Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
auch die Hunde, um Chris hier im Bett neben sich zu haben und das war keine Übertreibung. Zur Hölle, es wäre nicht einmal ein Opfer. (Okay, das mit den Hunden hätte weh getan, aber nichts so sehr, wie das mit Chris.)
„Er hat ihr weh getan und sie hat sich gewehrt. Er hat mich nicht gesehen.“ Er dachte eine Minute darüber nach und errötete. „Ich schätze das macht aus mir auch einen großen, feigen Blödmann. Aber Mandy wollte mich unbedingt von dort wegbringen. Ich schätze, ein großes, feiges Arschloch, das seine 45 Kilo leichte Freundin schlägt, könnte vielleicht versuchen, mir alles aus dem Leib zu prügeln, was ich wert bin.“ Xander zuckte die Achseln und seufzte. „Gut, dass das nicht viel ist, oder?“
Xander war nicht auf das Kissen in seinem Gesicht vorbereitet.
„Au, Penny, verdammt! Wofür war das?“
„Mein Bruder weint sich wegen dir die Augen aus dem Kopf, also halt die Klappe!“, schnauzte sie.
Xander ließ seinen Kopf zurück in die Kissen fallen und klopfte neben sich auf das Bett.
„Nein“, schniefte sie. „Ich bin immer noch sauer.“
„Dein Bruder kommt besser mit all dem zu Recht als ich“, erzählte er ihr und meinte es so. „Immerhin hat er Denver heute zum Sieg geführt, das hast du gesehen, oder?“
„Cliff hat Denver zum Sieg geführt. Chris hat sich nur an ihn drangehängt.“
„Das ist eine Lüge, Cliff ist nur so gut, wenn er mit deinem Bruder zusammen spielt. Weißt du, alle sagen, dass es an mir liegt, aber ich glaube, ihr seid alle total verrückt. Es liegt an ihm.“
Oh Gott. Es lag an ihm. Chris war derjenige, der wie Gold glänzte. Xander war nur der Höhlenmensch. Groß, massig und ruhig, außer natürlich, wenn er einem Blödmann seine Krücke überzog.
„Was ist in der Halbzeit passiert?“, fragte Penny unvermittelt.
„Keine Ahnung. Der Trainer hat den Leuten die Ohren blutig geredet. Wahrscheinlich konnten sie es nicht mehr ertragen und sind davor weggelaufen.“
Penny schnaubte. „Man konnte dich über die Lautsprecher hören, weißt du? Verdammt, du hättest nicht werfen dürfen! Kommt dir das bekannt vor?“
Xander wurde rot. „Ich bin ein Idiot. Deswegen rede ich normalerweise nicht, ich sollte wahrscheinlich besser die Luft anhalten.“
Dieses Mal warf Penny eine Glasfigur, die Chris diesen Sommer auf ihrer Reise nach Vancouver gekauft hatte. Xander wich geschickt aus, fing sie und sah sie wütend an.
„Penny!“
„Werd´ erwachsen, Xander. Werd´ erwachsen und ich garantiere dir, dein geliebtes Team wird gewinnen und du und Chris könnt endlich an die Öffentlichkeit gehen damit die Welt eure gottverdammten Homo-Zehen küssen kann.“
Xander wackelte mit seinen nackten Zehen, nur nicht mit dem schwarz-blauen, der immer noch verbunden war. „Unterscheiden sie sich denn von Hetero-Zehen??“, fragte er. „Soweit ich es sehe, ist von meinen nur einer nicht normal.“
Penny lächelte nicht mal. „Ja, Xander. Du bist schwul, bis in die Enden deiner geraden Zehen, okay? Und das einzige was daran falsch ist, ist, dass du und Chris es solange versteckt habt, dass ihr es fast selbst vergessen habt. Für euch Jungs, gibt es nur“, sie wedelte mit den Händen, „euch. Du sagst immer nur Chris-und-ich und Chris sagt immer nur Xan-und-ich, so dass sogar Mom und Dad und ich vergessen, was Sache ist. Aber wir wissen es und wir lieben euch, aber ihr habt es noch nie vor dem Rest der Welt aussprechen müssen. Glaubst du nicht, dass es besser für euch wäre, wenn die ganze Welt wüsste, dass ihr verheiratet seit und wenn das mit euren Tattoos nicht nur ein geheimer Spaß wäre?“
Xander sah sie an, erschöpft bis auf die Knochen. Sie war Anwältin für Menschenrechte, zwar noch sehr weit unten auf der Karriereleiter, aber, du meine Güte. Chris kleine Schwester hatte jetzt einen Abschluss in Jura, ihre Sturheit war so unüberwindlich wie ein Gerichtsgebäude und sie war so sehr wie ihre Mutter, dass es Xander stolz machte, sie nur anzusehen.
Aber er konnte jetzt nichts ändern. Er wusste was sie wollte, aber es gerade jetzt zu tun, würde nur alles verderben. Großer Gott. Chris und Basketball. Das war alles, was er je gewollt hatte. Wann war es eine Voraussetzung fürs Erwachsenwerden geworden, ein politisches Statement abzugeben?
Er konnte das jetzt nicht beantworten. Überhaupt, im Moment gab es nur eine Sache, die er noch kontrollieren konnte.
„Penny, meine Füße tun so weh, dass… dass… dass ich es nicht einmal
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