Aufregende Leidenschaft
gesamter Körper schien nur noch aus schmerzenden Stellen zu bestehen.
Er inspizierte gerade die Tür, als er Sally aufstöhnen hörte. Besorgt wirbelte er zu ihr herum. „Bist du in Ordnung?“, fragte er mit gerunzelter Stirn.
„Ich habe Schmerzen.“
„Das überrascht mich nicht. Du bist an so viel Sex einfach nicht gewöhnt.“
„Wer sagt das?“
„Ich sage das.“ Er drehte sich wieder zur Tür, und Sekunden später ertönte eine Serie hastiger Flüche.
„Was ist denn?“, fragte sie.
„Diese verdammte Tür hat auf der Innenseite keinen Griff. Wir sind hier gefangen und müssen warten, bis Alf uns hier herausholt.“
„Wir könnten doch immer noch …“
„Das solltest du nicht einmal denken“, schnappte Diamond. Offenbar war er schlecht gelaunt.
Sally zog den Pullover über den Kopf und versuchte, auf die Beine zu kommen, ließ sich aber mit einem weiteren Aufstöhnen zurücksinken.
„Mir haben noch nie im Leben so viele Stellen wehgetan“, verkündete sie. „Der Kopf tut weh, wo Alf mich niedergeschlagen hat. Mein Rücken tut weh, weil ich auf dem harten Fußboden geschlafen habe. Mein … na ja, mein gesamter Körper tut weh. Aber weißt du, was mir am meisten wehtut?“
„Du wirst es mir sagen“, erwiderte er resigniert.
„Mein Bauch.“
„Dein Bauch?“ Er gab sich keine Mühe, sein Erstaunen zu verbergen.
„Seit sie mir gestern Abend dieses Kaninchenfutter vorgesetzt haben, habe ich keinen verdammten Bissen mehr bekommen“, jammerte sie laut. „Ich bin am Verhungern, Diamond, du musst etwas unternehmen!“
Er lehnte sich gegen die Wand, streckte die langen Beine von sich und lachte herzhaft. „Da hast du echtes Glück, Sally. Man hat dich in genau den richtigen Raum gesperrt. Dies ist nicht nur irgendein Lagerraum, dies ist eine Art Vorratskammer. Du bist von Nahrungsmitteln umgeben.“
Sally achtete nicht auf ihren schmerzenden Körper, sondern sprang auf und starrte auf die Regalreihen. Sie griff nach dem Erstbesten, was sie sah, einem Beutel Chips, und riss ihn auf. Die Chips segelten durch den Raum, als sie sich eine Handvoll davon in den Mund stopfte.
Sie warf Diamond die zerfetzte Tüte in den Schoß, machte sich auf einen Beutezug, griff nach allem, was ihr vor Augen kam, und schob es sich in den Mund. Sie verschlang Gourmet-Kekse, getrocknete Aprikosen, zartbittere Schokolade und in Himbeermarmelade getauchte Getreidewaffeln. Dabei gab sie sich die größte Mühe, ein Chaos anzurichten, denn das Zerstörungswerk stillte nicht nur ihren Hunger, sondern auch ihren Rachedurst.
„Ich nehme nicht an, dass du einen Dosenöffner bei dir hast?“, fragte sie und drehte sich zu Diamond um, eine Dose Kaviar in der erhobenen Hand.
Er stand noch immer an die Wand gelehnt und kaute Chips. „Nein.“
„Kein Armeemesser?“
„Ich bin weder Pfadfinder noch MacGyver. Andererseits würde es mich interessieren, ob du bei deinem Beutezug durch die Regale zufällig auf Zigaretten gestoßen bist.“
„Keine Zigaretten. Eigentlich wundert es mich, dass du nicht nervös bist.“
„Ich habe das Stadium der Nervosität längst hinter mir. Jetzt bin ich in mörderischer Stimmung. Du kannst von Glück sagen, dass ich mit dem Ausleben warte, bis Alf wieder auftaucht.“
Sie warf den Kaviar zurück aufs Regal, hörte, wie die Dose auf der anderen Seite hinunterrollte, und griff nach einem Karton mit gezuckertem Sellerie. Sie riss ihn auf, kletterte wieder nach unten und setzte sich zu Diamond.
Als sie ihm den Karton hinhielt, schüttelte er den Kopf und sah angewidert zu, wie sie sich eine Ladung in den Mund schob.
„Ich habe eben Appetit“, verteidigte sie sich.
„Das ist nicht zu übersehen. Ich frage mich, wie viele Gäste der Gesundheitsfarm Kaviar und vorgesüßte Frühstücksflocken serviert bekommen“, sagte Diamond.
„Vermutlich hat Barbie sich hier einen kleinen Geheimvorrat angelegt. Diamond, meinst du nicht, wir …“ Bevor sie die Frage beenden konnte, hatte er die Hand auf ihren Mund gelegt und sie zum Verstummen gebracht.
„Da kommt jemand“, zischte er ihr ins Ohr. „Tu genau das, was ich dir sage.“
Sie nickte mit weit aufgerissenen Augen, und er ließ sie los. „Geh hinter die Regale und leg dich flach auf den Boden“, befahl er nahezu geräuschlos.
„Wozu?“
„Ich möchte nicht, dass du einen Schuss abbekommst.“
Sie erschauderte. „Ich wusste gar nicht, dass du deine Waffe noch hast.“
„Habe ich nicht. Aber Alf und seine
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