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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Abkommen unterzeichnen wird, das es den Sputniks erlaubt, Raketenstationen in den Vereinigten Staaten zu fotografieren und umgekehrt – und dass er das tun sollte, so lange es noch die Möglichkeit dazu gibt und Amerika im Weltall die Nase vorn hat. Entspannung, wissen Sie. Darauf ist er aus. Ebenso ist er darauf aus, dass der Vorsprung des Westens dabei nicht allzu groß wird, also habe ich ihm ein gemeinsames Unternehmen im All im Jahre 1975 versprochen. Was die Juden und Dissidenten angeht, die ihm Probleme bereiten, so habe ich ihm erzählt, dass wir viele von ihnen – möglicherweise an die 125.000 – innerhalb der nächsten drei oder vier Jahre loswerden!
    Ach, sehen Sie mich nicht so bestürzt oder angewidert an, was immer dieser Gesichtsausdruck auch bedeuten soll. Wir sind keine Barbaren, mein junger Freund. Ich rede hier nicht von Ausrottung oder Sibirien oder Gehirnwäsche, sondern von Ausweisung und Auswanderung. Wir werden ihnen erlauben, sich zu verpissen, oder wir treten ihnen in den Arsch! Oh ja!
    All das habe ich ihm erzählt, und vieles mehr. Und ich habe ihm unter dem Siegel der Verschwiegenheit garantiert, dass all das geschehen wird, wenn er mir nur den KGB vom Hals schafft und mich meine Arbeit tun lässt.
    Was sind diese Betonköpfe denn schon anderes als Schnüffler für ihren Chef? Und warum sollten sie dann mir hinterherspionieren, einem loyalen und weitsichtigen Mann? Aber was noch viel wichtiger ist, wie könnte ich Geheimhaltung bewahren – bei einer Organisation wie der unseren eine Notwendigkeit –, wenn die Mitglieder eines anderen Dezernats mir über die Schulter sehen und ihrem Chef alles mitteilen, was ich tue, wo der doch überhaupt nichts davon versteht? Sie würden nur darüber spotten, weil sie es nicht mal ansatzweise begreifen können, und jegliche Geheimhaltung wäre dahin! Und wieder würden unsere ausländischen Gegenspieler die Führung übernehmen, denn täuschen Sie sich nicht, Boris, auch die Amerikaner und die Briten – ja, und ebenso die Franzosen und Chinesen – haben ihre eigenen Gedankenspione!
    ›Geben Sie mir nur vier Jahre, Leonid‹, habe ich gesagt, ›vier Jahre ohne Andropows Gorillas, und ich werde Ihnen den fruchtbaren Keim eines Psi-Netzwerkes übergeben, dessen unglaubliches Potenzial Sie sich nicht einmal vorstellen können!‹«
    »Starker Tobak!« Dragosani war entsprechend beeindruckt. »Und seine Antwort?«
    »Er sagte: ›Gregor, alter Freund, alter Kämpfer, alter Genosse – in Ordnung, Sie sollen Ihre vier Jahre haben. Und ich werde abwarten und dafür sorgen, dass Ihre Rechnungen bezahlt werden, damit Sie und die Leute Ihres Dezernats Ihre Wolgas fahren und Wodka trinken können, und wenn all die Dinge, die Sie prophezeit haben, eintreten, dann werde ich Ihnen sehr dankbar sein. Wenn in vier Jahren nichts dergleichen geschehen sein sollte – dann lasse ich Ihnen die Eier abschneiden!‹«
    »Also haben Sie Ihr Schicksal von Vladys Prophezeiungen abhängig gemacht«, sagte Dragosani und nickte. »Sind Sie sich tatsächlich so sicher, dass unser Seher unfehlbar ist?«
    »Oh ja!«, antwortete Borowitz. »Er ist fast so gut darin, die Zukunft vorherzusagen, wie Sie darin, die Geheimnisse der Toten zu erschnüffeln.«
    »Ha!« Dieses Mal war Dragosani nicht beeindruckt. »Und warum hat er dann nicht dieses Chaos auf dem Schloss vorhergesehen? Eine Katastrophe dieses Ausmaßes hätte er doch erkennen müssen?«
    »Aber er hat sie vorhergesehen«, entgegnete Borowitz, »zumindest indirekt. Vor zwei Wochen hat er mir gesagt, dass ich binnen Kurzem meine beiden Stellvertreter verlieren würde. Und das habe ich. Er hat auch gesagt, dass ich andere ernennen würde – doch dieses Mal aus der Mannschaft selbst.«
    Dragosani konnte sein Interesse nicht verbergen. »Schwebt Ihnen da jemand Bestimmtes vor?«
    Borowitz nickte. »Sie«, antwortete er, »und vielleicht noch Igor Vlady selbst.«
    »Ich will keinen Rivalen«, sagte Dragosani sofort.
    »Rivalität hat damit nichts zu tun. Ihre Gaben sind zu unterschiedlich. Er behauptet nicht, ein Nekromant zu sein, und Sie können nicht in die Zukunft sehen. Es muss zwei Stellvertreter geben, damit die Kontinuität gewährleistet ist, wenn einem etwas zustoßen sollte.«
    »Ja, und wir hatten zwei Vorgänger«, murmelte Dragosani leise. »Was waren deren Gaben – und haben auch sie ohne Rivalität angefangen?«
    Borowitz seufzte. »Am Anfang«, erklärte er geduldig, »als ich das Dezernat

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