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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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war sehr böse und nutzte seine Kräfte, um das Land zu terrorisieren. Er ritt mit seinen Banditen in Dörfer und vergewaltigte und plünderte. Niemand wagte es, die Hand gegen ihn zu erheben. Aber in einem anderen Dorf lebte ein Mann, der behauptete, er wüsste, wie man mit ihm fertig werden könne. Als man die Räuberbande näherkommen sah, holten die Dorfbewohner alle ihre Leichen raus, statteten sie mit Speeren aus, und stellten sie gegen die Dorfmauern. Die Räuber kamen, und in der Dämmerung sah es so aus, als würde das Dorf beschützt werden. Er richtete seinen bösen Blick auf die Wächter an den Mauern. Natürlich können die Toten nicht zweimal sterben. Der Fluch wurde zurückgeworfen und streckte ihn nieder. Er schrumpfte auf die Größe eines Spanferkels ein!«
    Dragosani gefiel die Geschichte.
    »Und was ist die Moral?«, fragte er.
    Batu grinste und zuckte wieder mit den Schultern. »Erklärt sie sich nicht selbst? Man darf niemals die Toten verfluchen, vermute ich, denn die haben nichts zu verlieren. Am Ende gewinnen sie jeden Kampf ...«
    Dragosani dachte an Thibor Ferenczy. Und wie steht es mit den Untoten?, fragte er sich. Gewinnen auch sie immer? Wenn ja, ist es Zeit, die Regeln zu ändern ...
    Ein ›Mann von der Botschaft‹ holte sie ab und winkte sie durch den Zoll. Ihr Gepäck landete wie durch Zauberei in einem schwarzen Mercedes mit Diplomatenkennzeichen. Außer ihrem kalt dreinblickenden Begleiter war noch ein schweigender uniformierter Fahrer mit von der Partie. Auf dem Weg zur Botschaft saß der Begleiter auf dem Beifahrersitz; er hatte sich halb zu ihnen gedreht und seinen Arm lässig über die Lehne des Sitzes gelegt. Er machte auf eine frostige und mechanische Art Small Talk und versuchte, freundliches Interesse auszustrahlen. Damit täuschte er Dragosani keine Sekunde.
    »Das erste Mal in London, Genossen? Ich bin sicher, Sie finden die Stadt interessant. Natürlich dekadent und voller Idioten, aber trotzdem interessant. Ich, äh, hatte gar keine Zeit, nach Ihren Geschäften hier zu fragen. Wie lange werden Sie bleiben?«
    »Bis wir wieder abfahren«, sagte Dragosani.
    »Aha!«, grinste der andere schmal. »Sehr gut! Sie müssen verzeihen, Genosse, aber für einige von uns ist Neugierde – wie soll ich sagen – eine Lebenseinstellung? Sie verstehen doch?«
    Dragosani nickte. »Ja, sicher. Sie sind vom KGB.«
    Das dürre Gesicht des Mannes erstarrte von einem Augenblick zum nächsten. »Wir gebrauchen dieses Wort nicht außerhalb der Botschaft.«
    »Was sagen Sie dann?«, lächelte Max Batu, seine Stimme war ein täuschendes Flüstern. »Arschlöcher?«
    »Was?« Das Blut wich langsam aus dem Gesicht des Agenten.
    »Mein Freund und ich sind hier, um Dinge zu erledigen, die Sie nichts angehen«, sagte Dragosani mit flacher Stimme. »Wir haben die höchste Autoritätsstufe. Ich will mich klar ausdrücken: die allerhöchste. Jede Einmischung wird Ihnen schlecht bekommen. Wenn wir Ihre Hilfe brauchen, werden wir darum bitten. Ansonsten lassen Sie uns in Ruhe und kommen uns nicht in die Quere.«
    Der Mann spitzte die Lippen und sog langsam die Luft ein. »Man spricht normalerweise nicht so mit mir«, betonte er jedes Wort präzise.
    »Wenn Sie darauf bestehen, uns zu behindern«, fuhr Dragosani fort, ohne den Ton seiner Stimme zu verändern, »kann ich Ihnen immer noch den Arm brechen. Das sollte Sie für zwei oder drei Tage aus dem Weg räumen.«
    Der andere keuchte. »Sie bedrohen mich?«
    »Nein, ich verspreche Ihnen was.« Aber Dragosani wusste, dass das nirgendwohin führte. Er hatte einen typischen KGB-Roboter vor sich. Der Nekromant seufzte und sagte: »Sehen Sie: Wenn man Sie auf uns angesetzt hat, tun Sie mir leid. Sie haben einen unmöglichen Job. Außerdem ist er gefährlich. So viel sage ich Ihnen, und nicht mehr. Wir sind hier, um eine Geheimwaffe zu testen. Und jetzt stellen Sie keine Fragen mehr.«
    »Eine Geheimwaffe?«, sagte der Agent, und seine Augen weiteten sich. »Aha!« Er schaute von Dragosani zu Batu und wieder zurück. »Was für eine Waffe?«
    Dragosani lächelte grimmig. Also gut – er hatte den Narren gewarnt. »Max«, sagte er und drehte vorsichtshalber sein Gesicht weg. »Eine kleine Demonstration vielleicht ...?«
    Kurz danach erreichten sie die Botschaft. Auf dem Gelände stiegen Dragosani und Batu aus dem Auto und nahmen ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Sie kümmerten sich selbst darum, denn ihr Begleiter benötigte die Hilfe des Fahrers. Das Letzte,

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