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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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war außer sich. »Es soll Teil eines Geschäfts gewesen sein, dass ich von einem Vampir mit einem Vampir befruchtet wurde? Was für eine Art von Geschäft soll das zum Teufel sein? Ich wollte Wissen, und ich wollte es sofort, Thibor! Für mich selbst – nicht als eine schwarze, verfaulte Frucht einer unnatürlichen, ungewollten Verbindung mit einem verfluchten Parasiten-Ding!«
    Du wagst es, mein Ei zu verschmähen? In jedem Wamphyri-Leben gibt es nur eine Zeugung, ein neues Leben, das die Jahrhunderte überdauern wird. Und ich schenkte dir meines ...
    »Spiel mir hier doch nicht den stolzen Vater vor, Thibor Ferenczy!«, tobte Dragosani. »Versuche bloß nicht, mir einzureden, dass ich deinen Stolz verletzt habe. Ich will die Satansbrut in mir loswerden. Willst du mir erzählen, du wärst besorgt darum? Ich weiß doch, dass ihr Vampire euch gegenseitig noch schlimmer hasst, als ihr von den Menschen gehasst werdet!«
    Das Ding in der Erde sah ein, dass Dragosani ihn durchschaut hatte. Ordentliche Diskussion, ordentliches Geschäft, sagte er frostig.
    »Zur Hölle mit dem Geschäft – es soll raus!«, knurrte Dragosani. »Sag mir wie ... und dann werde ich dich erwecken.«
    Lange Augenblicke herrschte Schweigen. Dann ... Du kannst es nicht. Eure Ärzte können es nicht. Nur ich kann abtreiben, was ich gesät habe.
    »Dann tu es.«
    Was? Während ich hier im Boden liege? Unmöglich! Erwecke mich ... und es wird geschehen.
    Nun war Dragosani an der Reihe, den Vorschlag des Vampirs zu überdenken – oder wenigstens so zu tun, als ob. Endlich sagte er: »Also gut. Wie gehe ich vor?«
    Thibor entgegnete eifrig: Zunächst: Tust du dies aus eigenem freien Willen?
    »Du weißt, dass es nicht so ist!«, sagte Dragosani verachtungsvoll. »Ich tue es, um mich von dem Parasiten in mir zu befreien!«
    Aber aus eigenem freien Willen?, drängte Thibor.
    »Ja, verdammt noch mal!«
    Gut. Zuerst sind hier Ketten in der Erde. Sie wurden dazu benutzt, um mich festzuhalten, haben sich aber seitdem von dem zerfallenen Gewebe gelöst. Dragosani, es gibt chemische Verbindungen, die für Wamphyri unerträglich sind. Silber und Eisen im richtigen Verhältnis lähmt uns. Obwohl viel von dem Eisen mittlerweile weggerostet ist, steckt seine Essenz noch immer im Boden. Und das Silber ist auch da. Du musst also zuerst diese Silberketten ausgraben.
    »Ich habe doch keine Werkzeuge!«
    Du hast deine Hände.
    »Du willst also, dass ich mit bloßen Händen im Dreck wühle? Wie tief?«
    Überhaupt nicht tief. Während der unendlichen Jahrhunderte habe ich diese Silberketten an die Oberfläche gedrückt, weil ich hoffte, dass jemand sie für einen Schatz halten und mitnehmen würde. Ist Silber noch immer wertvoll, Dragosani?
    »Mehr als je zuvor.«
    Dann nimm es mit meinem Segen. Los jetzt, grab.
    »Aber ...« Dragosani wollte nicht den Eindruck erwecken, als ob er die Dinge herauszögerte, aber es mussten gewisse Vorkehrungen getroffen werden. »Wie lange wird es dauern? Im Ganzen, meine ich? Und was gehört dazu?«
    Wir beginnen heute Nacht, sagte der Vampir, und morgen bringen wir es zu Ende.
    »Ich kann dich also nicht schon vor morgen aus der Erde holen?« Dragosani versuchte, nicht zu viel Erleichterung zu verraten.
    Nicht vorher, nein. Ich bin zu schwach, Dragosani. Aber ich bemerke, dass du mir ein Geschenk mitgebracht hast. Das ist sehr gut. Ich werde aus deiner Gabe ein wenig Kraft schöpfen können ... und nachdem du die Ketten entfernt hast ...
    »Also gut«, sagte der Nekromant. »Wo soll ich graben?«
    Komm näher, mein Sohn. Tritt ganz in das Zentrum dieses Ortes. Hier – hier! Jetzt kannst du graben ...
    Die Haare standen Dragosani zu Berge, als er sich auf Hände und Knie niederließ und mit den Fingern im Dreck und in der Blätterschicht zu wühlen begann. Kalter Schweiß brach ihm auf der Stirn aus, während er sich an das letzte Mal erinnerte, als er hier gewesen war, und an das, was sich damals ereignet hatte.
    Der Vampir spürte sein Zögern und kicherte düster in seinem Bewusstsein: Ach, und du fürchtest dich vor mir, Dragosani? Trotz all deines Bluffens und Herumbrüllens? Was? Du, ein tapferes junges Blut, und Thibor Ferenczy, der bloß ein armes, untotes Ding in der Erde ist? Bah! Schäme dich, mein Sohn!
    Dragosani hatte die Blätter und die obere Erdschicht beiseitegeschafft und war nun in ungefähr 15 Zentimetern Tiefe angelangt. Er erreichte die härtere, fester gefrorene Erde des Grabes selbst. Als er seine Finger

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