristos warf noch einen Blick in den Rucksack, doch er war leer.
»Wo ist die Halskette meines Vaters?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
»Blaue Edelsteine an einer silbernen Kette.«
Jack schaute Cristos an und versuchte, seinen Schock zu verbergen.
»Sagen Sie nicht, die Kette war nicht da, und Sie wissen nicht, wo sie ist.«
Jetzt wurde Jack alles klar … Er vermied den Augenkontakt mit Mia, weil er befürchtete, dadurch zu verraten, dass die Kette mit den blauen Edelsteinen an Mias Hals hing.
Cristos packte Mia, zog sie zu sich heran und drückte die Waffe an ihre Schläfe. »Erinnern Sie sich, was ich gesagt habe, bevor Sie mich haben hinrichten lassen? Passen Sie gut auf Ihre Familie auf.«
Jack funkelte ihn wütend an.
»Wo ist die Halskette mit den blauen Edelsteinen?«
Die Zeit blieb stehen, während Cristos die Waffe noch immer an Mias Kopf drückte.
»Zehn Sekunden, und ich beginne mit ihr.« Er zog die Waffe durch Mias dunkles nasses Haar. »Vergessen Sie nicht, dass Ihre Töchter nur wenige Meilen entfernt auf dem Festland schlafen. Warum, glauben Sie, habe ich diesen Ort ausgewählt?«
Cristos schlang den linken Arm um Mias Hals, nahm sie in den Würgegriff und richtete die Waffe auf Jack.
Und als der kreisende Lichtstrahl des Leuchtturms über sie hinwegglitt, blitzten plötzlich die blauen Edelsteine an Mias Halskette auf. Cristos bemerkte es, wirbelte sie herum und riss die Strickjacke auf.
Fassungslos starrte er auf die Kette mit den blauen Edelsteinen, die seinem Vater gehört hatte und über die geheimnisvolle Gerüchte kursierten, die besagten, dass die Kette sein Überleben sichern würde. Das Geschmeide war im Laufe der Zeit immer an die Führer ihres kleinen Landes übergeben worden und wäre zweifellos auch in Cristos Hände gelangt, wenn er ein reines Herz gehabt und sein Vater es so entschieden hätte.
Doch Cristos brauchte den Segen seines Vaters nicht, um die Kette nun in seinen Besitz zu bringen und sich ihre Macht zunutze zu machen.
Er lächelte. Das, was er gesucht hatte, war seit Stunden zum Greifen nahe gewesen.
In dem Augenblick, als Cristos durch die Konzentration auf die Halskette abgelenkt war, stürzte sich Jack auf seine Waffe. Er entwand sie ihm und warf sie an den Rand der Klippen.
Mia nutzte den Moment, um sich von Cristos loszureißen. Sie verpasste ihm mit der Rückhand einen erstaunlich kräftigen Schlag auf die Wange, ehe sie davonrannte, um die Waffe zu holen. Unterdessen griff Jack Cristos mit voller Wucht an, aber der starke Mann schlug zurück. Dem guten Training seines Gegners war Jack nicht gewachsen. Cristos wehrte die Schläge ab und sah seine nächsten Bewegungen voraus. Er trat Jack mit dem Fuß auf die Schläfe und streckte ihn rücklings zu Boden.
Cristos kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern stürzte sich auf Mia, die gerade die Waffe am Rande der Klippen aufhob. Er versetzte ihr einen harten Faustschlag, worauf sie benommen in den Schlamm fiel. Cristos ergriff die Waffe, wirbelte herum und richtete sie auf Jack.
Als Jack über den matschigen Boden kroch, fiel Cristos’ Blick auf den linken Unterarm seines Opfers mit den Schriftzeichen in der Sprache der Cotis.
»Wo haben Sie das her?«, fragte Cristos.
Jack starrte Cristos an und staunte, als er auf seinem Gesicht einen Ausdruck erkannte, den er nicht für möglich gehalten hätte. Es war tatsächlich Angst, derselbe Blick, den er bei Mia gesehen hatte, als sie ihn bat, die Kassette zu verstecken.
»Wissen Sie, was das ist?«, fragte Cristos ihn. »Es ist ein Gebet für die Toten.«
»Ich will nichts hören von Ihrem …«
»Sie sind gestorben, Jack, und jemand hat Sie gerettet. Wer war das? Wie sah er aus? War es mein Vater? Lebt er?«
Jack bedeckte seinen Arm mit der Hand, als würde er sich schämen. Inzwischen stand Mia mühsam hinter ihm auf.
»Zeigen Sie es mir!«, schrie Cristos, während er Jack mit der Waffe bedrohte.
Jack rollte den Ärmel herunter, um Cristos zu verhöhnen.
»Zeigen Sie es mir jetzt!« Cristos fuchtelte wild mit der Pistole herum, um seine Worte zu unterstreichen.
Jack lächelte spöttisch. »Wie fühlt sich die Angst an?«
»Warum sagen Sie es mir
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