Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
als er den Großteil der Geschichte erzählt hatte (er war gerade da angekommen, wo Mandy auf den Tresen gehüpft war) klopfte es an der Tür.
„Xander? Xander, bist du das?“
Xander legte sich die Hände aufs Gesicht. „Verdammt.“
Chris lachte, aber es klang angestrengt. „Tja, Sie ist dein Kätzchen, Liebling. Du musst dafür sorgen, dass sie stubenrein ist, wenn du sie behalten willst.“
„Es …“
„Xander, mit wem redest du?“
„Ich bin am Telefon“, sagte Xander und versuchte seine Stimme ruhig zu halten. „Sorry, ich wollte dich nicht aufwecken!“
„Ich war sowieso auf, wollte mir einen Snack holen. Penny hat gesagt, ich darf.“
„Ja, ist schon gut, Mandy. Ich unterhalte mich nur gerade mit einem Freund, okay?“
„Um 4:00 Uhr morgens?“
„Tja, es ist eben ein ganz besonderer Freund“, antwortete Xander mit Würde, während Chris im Computer schallend zu Lachen anfing.
„O.k., Mann, das hat Spaß gemacht …“
„Nein, warte!“, bettelte Xander. „Bitte. Es ist nur… ich möchte noch nicht auflegen, okay?“
Chris Stimme wurde sanft, weich und Xander vergaß plötzlich, dass Mandy wahrscheinlich immer noch zuhörte.
„Ich muss noch duschen, Mann. Unser Flug geht in zwei Stunden und ich muss in einer halben Stunde antreten, okay?“
Oh ja. Verdammt. Das Spiel gestern war ja gegen Boston gewesen.
„Danke, dass du angerufen hast“, flüsterte Xander und seine Stimme brach, obwohl er total ernst war.
„Das würde ich niemals verpassen“, murmelte Chris. „Kann sie uns hören?“
„Frag mich mal, ob mich das interessiert.“
„O.k., dann sag ich es eben.“
„Bitte tu es!“, Xander hasste es zu betteln, aber Gott, er musste es einfach hören, was merkwürdig war, weil sie es sich nie zuvor hatten sagen müssen.
„Ich liebe dich, Xan.“
„Ich liebe dich auch, Chris.“
„Mach's gut.“
„Du auch.“
Und dann wurde der Computerbildschirm schwarz.
Auf der anderen Seite der Tür herrscht erwartungsvolle Stille. Dann: „Xander, kann ich hereinkommen?“
Xander seufzte. Es war verdammt noch mal vier Uhr morgens. Es gab mehrere Dinge, die in diesem Schlafzimmer um diese Uhrzeit passieren sollten, aber das folgende Gespräch war keins davon!
„Ja.“
Mandy sah sich neugierig in dem riesigen Schlafzimmer um, betrachtete die Hunde, die neben Bergen von Spielzeug (die sie beruhigend fand) auf dem Boden schliefen und die Kunstdrucke an den Wänden (Chris suchte meistens welche mit Tinte und Wasserfarben aus und Xander mochte sie. Sie sahen so echt aus.) Sein Anzug hing unordentlich über einem der Sessel in der Ecke und eine Menge Kram lag auf der Kommode: Manschettenknöpfe, Ohrstecker (Chris´ Ohr war durchstochen und er mochte auffallende Stecker) Kämme, Haar-Gel und sogar eine neue Flasche Mannigkeits-Creme die Xander einfach nicht benutzen konnte, weil der Geruch nicht derselbe war, wie auf Chris´ Haut. Es war alles auf eine zufällige Art angeordnet, so dass man es schnell hätte aufräumen können, wenn man in Stimmung gewesen wäre, womit man sich aber nicht aufhielt, wenn man einfach nur sein Leben lebte.
„Gemütliches Zimmer“, sagte sie leise. „Der Trainingsraum sieht benutzt aus und das große Fernseh-Zimmer auf dieser Seite des Hauses ... strahlt Glück aus. Aber keines der anderen Zimmer scheint… du weißt schon, bewohnt zu sein.“ Sie trug einen Kings-Pulli, Größe XXL, der bis auf ihre Knie fiel und von ihren Schultern rutschte. Sie sah hilflos und jungenhaft aus. Aber nicht anziehend. Nicht für ihn. Xander nickte. „Ja.“
„Xander, wenn ich dich etwas frage, versprichst du mir, mich nicht aus diesem wirklich verdammt schönen Haus zu werfen?“
Xander seufzte. „Wenn ich dir antworte, muss ich dich dann zwingen, eine Schweigevereinbarung zu unterschreiben, damit du die verdammte Antwort nicht der ganzen Welt erzählst?“
Mandys Augen wurden groß, aber dann nickte sie und spitzte die Lippen.
„Glaubst du wirklich, dass ich das tun würde? Ich meine ... du hast mir heute Nacht immerhin das Leben gerettet.“
„Mandy, wir reden hier über unser Leben. Alles was wir so sehr daran lieben, hängt davon ab, dass nur eine Hand voll Leute Bescheid weiß.“
Das klang irgendwie so unheilvoll? Die Belastung, es nicht der ganzen Welt sagen zu können, schien ihn ebenso zu erdrücken, wie die verdammte Kiste.
„Okay“, sagte sie leise und setzte sich zu ihm auf das Bett. „Also sagen wir mal, ich weiß Bescheid. Sagst du
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