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Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
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sammeln.« Er sperrte zu, zog den Schlüssel ab und gab ihn der Wärterin mit der Instruktion, keine gewöhnlichen Besucher der Bedürfnisanstalt in das Abteil hineinzulassen. Schließlich kehrte er in den Vorraum zurück und nahm seinen Einkaufskorb. Es würde nicht einfach sein, konditionierte Sklaven in Kämpfer zu verwandeln, aber es schien nicht länger unmöglich. Mit einer höflichen kleinen Verbeugung bedeutete er der Wärterin, daß Tisch und Stuhl wieder ihr gehörten. Als sie sich setzte, schienen ihre Schultern nicht mehr ganz so hoffnungslos herabzuhängen.
    Cäsar wandte sich zum Gehen und warf einen letzten Blick zurück in den halbdunklen Waschraum. Ja, dieser Ort eignete sich ausgezeichnet zum Arsenal. Er konnte jetzt beginnen, den Umfang seiner Operationen auszudehnen und andere Affen beauftragen, ähnliche Arsenale anzulegen. Mit einem zufriedenen Kopfnicken ging er hinaus ins Tageslicht.
     

 
12.
     
    Inspektor Kolp wählte zum sechsten Mal die Nummer, und wieder antwortete das Belegtzeichen. Wütend knallte seine fleischige Faust den Hörer auf die Gabel.
    Die Nachmittagssonne schickte schräge Lichtbahnen durch die Fenster und die offene Tür des Balkons, von dem Armando vor mehr als einer Woche in den Tod gestürzt war. Wieder versuchte Kolp die Nummer zu erreichen, und wieder hörte er das Belegtzeichen. Er war eben im Begriff, das Fernsprechamt zu rufen und eine amtliche Unterbrechung des Gesprächs zu verlangen, als Hoskyns hereingestürzt kam.
    »Was ist los, ein Alarm?«
    »In einer Weise«, sagte Kolp. »Wenigstens sind Sie da. Es ist einfach nicht möglich, eine Verbindung mit der Arbeitskräfteverwaltung zu kriegen.« Er schob ein Fernschreiben über den Schreibtisch. »Da hat einer unserer Leute eine interessante Entdeckung gemacht. Laut Lieferschein der Aufzuchtanstalt bestand die Sendung fünf null sieben ausschließlich aus Orang-Utans. Bei Ankunft der Partie war ein Schimpanse dabei. Was sagen Sie dazu, Hoskyns? Seit zehn Minuten versuche ich, die Arbeitskräfteverwaltung zu erreichen, aber ich kriege nur ein Belegtzeichen.«
    »Kommen Sie, wir gehen in Brecks Büro. Er ist in einer Konferenz außer Haus, und wir können seine direkte Videoverbindung mit dem Direktor der Arbeitskräfteverwaltung benutzen.«
    »Gute Idee, Hoskyns«, sagte Kolp. Die beiden verließen das Büro und nahmen den Aufzug zu den Räumen des Gouverneurs, wo Kolp sich mit dem eigenen Schlüssel Zutritt verschaffte. Er schaltete das Videogerät ein, wählte die Nummer und trommelte ungeduldig mit den Fingern, bis der kleine Bildschirm hell wurde. Eine modisch zurechtgemachte Chefsekretärin erschien im Bild.
    »Büro des Direktors. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich möchte Doktor Chamberlain sprechen, es ist eilig«, sagte Kolp.
    »Ich bedaure, Sir«, erwiderte die Sekretärin. »Doktor Chamberlain nimmt an einer wichtigen Sitzung teil und kann nicht gestört werden.«
    Kolp drückte ärgerlich auf den Aktivator, der das Aufnahmegerät einschaltete und sein eigenes Bild übertrug. Die Sekretärin in der Arbeitskräfteverwaltung sah Kolps Gesicht auf der bis dahin leeren Mattscheibe des Videogeräts erscheinen. »Hier spricht Chefinspektor Kolp. Ich möchte Chamberlain sprechen. Jetzt.«
    »Ja, Sir, selbstverständlich. Es tut mir sehr leid, daß ich ... Bitte warten Sie einen Moment, ich verbinde Sie sofort.« Ihr Gesicht verschwand und machte einem sich verändernden Muster farbiger Linien Platz, während die Tonspur besänftigende Musik spielte. Kolp knurrte und schnaufte, bis die Linien verschwanden und das angespannte Gesicht eines Mannes erschien, der wie ein Gelehrter aussah.
    »Bitte entschuldigen Sie die Verzögerung, Chefinspektor«, sagte Chamberlain. »Aber es geht hier drunter und drüber.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, antwortete Kolp sarkastisch. »Am Telefon bekam ich nichts als Belegtzeichen. Ich möchte, daß Sie Ihre Unterlagen zu der Partie fünf null sieben nachprüfen. Dabei geht es mir insbesondere um einen Schimpansen, der bei Ihnen als Eingang verzeichnet wurde, von der Aufzuchtanstalt jedoch weder aufgeführt noch in Rechnung gestellt worden ist. Ihre Unterlagen zeigen, daß er bei Ihnen durch die Konditionierung gegangen ist. Ihre Datenverarbeitungsabteilung, Ihr Wachpersonal, niemand bei Ihnen hat etwas gemerkt, Doktor. Erst wir mußten darauf kommen.« Hoskyns, der außerhalb des Aufnahmebereichs stand, lächelte über Chamberlains offensichtliches Unbehagen. »Bitte besorgen

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