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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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»Aber Sie müssen sich vor Augen halten, dass
West Virginia von Hunderten Meilen Bergland bedeckt ist. Ein Großteil des
Staats ist Waldland. Wenn sie sich den Weg durch derartiges Gelände bahnen
müssen, verringert das die Gefahr, dass wir welchen begegnen. Sogar vor untoten
Tieren müssten wir verschont bleiben. Aber eines kann ich Ihnen sagen, diese
Sache mit der >Nahrung< verwirrt mich noch immer.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Naja, es besteht kein Zweifel
daran, dass sie uns fressen. Das haben wir beide gesehen. Aber ist Ihnen nicht
auch etwas aufgefallen? Sie fressen nie den ganzen Körper. Es ist nicht wie in
den Filmen, wo sie das Opfer in Stücke reißen und den letzten Fleischfetzen von
den Knochen nagen.«
    Martin schauderte.
    »Tut mir leid, Herr Pfarrer, aber
verstehen Sie, worauf ich hinaus will? Sie fressen uns, um sich zu ernähren. Trotzdem
scheinen sie größtenteils tunlichst darauf zu achten, dass ihre Opfer mobil
bleiben und wie sie werden können. Die meisten Zombies, die wir gesehen haben,
hatten noch alle Gliedmaßen, vor allem Beine. Und alle besaßen noch einen
Kopf.«
    »Ich habe einen ohne Unterkiefer
gesehen.«
    »Aber ich wette, das Gehirn war
intakt, richtig?« Der Priester nickte, und Jim fuhr fort. »Das Gehirn scheint
der Schlüssel zu sein. Genau wie ich gestern in der Kirche gesagt habe: Es ist
fast so, als würde sich nach dem Tod etwas in das Gehirn einnisten und den
Körper wiederbeleben. Wie ein Parasit oder etwas in der Art. Sie haben gemeint,
es wären Dämonen, und vielleicht haben Sie damit Recht. Ich weiß es nicht Wie dem auch
sei, ich möchte wetten, dass eine Menge der ersten Zombies bewegungsunfähig
ist.« »Wieso das?«
    »Weil ganz zu Beginn die meisten
Menschen nicht als Mahlzeit der Zombies, sondern aus anderen Ursachen gestorben
sind. Leute, die bei Unfällen, in einem Feuer oder sonst irgendwie ums Leben
kamen. Gebrochenes Rückgrat. Genickbruch. Von einer Mähmaschine abgetrennte
Beine. Solche Dinge. Später, als immer mehr der Lebenden von den ersten Zombies
getötet wurden, gingen solche Todesursachen zurück. Je mehr Menschen durch die
Zombies sterben, desto mehr Leichen werden wir sehen, die herumlaufen können.«
    »Sie glauben also, wir werden mit
der Zeit immer mehr von ihnen begegnen?«
    »O ja. Ich könnte mir vorstellen,
wenn wir weiter im Norden wären, wo mehr Menschen gelebt haben, wäre das
bereits so.«
    »Aber was ist mit Überlebenden,
Jim? Scheint es Ihnen nicht merkwürdig, dass wir noch keine andere lebende
Person gesehen haben?«
    »Ich weiß nicht«, gestand Jim.
»Vielleicht sind wir die Letzten in diesen Breiten. Aber ich weiß, dass Danny
lebt, und das ist alles, was für mich zählt.«
    »Wir können nicht alles sein, was
noch übrig ist«, widersprach Martin. »Ich glaube mit ganzem Herzen, dass es
noch andere gibt, Jim. Leute wie uns. Wir müssen sie nur finden.«
    Kurz darauf
erfassten die Scheinwerfer ein einsames Reh, das auf dem Mittelstreifen stand.
Als es sie erblickte, huschte es über die Fahrbahn und verschwand zwischen den
Bäumen.
    »Ich glaube, das Tier war noch
lebendig«, meinte Martin. »Es hat sich nicht wie eines der Untoten bewegt.«
    »Ich finde, dann sollten wir ihm
viel Glück wünschen«, sagte Jim. »Diesen Herbst wird es ganz
andere Sorgen als Jä ger haben.«
    Schließlich ließ die Sonne den
Nebelschleier verdunsten. Sie überquerten die Grenze, an der ihnen ein grünes
Schild mitteilte: SIE VERLASSEN NUN DAS UNBERÜHRTE, WUNDERSCHÖNE WEST VIRGINIA.
Außerdem wurden sie aufgefordert: KOMMEN SIE BALD WIEDER.
    »Damit wären wir schon mal in
Virginia«, stellte Martin fest. »So weit, so gut.«
    »Hoffen dürfen wir ja. Mit dem
Benzin sieht es recht gut aus. Bis jetzt haben wir erst ein Viertel des Tanks
verbraucht. Aber ich glaube kaum, dass unser Glück andauern wird. Je näher wir
New Jersey kommen, desto dichter wird alles. Um ganz ehrlich zu sein, Martin,
ich habe keine Ahnung, wie wir ohne Kampf ans Ziel kommen sollen.« »Vielleicht
räumt Gott einen Pfad für uns.« Jims Griff um das Lenkrad verstärkte sich. Als
er wieder das Wort ergriff, musste Martin sich anstrengen, um ihn zu hören.
»Warum?« »Warum was, Jim?«
    »Warum hat Gott das alles
geschehen lassen? Warum hat er es getan?«
    Martin ließ sich mit der Antwort
Zeit und wog die Worte sorgfältig ab. Es war eine Frage, die ihm schon
tausendmal gestellt worden war, die er sich selbst schon öfter als einmal
gestellt hatte. Todesfälle in

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