Aufstand der Affen
Rebellion, darauf hin, daß selbst die wissenschaftlichen Experten dieser Sklavenfabrik ihre Fehlschläge hatten.
Das warf die interessante Frage auf, wie wirksam das Verfahren und wie zahlreich die Fehlschläge der Wissenschaftler waren. Vielleicht gab es Dutzende oder gar Hunderte von potentiellen Aufrührern unter der Primatenbevölkerung. Möglicherweise sogar Tausende. Ein düsteres Leuchten war in Cäsars Augen, als der Lastwagen die Rampe hinaufrollte und das Areal der Arbeitskräfteverwaltung hinter sich ließ.
9.
Der Hubschrauber des Gouverneurs landete auf dem abgesperrten Platz, gefolgt von zwei weiteren, die sein Gefolge und die Sicherheitsbeamten brachten. Zwei Polizeioffiziere mit einer eilig aufgebotenen Hundertschaft bewachten das angrenzende Gelände und den Zugang zur Loge des Amphitheaters.
Jason Breck hatte sich erst während des Mittagessens entschlossen, an dieser Nachmittagsauktion teilzunehmen. Er war ein häufiger, wenn auch nicht regelmäßiger Besucher der Auktionen, denn er fühlte sich durch sein Amt verpflichtet, die Qualität der von der Verwaltung zur Versteigerung freigegebenen Arbeitskräfte zu überwachen. Doch auch persönliche Gründe spielten dabei eine Rolle: aus spekulativen Käufen und Verkäufen besonders guter Exemplare bezog er ansehnlichen Profit.
Makellos gekleidet, schritt der Gouverneur an der Spitze seines Gefolges zum Eingang. Die Nachmittagsbrise spielte mit seinem vollen Haar, er lächelte und grüßte nach beiden Seiten. Über dem Halbrund des Amphitheaters flatterten die Fahnen der Nation, des Bundesstaates und der Stadt. Ein tiefblauer Himmel spannte sich über dem frischen ländlichen Grün des ehemaligen Sanierungsgebiets.
Breck wußte selbst nicht genau zu sagen, warum er sich so plötzlich entschlossen hatte, an der Auktion teilzunehmen; vielleicht aus dem uneingestandenen Wunsch heraus, den Unannehmlichkeiten im Büro zu entgehen.
Am Vormittag war Kolp bei ihm gewesen, übernächtigt und mißmutig. Er hatte gemeldet, daß der alte Zirkusbesitzer nach mehrtägigem, von zwei kurzen Krankenhausaufenthalten unterbrochenem Verhör noch immer auf seiner ursprünglichen Version beharrte. Kolp und Hoskyns erbaten nun die schriftliche Erlaubnis des Gouverneurs, den Authentikator einzusetzen.
Schriftliche Erlaubnis! Die Verfassungsartikel, die die Bürgerrechte garantierten, waren seit langem nur noch eine Farce, aber Kolp und Hoskyns waren klug genug, das Gerät nicht ohne Rückendeckung von oben zu gebrauchen.
Breck war der Entscheidung ausgewichen. Obwohl er von der Polizei in großem Umfang eingesetzt wurde, war der Authentikator nach der Ansicht der vierzig Juristen, die im Obersten Bundesgericht in Washington saßen, ein Instrument des Zwanges und darum, außer in Fällen, die die nationale Sicherheit berührten, ungesetzlich.
Die Entscheidung lag bei ihm. Natürlich rechtfertigte die Situation nicht den Einsatz des Authentikators; und doch bedrängte ihn ein tiefsitzendes Gefühl oder eine Ahnung, daß sie es in einer besonderen Weise vielleicht doch tat ...
Mr. Armandos Affe schien noch immer frei herumzulaufen, es sei denn, er war irgendwo durch einen Unfall ums Leben gekommen. Das wäre zu schön, um wahr zu sein, dachte Breck. Mit einem aufgesetzten Lächeln betrat er seine Loge in der Mitte des Amphitheaters.
Die angeregte Unterhaltung der gutgekleideten Menge verstummte. Köpfe wandten sich ihm zu, und verstreuter Applaus begrüßte seine Ankunft. Breck winkte mit beiden Armen, bevor er sich setzte.
Das Amphitheater war im Stil den römischen Theatern nachempfunden und wurde gelegentlich sogar für Aufführungen verwendet. Ein ausfahrbares Schiebedach sorgte dafür, daß Aufführungen und Versteigerungen auch in der kalten Jahreszeit und bei regnerischem Wetter stattfinden konnten.
Zwischen der als Auktionsplattform dienenden Bühne und dem umgebenden Halbrund der Sitzreihen waren hohe Absperrgitter mit scharfen Spitzen aufgestellt. Im Hintergrund der Bühne, unmittelbar vor der hohen Theaterrückwand, saß der Auktionator mit seinen Helfern hinter einem erhöhten Schreibtisch, vor sich ein Mikrophon und die Versteigerungsliste. Die Auktionsware wartete, von Wärtern bewacht, in den Räumen hinter den Bühneneingängen.
Ein Bediensteter brachte dem Gouverneur ein Exemplar der Versteigerungsliste, und Breck nickte nach einem Blick auf die Uhr zum Auktionator hinüber, der das Nicken erwiderte und zum Mikrophon griff. »Meine sehr
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