Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Dreißigpunktevorsprung einzuholen, aber genug, damit das Spiel keine Schande war und das war auch schon mal etwas.
Xander hielt sich per Telefon über Chris Spiel auf dem Laufenden, während er die Pressekonferenz mit den anderen Spielern durchstand und stellte fest, dass Denver gewinnen würde. Er schrieb eine SMS: „Besser Du als ich, Kumpel.“, bevor er aufstand und sehr professionell aussah, als er das Team in die Umkleide zurück begleitete.
Das Team verbrachte eine Menge Zeit damit, ihm Beifall zu klatschen und ihm danke zu sagen. Er fühlte sich verpflichtet, eine Weile mit ihnen abzuhängen, bis der Raum sich geleert hatte. Merkwürdig, ja, aber wahr. Er hatte die Zeit damit verbracht, Chris SMS zu schreiben – denn Denver hatte gewonnen und wenn er schon keinen Nachspiel-Sex haben konnte, dann wollte er wenigstens Nachspiel-SexMS haben.
Xan@CE-- gut gemacht, Hotshot! 28 Punkte, nicht schlecht.
CE@Xan-- Cliff war heute aber auch gut.
Xan@CE-- schon, aber Cliff bläst mir nach einem Sieg keinen.
CE@Xan-- grrrrr -- und ich heute auch nicht, wie geht's dem Fuß?
Xan@CE-- sieht aus wie ´ne Robbenflosse, tut weh als hätte eine Robbe rein gebissen, darauf herumgekaut und ihn runter geschluckt.
CE@Xan-- ROFL-- halt durch, Robbenfutter, bestimmt geht's bald besser.
Xan@CE-- rufst du morgen wieder an?
CE@Xan-- willst du das denn?
Xan@CE-- unbedingt!
CE@Xan-- dann mache ich es auf jeden Fall.
Xan@CE-- ich hab den Computer hergerichtet, wir können jetzt dieses Konferenzzeug machen.
CE@Xan-- gut. Ich vermisse dein Gesicht.
Xan@CE-- ich vermisse alles.
CE@Xan-- ich muss los, Mann. Die wollen noch mit mir feiern. Ich liebe dich.
Xan@CE-- ich liebe dich auch.
N A JA , das hatte ihm nicht gerade einen Steifen verpasst, aber er glaubte, dass er den noch bekommen würde, wenn er endlich ins Bett kam. Er hatte Leo dazu gebracht, ihm mit dem verdammten Computer und dem Video zu helfen und hatte es mit purer Absicht auf dem Nachttisch aufgebaut. Er musste sich daran gewöhnen, alleine in diesem Bett zu schlafen oder er würde überhaupt keinen Schlaf bekommen. Auf diese Art, hätte er wenigstens einen Grund, nicht auf dem Sofa einzuschlafen. Die schlechten Träume würden sowieso kommen, aber hier im Bett wäre Chris wenigstens morgens da.
Xander sah von seinem Handy auf und stellte fest, dass die Umkleide so gut wie leer war. Er war überrascht und unruhig. Das letzte Mal, als er sich hier aufgehalten und es so still gewesen war, waren er und Chris erwischt worden. Eine gute Erinnerung und eine schlechte, sehr ähnlich wie im Sport. Mit einem Seufzer hievte er sich auf seine Krücken, zog sich seinen Trenchcoat und den Schal an und hüpfte quer durch den Raum, dem Rest des Teams hinterher.
D IE Limousine war noch nicht da, obwohl er dort angerufen hatte, bevor er Chris geschrieben hatte, also stützte er sich auf die Krücken um zu warten, während noch einige übriggebliebene Teammitglieder in ihre eigenen Autos stiegen.
„Hey, Xander – soll ich dich zur Bar mitnehmen?“, fragte Burkins, aber Xander winkte ab.
„Ich muss nach Hause und den Fuß bemuttern“, sagte er fröhlich. „Aber euch viel Spaß!“
Während er geduldig wartete, schweifte sein Blick über den Parkplatz, der ruhig im Licht der Natriumdampflampen dalag, die den Januarnebel unwirklich rosa verfärbten und es schwierig machten, etwas zu erkennen. Aber hören konnte er sehr gut.
„Nein, Arschloch. Ich hab gesagt wir sind fertig. Ich hab heute Morgen meinen Kram aus der Wohnung geholt und ich gebe dir keine neue Chance, mich zu verletzen, verstehst du mich?"
Xander blinzelte. Er kannte diese Stimme. Langsam begann er, sich in Richtung der Ecke des Gebäudes zu bewegen, wo sich die Umkleide der Frauen befand und versuchte herauszufinden, welche der Cheerleaderinnen gerade so extrem sauer war und so gar nicht verzweifelt.
„Schau, Mandy – hör mir doch mal zu, ich schwöre, ich werde dich niemals wieder so anfassen!“
„Verdammt richtig, das wirst Du nicht. Scheiße. Lass mich los, Derek – herrje, aua!“
Xander hörte die Geräusche eines Gerangels und dazu eine Menge „Verdammt, hör auf, du Schlampe, ich versuche nur, dir etwas zu sagen, du blöde Kuh!“, während er seinen lahmen Hintern um die Ecke schleppte. Er war nicht überrascht, Mandy zu sehen, (Vielen Dank, für den Namen, Arschloch-Exfreund, er hatte ihn schon vergessen gehabt!) die versuchte, sich gegen einen kräftigen, kompakten Mann, mit einem
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