Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
jetzt. Nicht, wenn du noch so viele Jahre als Sportler vor dir hast.“
„Und was ist mit dir?“ Wollte Chris kein Zuhause? Xander wollte nämlich unbedingt eines und man kann, verdammt noch mal, keines haben, wenn man in einem anderen Bundesstaat lebt, als der Partner und man sich nur ab und zu persönlich sehen kann.
„Ich liebe das Spiel auch“, gab Chris zu – aber er war nicht so mit dem Herzen dabei, nicht so extrem wie Xander. Xanders Herz verkrampfte sich schmerzhaft in seiner Brust.
Er wollte auch ein Zuhause. Xander war in dem Wissen aufgewachsen, was Chris vom Leben erwartete und an entgegengesetzten Enden des Landes zu leben, gehörte sicher nicht dazu.
„Na und? Ich gebe es auf, wenn das bedeutet –“
„Nein, nein, nein, nein, nein!!“, schnappte Leo und stand auf, um im Zimmer auf und ab zu gehen. „Mein Gott, ihr zwei Jungs habt es geschafft, dass die NBA nach euch lechzt, wie Comic Fans nach Joss Whedon. Glaubt ihr, dass so was keinen Preis hat? Ich meine ...“
Leo drehte sich um und sah sie an und zum ersten Mal, war da mehr als anzügliches Gehabe und Käuflichkeit in seinem roten, langweiligen Gesicht.
„Jungs, ich hab euch auf dem Spielfeld gesehen. Genau aus dem Grund bin ich in das Geschäft eingestiegen. Wenn Menschen das vollbringen können, was ihr könnt ... Gott. Es ist eine verdammte Inspiration. So ein Talent nimmt man nicht einfach und spült es die Toilette runter, nur weil man glaubt, verliebt zu sein!”
„Wir sind seit der High School zusammen“, sagte Xander würdevoll und Leo nickte mit dem Kopf, während er sich in den Nasenrücken kniff.
„Ist das nicht nett. Ich hoffe, es kribbelt immer noch und alles ist rosarot für euch, denn ich glaube, wir könnten das schaffen. Ich glaube, wir könnten das tatsächlich schaffen. Es würde bedeuten, dass ich in der ersten Verhandlungsrunde einen Vertrag mit dem schlechtesten Team der Welt unterschrieben werde und das wird mich richtig Scheiße aussehen lassen, aber ich denke, wir können es schaffen. Weil .. Jungs, um euch beide in der Profi-Liga spielen zu sehen und sagen zu können, ja, das sind meine Jungs, würde ich eine ganze Menge von meiner Provision opfern.“
„Wir wollen einfach nur zusammen spielen“, sagte Xander rau und stützte die Ellbogen auf die Knie. Es schien die einzige Art zu sein, auf die sein Körper sich falten konnte. „Ich bin auf dem Spielfeld nicht gut ohne ihn.“
„Ach, Süßer, ich habe die Aufzeichnungen gesehen und das ist eine Lüge, damit musst du leben, okay?“
Xander starrte ihn böse an und Leo hob beschwichtigend die Hände. „Schon gut, schon gut, ganz ruhig Höhlenmensch –“
Jetzt war es Chris, der knurrte und dann so abrupt aufstand, dass sein Stuhl umkippte. „Wenn Sie ihn noch einmal so nennen, dann bringe ich Sie um!“, keuchte er.
Leo nickte, als der letzte Rest seines bescheuerten Verhaltens aus seiner Wirbelsäule direkt in die Matratze unterhalb seines Tausend-Dollar-Anzuges sickerte.
„Ich versteh schon“, sagte er. Er klang traurig und etwas älter, mehr wie ein Onkel. „Ich versteh schon. Ihr beide seid fürs ganze Leben an euren Schwänzen miteinander verbunden. Ich hab´s verstanden. Unterschreibt bei mir und ich schwöre, ich werde alles tun, was ich kann, damit das so bleibt, okay?“ Er richtete sich wieder auf und erholte sich langsam von der Verärgerung auf Chris´ Gesicht und der Einsicht, womit er es zu tun hatte.
„Es ist eine Herausforderung. Die größte meiner Karriere. Aber vielleicht macht ihr am Ende euer Coming-Out, schreibt einen millionenfach aufgelegten Bestseller und dann bin ich immer noch euer Agent. Das wird der verdammte Wahnsinn. Ich werde eine neue Abteilung aufmachen, Pressetermine vereinbaren und ihr könnt mit jedem reden, von Bryant Gumble bis Barbawa Wawa und ich werde versuchen, euch bei „30 for 30“ unterzubringen, oder was immer gerade angesagt ist, wenn die Bombe irgendwann hochgeht. Aber –“ Und wieder schmolz sein ganzes schleimig-aufgeregtes Gehabe dahin. „Aber seid vorsichtig, ihr zwei. Dieser Amaechi, er hatte Glück – er hat sich geoutet, nachdem seine Karriere beendet war. So konnten in die Leute trotzdem lieben. Aber ihr zwei ... ihr habt fünf, zehn, vielleicht fünfzehn Jahre vor euch, in denen ihr spielen könnt, vor allem Super-Xan hier, der ja unverwundbar zu sein scheint.“ Jetzt wandte er sich flehentlich an Xander.
„Ich mache alles, was du willst, Xander, aber du musst heute
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