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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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dunklen Rändern unter den Augen und diesem ernsten Gesichtsausdruck zu sehen. Der stellvertretende FBI -Direktor, der das FBI -Büro in New York leitete, war für seinen schwarzen, trockenen Humor und seine Schlagfertigkeit bekannt. Im Laufe seiner fünfundzwanzig Berufsjahre hatte er einen immer feineren Spott entwickelt, in dessen Genuss Frank schon mehrfach gekommen war. Er hätte Tierney niemals als Freund bezeichnet, aber er respektierte ihn, und das traf sonst nur noch auf eine FBI -Agentin zu, von der niemand wusste, wo sie sich aufhielt.
    »Seit wann sind Sie wieder im Dienst?«, fragte Tierney ihn erstaunt.
    »Was zum Teufel ist hier los?«, entgegnete Frank, ohne die Frage zu beantworten.
    Tierney musterte ihn mit verwirrter Miene und dachte über die Frage nach. »Wir suchen eine Beweismittel-Kassette, die Mia Keeler an sich genommen hatte, und sie scheint verschwunden zu sein.«
    »Und warum sollte sie hier sein?«
    »Mia ist clever. Wir nehmen an, dass sie ihren Mann gebeten hat, sie hier unten zu verstecken.«
    »Sie glauben, dass Mia Beweise versteckt und Jack politischen Selbstmord begangen hat?«
    »Nein. Das habe ich nicht gesagt. Aber wie so oft, steckt hinter dieser Geschichte mehr, als irgendjemand von uns weiß.«
    »Wissen Sie, was in der Kassette ist?«
    »Beweismaterial von einer Mordermittlung.«
    »Und Sie glauben, dass Jack und Mia irgendwie in den Fall verwickelt sind?«
    »Niemand beschuldigt sie eines Vergehens. Ich kenne Mia schon, seitdem sie die Oberstufe der Highschool besucht hat, und ihren Vater kannte ich ewig. Wenn sie es getan haben sollte, dann aus einem ganz bestimmten Grund.«
    »Und um diesen Grund herauszufinden, sind Sie hierhergekommen und haben das Kommando übernommen?«
    Tierney strich mit den Händen durch sein kurzes Haar und dachte nach. »Der Bürgermeister und der Gouverneur sind eingeweiht, und wir haben einen Durchsuchungsbeschluss, den ich nicht vorlegen musste, da alle versuchen, in dieser Sache zusammenzuarbeiten. Wir behaupten nicht, dass Jack und Mia etwas verbrochen haben, aber jemand hat sie getötet. Und wir brauchen diese Kassette.«
    »Und warum dauert es so lange? Sie haben doch eine ganze Mannschaft hier unten, und trotzdem finden Sie sie nicht?«
    »Es wurde nichts ins System eingegeben«, mischte Charlie sich ein.
    »Er ist clever. Er hat sie nicht eingegeben, und das bedeutet, dass ihm entweder jemand geholfen hat …« Tierneys Blick wanderte von Charlie zu Frank. »Oder er hat die Beweise in einer anderen Kassette versteckt.«
    »Die Bezirksstaatsanwaltschaft arbeitet an Tausenden von laufenden Fällen. Wollen Sie mir sagen, dass Sie jetzt jede Kassette durchsuchen wollen?«
    »Willkommen in der Hölle«, sagte Tierney und betrat die Asservatenkammer. Frank folgte ihm in den riesigen Lagerraum, den er schon unzählige Male betreten hatte.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich ein wenig umschaue?«
    »Ja, habe ich«, sagte Tierney mit einem argwöhnischen Unterton in der Stimme. »Es sei denn, Sie sagen mir, warum jemand, der es so eilig hatte, in den Ruhestand zu treten, wieder zurück ist.«
    Frank starrte ihn an. »Wir wissen beide, dass es kein Unfall war. Sonst wären Sie nicht hier.«
    »Es ist kein Zufall, dass wir beide jetzt hier unten sind. Ich weiß, was ich suche. Warum sagen Sie mir nicht, was Sie hier suchen?«
    Frank dachte angestrengt nach. Er konnte nicht gut lügen und plauderte die Wahrheit immer aus, ehe er sie zurückhalten konnte.
    »Ich habe gehört, dass das FBI hier ist, und das ist noch nie zuvor passiert. Wie Sie gesagt haben, ist es kein Zufall.«
    »Wir haben den ganzen Morgen damit verbracht, uns alle laufenden Fälle anzusehen, an denen Keeler gearbeitet hat.«
    »Und es fehlt nichts?«
    »Es fehlt nichts.«
    »Und ich kann mich hier wirklich nicht mal ein bisschen umsehen?«
    »Doch, aber nur, wenn Sie mir etwas anbieten, das uns weiterhilft.«
    Frank nickte und schaute den Gang hinunter auf die unzähligen Regalreihen mit den Beweismitteln. Mehrere FBI -Agenten in weißen Hemden saßen an vier Tischen, an denen sie auf die Schnelle einen provisorischen Arbeitsplatz eingerichtet hatten. Vor ihnen standen Computer und Kassetten. Sie überprüften jede einzelne, zogen Akten heraus, Waffen, Beutel mit Drogen, alles, was die Schatullen enthielten. Die Informationen protokollierten sie auf Klemmbrettern und gaben sie in Computer ein. Zwei junge Agenten, die nicht älter als dreißig waren, liefen mit aufmerksamen

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