Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
Vom Netzwerk:
Sollen der Arbeitskräfteverwaltung besondere Verstöße genannt werden?«
    »Verstöße gegen Artikel vier, Paragraph neun. Weisen Sie gesondert darauf hin, daß jeder der Eingelieferten eine potentielle Gefahr für die Staatssicherheit darstellt.«
    Pine ging hinaus, und MacDonald wandte sich in mühsam unterdrückter Erregung an den Gouverneur. »Mit allem gebührenden Respekt, Sir, ich glaube, ich habe ein Recht zu erfahren, was vorgeht.«
    »Werden Sie nicht anmaßend, Mr. MacDonald«, sagte Breck ungnädig. »Die Achilles-Liste heißt so, weil sie sich auf die Achillesferse unseres Feindes bezieht.«
    »Unseres Feindes?« sagte MacDonald. »Meinen Sie die Affen?«
    Breck ignorierte den in der Frage verborgenen Protest. »Die Liste enthält die Namen sämtlicher Affen, die im Lauf des letzten Jahres wegen Ungehorsams gemeldet wurden. Vielleicht finden wir in dieser Gruppe denjenigen, hinter dem wir her sind.«
    »Halten Sie es nicht für übertrieben, Sir, diese einfältigen, kaum der zusammenhängenden Rede mächtigen Geschöpfe als eine Gefahr für die Staatssicherheit anzusehen?«
    »Keineswegs«, erwiderte Breck ungeduldig. »Abgesehen von der Möglichkeit, daß sie diesen Intelligenzaffen enthält, erfaßt die Achilles-Liste den harten Kern jener aufsässigen Elemente, deren Ungehorsam zum Problem geworden ist. Und die Zeit ist gekommen, diesen Widerstand zu brechen. Ich hätte mich schon viel früher dazu entscheiden sollen.«
    »Ich fürchte, solche Zwangsmaßnahmen werden den Widerstand nicht brechen«, entgegnete MacDonald mit vor Erregung bebender Stimme. »Meiner Meinung nach wird das Problem dadurch nur verschärft. Ich halte diese Liste ebenso wie die sogenannte Nachkonditionierung für eine gefährliche Torheit. Eine humanere Behandlung würde sicherlich mehr bewirken.«
    Breck winkte verdrießlich ab. »Ich kenne Sie und Ihre Vorstellungen, MacDonald. Sie sind wirklichkeitsfremd. Da ich von meinen Mitarbeitern erwarten muß, daß sie sich voll mit meinen Entscheidungen identifizieren, werden Sie ab sofort andere Aufgaben übernehmen. Und ich habe da schon was für Sie. Sie, MacDonald, werden diesen intellektuellen Affen aufspüren, den Abkömmling von Cornelius und Zira. Vom Einsatz, den Sie dabei zeigen, wird sehr viel für Sie abhängen, also handeln Sie danach. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Ja, Sir«, sagte MacDonald mit tonloser Stimme.
     
    Ein plötzlicher Tritt ins Hinterteil warf den gebückt stehenden Cäsar kopfüber zu Boden. »Wie lange brauchst du, um das bißchen Zeug aufzuheben, he? Wenn du meinst, du könntest dich hier bei der Arbeit ausruhen, bist du schief gewickelt!«
    Cäsar rappelte sich auf und blieb in geduckter Haltung stehen, schwelenden Haß in den Augen.
    »Nein«, sagte der Aufseher. »Nein!«
    Cäsar krümmte sich in einer Gebärde von Unterwürfigkeit und begann das Material von der Ausdruckstation hastig zusammenzuraffen. Dann eilte er fort von dem finster blickenden Aufseher und erreichte die Zuflucht des leeren Archivraums. Der Schock, den Armandos Tod ausgelöst hatte, und seine Empörung über die Unterdrückungsstrategie des Gouverneurs begannen sich in ihm zu einer neuen Entschlossenheit zu kristallisieren. Es war Zeit zu handeln ...
    Er hatte die Fähigkeit, die Anfänge eines Plans und den Vorteil, daß seine menschlichen Herren bislang nichts davon wußten. Aber ehe er aktiv werden konnte, mußte er sich über den Umfang seiner eigenen Kräfte klarwerden. Verstohlen machte er sich aus der Archivabteilung davon und folgte dem Pfeil, der die Richtung zur Unterkunft der Boten anzeigte.
    Nur wenige schwache Glühbirnen erhellten das dumpfe, nach Stall riechende Quartier, dessen Bewohner zu beiden Seiten auf Reihen billiger Matratzen lagen. Erst ein gedämpftes Murmeln mehrerer Stimmen machte Cäsar auf eine kleine Gruppe aufmerksam, die sich im hintersten und dunkelsten Winkel des Schlafraums versammelt hatte. Näherkommend, glaubte er, Aldo zu erkennen, der mit einigen seiner Gefährten zusammensaß. Er stieg über einen Kehrichthaufen und einen Besen im Mittelgang und blieb im Lichtschein der letzten Glühbirne stehen, ungefähr fünf Meter von der Gruppe entfernt. Sie sollten sehen, wer er war.
    »He, Aldo«, sagte er. Das Gemurmel hörte auf. Massive Köpfe wandten sich um. Große runde Augen glänzten aus der Dunkelheit.
    »Aldo«, sagte Cäsar, »ich muß mit dir reden.«
    Eine breite, wuchtige Gestalt erhob sich zögernd, löste sich aus

Weitere Kostenlose Bücher