Auferstanden: Thriller (German Edition)
stürzen.
Langsam stieg Jack aus dem Audi.
»Ich freue mich, dass Sie gekommen sind«, sagte Cristos in verächtlichem Ton. »Aaron und Donal begleiten uns. Ich nehme an, Sie kennen sich bereits.«
Die beiden Männer funkelten Jack wütend an. Er kannte sie in der Tat. Donal, der kräftigere von den beiden, hatte mit den Fäusten auf ihn eingeschlagen, ihn in seinen Wagen gestoßen und diesen durch das Brückengeländer in den Fluss gejagt. Aaron, der dürre Rothaarige, hatte Mia brutal niedergestreckt. Jack starrte den Kerl finster an und wandte den Blick schließlich ab. Er wusste nicht, was in der nächsten Stunde passieren würde, doch er schwor, dass der Mann für das, was er getan hatte, bezahlen würde.
»Zwei tote Männer arbeiten zusammen«, fuhr Cristos fort. »Ich habe Ihnen gesagt, dass der Tod nicht immer von Dauer ist.«
»Wie kann das sein?«, fragte Jack. »Ich habe Sie sterben sehen.«
Cristos lächelte. »Sie haben eine hübsche Frau, Jack«, sagte er in spöttischem Ton. »Sie hätten sehen sollen, wie sie geweint hat, als sie von Ihrem Tod erfuhr.«
»Sie Schwein«, zischte Jack mit zusammengebissenen Zähnen. »Woher soll ich wissen, dass sie noch lebt?«
Cristos zog sein Handy heraus und wählte eine Nummer. »Hol die Frau ans Telefon.« Er reichte Jack das Handy.
»Mia?«, sagte Jack leise.
»Mein Gott«, stammelte Mia, in deren Stimme Kummer und Erleichterung mitschwangen. »Du lebst?«
»Mia …«
Aaron griff nach dem Handy und nahm es Jack aus der Hand.
»Nein!«, schrie Jack und versuchte, ihm das Handy wieder zu entreißen.
»Lassen Sie ihn sprechen.« Cristos trat vor und umklammerte Aarons Hand. »Vielleicht ist es das letzte Mal, dass sie miteinander sprechen können.«
Cristos gab Jack das Handy zurück und bedeutete ihm, in den Suburban zu steigen.
Jack nahm das Handy entgegen und kletterte hinein. Cristos schlug die Tür hinter ihm zu.
»Bist du verletzt?«, fragte Jack Mia und versuchte, sich nichts von seiner Angst und seinem Kummer anmerken zu lassen.
»Nein, mach dir um mich keine Sorgen. Auf dich wurde geschossen. Ich habe gesehen, wie du in deinem Wagen von der Brücke in den Fluss gestürzt bist … Dieser Scheißkerl hat mir die Zeitung gezeigt …«
»Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst nicht alles glauben, was in der Zeitung steht? Und vergiss nicht, dass dort stand, wir wären beide tot. Wir beide lassen uns so schnell nicht unterkriegen.«
»Und die Mädchen …?«
»Ihnen geht es gut. Ich habe mich persönlich davon überzeugt. Weißt du, wo du bist?«
»Nein, keine Ahnung. Sie haben mich betäubt. Dann bin ich in diesem kleinen Raum aufgewacht. Fenster gibt es hier nicht, aber ich höre die Geräusche der Stadt.«
»Ich werde dich finden«, beteuerte Jack in verzweifeltem Ton. »Und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich rette dich, das verspreche ich dir.«
»Jack. Diese Typen, die uns letzte Nacht überfallen haben, waren vom FBI .«
»Ich weiß. Was meinst du, wer da noch alles mit drinsteckt?«
»Ich vermute, die Sache zieht weitere Kreise, als du dir vorstellen kannst. Jack, du darfst ihnen nicht helfen«, flehte Mia ihn an.
»Was habe ich für eine Wahl?«
»Jack … Du musst am Leben bleiben, damit du die Mädchen beschützen kannst … Ich bin so gut wie tot.«
»Du bist nicht tot!«, schrie Jack. »Sag so etwas nicht. Du wirst diese Sache überleben, egal was passiert. Hast du verstanden? Du musst kämpfen!«
Mia schwieg einen kurzen Augenblick. »Jack, er darf auf gar keinen Fall die Kassette bekommen. Du weißt, dass er uns beide sofort töten wird, sobald er sie hat, nicht wahr?«
»Darum habe ich auch nicht vor, sie ihm zu geben. Du musst mir aber sagen, was in der Kassette ist, Mia.«
»Jack, das kann ich nicht.«
»Ich habe Jimmy getroffen. Er hat mir etwas von Gebetsbüchern und einer Zeichnung erzählt …«
»Wo hast du Jimmy getroffen? Ich verstehe nicht …«
Cristos öffnete die Wagentür und streckte die Hand nach dem Handy aus. »Wir müssen los.«
»Jack, du musst mir etwas versprechen«, flehte Mia ihn an. »Sieh nicht in die Kassette.«
»Ich liebe dich, Mia.«
»Ich liebe dich von ganzem Herzen, Jack. Bitte sag den Mädchen, dass ich sie liebe …«
Cristos riss ihm das Handy aus der Hand, klappte es zu und steckte es ein.
Jack fühlte sich dem Mann mit dem Pferdeschwanz hilflos ausgeliefert. »Würden Sie mir sagen, was Sie vorhaben?«
»Sie führen uns in die Asservatenkammer des
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