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Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
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verehrten Damen und Herren, wir können Ihnen heute einen außergewöhnlich feinen Posten ausgesuchter Arbeitskräfte anbieten, angefangen mit Los Nummer eins, einem sehr kräftigen jungen Gorilla, des Lesens kundig und gründlich ausgebildet für allgemeine Sicherheitsaufgaben einschließlich Leibwächtertätigkeit ...«
     
    Cäsar wartete mit seinen Gefährten in der Enge eines kahlen, fensterlosen Raums. Ein kleines Oberlicht zeigte einen rechteckigen Ausschnitt leeren Himmels. Draußen sauste der Hammer des Auktionators dreimal nieder.
    »Verkauft an Mr. und Mrs. Van Thal.«
    Ein Wärter kam und ergriff die von Cäsars Halseisen herabhängende Kette. Er nickte ihm zu, und sie gingen zur Tür, wo der Mann auf den Ausruf des Versteigerers wartete.
    »Und jetzt, meine Damen und Herren, Los Nummer acht. Vielleicht das beste Angebot des Tages.«
    Der Wärter öffnete die Tür, schob Cäsar auf die Bühne hinaus und folgte ihm. Cäsar bewegte sich unsicher über die weit vorgebaute Bühne. Das grelle Sonnenlicht blendete ihn so, daß er kaum etwas sehen konnte, doch seine übrigen Sinne sagten ihm, daß viele Menschen in der Nähe waren. Dann hatten sich seine Augen an das Licht gewöhnt, und er sah sich auf drei Seiten von ansteigenden Sitzreihen mit Zuschauern umgeben. Unvermittelt überkamen ihn schmerzliche und sehnsüchtige Erinnerungen an die glücklichen Jahre mit Armandos Zirkus und ein bedrückendes Gefühl hoffnungsloser Verlassenheit. Um nicht in die Gesichter der Menschen sehen zu müssen, hob er den Blick und starrte unverwandt und wie unbeteiligt zum sonnendurchfluteten Himmel auf.
    »Los Nummer acht ist ein männlicher Schimpanse«, verkündete der Auktionator. »Er ist zweiunddreißig Jahre alt und in bester körperlicher Verfassung. Während der Konditionierungsphase erwies er sich als ungewöhnlich intelligent, gehorsam und friedfertig. Aus der Beurteilung der Arbeitskräfteverwaltung geht hervor, daß diese Arbeitskraft nur ein Minimum an Konditionierung benötigte. Selbstverständlich kann auf Wunsch des Erwerbers zusätzliche Konditionierung erfolgen.«
    Gouverneur Breck blickte stirnrunzelnd auf seine Liste, dann zurück zur Bühne. Dieser Schimpanse war in der Tat etwas Besonderes. Brecks Interesse nahm zu, je länger er ihn beobachtete.
    Ketten klirrten, ein Mann fluchte. Cäsar wandte den Kopf. Sein Wärter hatte sich rückwärts bewegt, war dabei gestrauchelt und hatte im Fallen das Kettenende verloren. Während sich der Mann aufrappelte und seine Hose abklopfte, trat Cäsar auf ihn zu, hob das Kettenende auf und reichte es ihm mit der Andeutung einer Verbeugung. Der Wärter blickte verdutzt, dann grinste er. Bewunderndes Gemurmel ging durch die Menge.
    Als Cäsar an seinen Platz zurückkehrte und sich von neuem der Zuschauermenge zuwandte, wurde ihm klar, daß er abermals eine jener beinahe unbewußten, aber nichtsdestoweniger gefährlichen Schaustellungen außergewöhnlicher Befähigung gegeben hatte. Es mochte Leute geben, die von Gesten wie dieser gekonnt dosierten Verbeugung an einen gewissen entsprungenen Zirkusdarsteller erinnert wurden ...
    Er begann die Zuschauermenge zu beobachten und bemerkte, daß alle über ihn und seine kleine Darbietung sprachen. Viele Leute lächelten, aber nicht der sonnengebräunte Mann, der allein in der Mittelloge saß und eine Persönlichkeit von Autorität sein mußte. Dieser Mann beobachtete ihn unverwandt und mit entnervender Konzentration.
    Cäsar blinzelte einfältig, spitzte die breiten Lippen und ließ die Schultern hängen. Er hoffte, daß diese Verstellung nicht zu spät kam.
    »Wie Sie eben selbst sehen konnten, meine Damen und Herren«, sagte der Auktionator, »handelt es sich um ein tatsächlich hervorragendes Exemplar, dessen Anpassungsfähigkeit es für beinahe jede Aufgabe geeignet erscheinen läßt. Der Ausrufpreis ist achthundert Dollar. Achthundert Dollar zum ersten ...«
    Ein Mann hoch zur Linken rief mit lauter Stimme: »Achthundertfünfzig.«
    »Neunhundert«, kam die Antwort von einer Frau auf der anderen Seite.
    Der erste Bieter erhöhte auf neunhundertfünfzig. Ein Dritter meldete sich mit einem Gebot von eintausend. Der Auktionator blickte zufrieden; diese Arbeitskraft versteigerte sich sozusagen selbst. Die Interessenten überboten einander weiter, und innerhalb weniger Minuten war der Preis auf achtzehnhundert gestiegen. Diese Summe schien das Tempo zu verlangsamen.
    Cäsars Blicke suchten die Sitzreihen nach dem Bieter ab, der

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