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Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
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Sie sich die Unterlagen und sagen Sie mir, was aus diesem Schimpansen geworden ist.«
    »Ja, sofort.« Dr. Chamberlain verließ eilig seinen Schreibtisch. Kolp und Hoskyns hörten ihn außerhalb des Kamerabereichs Befehle bellen. Dann kehrte der Direktor der Arbeitskräfteverwaltung an seinen Platz zurück. Die tiefgefurchte Stirn zeigte seine innere Spannung an. »Die Akte wird sofort kommen«, versprach er.
    »Hier spricht Hoskyns, Doktor«, sagte der andere und zeigte sich vor der Aufnahmelinse. »Wie ist es möglich, daß Ihre Leitungen ständig belegt sind?«
    »Überlastung«, antwortete Chamberlain unglücklich. »In den vergangenen Tagen ist die Zahl der zur Nachkonditionierung zurückgeschickten Arbeitskräfte alarmierend angewachsen. Mit anderen Worten, wir können die Arbeit kaum bewältigen. Und niemand kann die Gründe dieses plötzlichen Ansteigens erklären. Tatsache ist, daß die Fälle von Aufsässigkeit unter den Arbeitskräften sich innerhalb einer Woche vervierfacht haben. Die Besitzer schicken sie gleich halbdutzendweise zurück.«
    Kolps Miene verdüsterte sich weiter. »Doktor Chamberlain, warum wurden die Sicherheitsbehörden nicht über diese Situation informiert?«
    »Wir haben Computerstatistiken durchgegeben ...«
    »Die sich kein Mensch ansieht! Verdammt noch mal, Doktor, in solch ernsten Fällen ist es Ihre Verantwortung, meine Abteilung direkt zu verständigen.«
    Chamberlain befeuchtete die Lippen. »Ich habe daran gedacht, doch dann entschied ich mich gegen eine persönliche Meldung, weil ein gewisser Prozentsatz unserer gegenwärtigen Überlastung direkt auf Gouverneur Brecks Befehl zurückzuführen ist, die Arbeitskräfte seiner sogenannten Achilles-Liste einer Nachkonditionierung zu unterziehen.«
    »Ein gewisser Prozentsatz«, sagte Kolp. »Wie hoch ist dieser Prozentsatz?«
    Chamberlain zögerte, schluckte mühsam. »Einundvierzig, zweiundvierzig Prozent, etwa in dieser Größenordnung.«
    »Und der Rest entfällt auf Nachkonditionierung aufsässiger Arbeitskräfte, die nicht in der Liste enthalten sind?«
    »So ist es. Wir sind für einen solchen Andrang einfach nicht eingerichtet. Wir müssen alle eingehenden Partien anderswohin schicken.« Dr. Chamberlain machte eine hilflose Geste und blickte bekümmert aus dem Bildschirm.
    Kolp kochte. »Gouverneur Breck hätte über die Situation unterrichtet werden müssen!«
    »Der Gouverneur trug zu ihrer Entstehung bei«, verteidigte sich Chamberlain.
    »Möchten Sie, daß ich diese Äußerung in einem Memorandum für den Gouverneur wiedergebe?« sagte Kolp mit seidenweicher Stimme.
    Chamberlain fuhr sich nervös durch das schüttere Haar. »Nein, nein, natürlich nicht. Ich verstehe, daß der Gouverneur so handelte, weil nach seinem Urteil eine massive Nachkonditionierung der Arbeitskräfte auf der Achilles-Liste notwendig war. Wir führen das Programm durch, so gut wir können. Aber die Hälfte meiner Mitarbeiter ist nahe daran, die Arbeit hinzuwerfen und zu gehen. Die meisten von ihnen arbeiten zwei Schichten am Tag ...«
    »Das ist Ihr Problem, und Sie müssen damit fertig werden«, erwiderte Kolp. »Von nun an wünsche ich täglich eine direkte Meldung über die Situation. Nicht durch irgendwelche Kanäle, sondern eine schriftliche Meldung von Ihnen an mich, durch Kurier. Andernfalls könnte Ihr nicht unbeträchtliches Gehalt auf eines anderen Konto landen, Doktor Chamberlain. Haben wir uns verstanden?«
    Der Wissenschaftler sah auf einmal bleich und elend aus. »Ja, Sir.«
    Normalerweise hätte Kolp seinen Spaß daran gehabt, einen Mann von Chamberlains Ruf zu ruinieren, aber diesmal hatte er keine Zeit für solche Freuden. Sein Verstand versuchte die Konsequenzen aus der Situation zu überblicken, die er gerade aufgedeckt hatte. In einer Weise war er in einer ähnlichen Lage wie Chamberlain. Wie sollte er diese alarmierenden Tatsachen Gouverneur Breck vortragen, der sehr ungnädig werden konnte, wenn die glatte Fassade seiner persönlichen Amtsführung angekratzt wurde?
    Kolps findiger Geist kam bald auf eine mögliche Lösung. Der Schlüssel war, sich auf die Entdeckung dieses verschwundenen Zirkusaffen zu konzentrieren, der mit jenem andern Schimpansen identisch sein mochte, den man in einer Partie Orang-Utans gefunden hatte. Dieser eingebildete Schwarze, MacDonald, hatte bisher überhaupt nichts erreicht ...
    Eine weibliche Hand erschien in dem kleinen Bildschirm und reichte Chamberlain einen Schnellhefter. Der Direktor

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