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Aufstand der Alten

Aufstand der Alten

Titel: Aufstand der Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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keine Rede davon sein, daß Sie das Fahrzeug als ein Geschenk erhalten.«
    »Ganz recht. Ich glaube, daß es mein gutes Recht ist, Sie um die Rückgabe des Wagens zu ersuchen, Mr. Morton.«
    Als sie durch die Höfe gingen, sagte Gavin: »Sie werden die Wachen bemerkt haben, die wir auf den Mauern postiert haben. Sie sind vielleicht überflüssig und ganz gewiß nicht wirksam. Aber diese alten Männer sind Pensionäre; sie kommen zu uns, weil es keinen anderen Ort gibt, wohin sie gehen könnten, und weil wir zur Hilfsbereitschaft verpflichtet sind. Sie müssen sich ihren Unterhalt durch Wachdienst erarbeiten. Wir sind kein karitatives Unternehmen, verstehen Sie; unsere wirtschaftliche Lage würde uns das nicht erlauben. Jeder würde kommen und auf unsere Kosten hier leben, wenn wir es zuließen. Niemand arbeitet gern, wenn er einmal die Fünfzig überschritten hat, besonders dann nicht, wenn es keine künftige Generation gibt, die von seiner Tätigkeit profitieren kann.«
    »Genauso ist es«, bekräftigte Vivian und stieß seinen Stock auf die abgetretenen Steinplatten. »Wir müssen zusehen, daß sich dieses College aus eigener Kraft erhält, und um das zu erreichen, müssen wir zu Methoden greifen, die unseren Vorgängern und Gründern höchst seltsam vorgekommen wären. Kardinal Wolsey hätte der Schlag getroffen ... Das ist der Grund, verstehen Sie, warum wir hier eine Mischung aus Herberge, Auktionssaal, Viehmarkt und Freudenhaus betreiben. Es gibt keine Möglichkeit, der finanziellen Verknüpfung zu entgehen.«
    »Ich verstehe, was Sie damit sagen wollen«, antwortete Graubart, als sie Mortons Privatgemächer betraten, wo der langnasige Alte, dem sie am ersten Tag im College begegnet waren, hastig einen Korken in eine der Flaschen seines Herrn stieß und durch die benachbarten Räume flüchtete. »Sie erwarten, daß ich für etwas bezahle, das mein ist.«
    Morton trat an den Kamin und hielt seine dünnen Hände in die Wärme. »Nicht unbedingt. Angenommen, es wäre wirklich Ihr Wagen. Dann könnten wir Ihnen eine Parkgebühr berechnen – eine Garagenmiete, wissen Sie. Der Quästor wird die nötigen Unterlagen haben, aber wir haben das Fahrzeug jetzt sieben oder acht Jahre in unserer luxuriösen kirchlichen Garage verwahrt ... Wenn wir eine bescheidene Gebühr von drei Shilling per diem zugrunde legen, äh ... Vivian, du bist der Mathematiker ...«
    »Mein Gehirn ist nicht mehr, was es einmal war.«
    »Dessen sind wir uns bewußt.«
    »Es wäre eine Summe von ungefähr vierhundert Pfund.«
    »Das ist absurd«, protestierte Graubart heftig. »Eine Summe dieser Größenordnung könnte ich niemals aufbringen. Sagen Sie mir doch einmal, wie und zu welchen Bedingungen Sie zu dem Fahrzeug gekommen sind!«
    »Mr. Timberlane«, sagte Morton, »in diesem Raum erheben wir Gläser, aber niemals Stimmen. Wollen Sie trinken?«
    Martha trat vor. »Gern, Mr. Morton.« Sie legte eine Münze auf den Tisch. »Hier ist die Bezahlung dafür.«
    Mortons zerknittertes Gesicht zog sich in die Länge, daß sein Kinn im Mantelkragen verschwand.
    »Madam, die Anwesenheit einer Frau macht diesen Raum nicht automatisch zur Taverne. Bitte, stecken Sie das Geld ein, das Sie noch brauchen werden.« Er befeuchtete seine Lippen, lächelte säuerlich, hob sein Glas und sagte etwas weniger scharf: »Ich will Ihre Frage beantworten, Mr. Timberlane. Der Wagen wurde von einem alten Hausierer gefahren, der glaubte, daß er sterben müsse. Wir glaubten es auch, nahmen ihn auf und pflegten ihn. Er überstand den Winter – was vielen kräftigeren Männern nicht gelang – und erholte sich im Frühling. Er hatte Wassersucht und war nicht einmal zum Wachdienst fähig. Als Bezahlung für seine Unterkunft und Verpflegung gab er uns den Wagen. Weil das Fahrzeug für uns wertlos war, machte er ein gutes Geschäft. Wie ich hörte, starb er erst vor wenigen Monaten nach einem alkoholischen Exzeß, bei dem er seine Wohltäter verfluchte.«
    Graubart nippte mißmutig an seinem Glas.
    »Wenn der Wagen wertlos für Sie ist, warum geben Sie ihn mir nicht einfach?«
    »Weil er einer unserer Vermögenswerte ist, ein Vermögenswert, den wir zu realisieren hoffen. Angenommen, die Garagenmiete beträgt nach Vivians Überschlag grob gerechnet vierhundert Pfund; wir überlassen Ihnen das Fahrzeug für zweihundert Pfund. Wie wäre das?«
    »Aber ich bin mittellos! Ich müßte – Sie wissen selber, wie wenig ich bei Joe Flitch verdiene – vier Jahre arbeiten, um diesen

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