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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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– er hat sich verändert.«
    »Sie verändern sich alle«, sagte ich. »Penny meint, sie kann schon
auf eine Party gehen, um Himmels willen«, fügte ich lachend hinzu.
    »Nein. Peter ist so zornig; er urteilt über mich. Er macht mich
dafür verantwortlich, dass sein Vater fortgegangen ist. Eine Zeitlang waren
seine Launen unerträglich, er hat nicht geschlafen, er war völlig
durcheinander. Der Arzt hat ihm sogar Medikamente gegen eine Depression
verschrieben, aber die hat er nur unregelmäßig genommen. Immer wieder hat er
mir vorgeworfen, ich hätte seinen Vater vertrieben. Ich glaube, es war
einfacher für ihn, mich dafür verantwortlich zu machen, als zu akzeptieren,
dass Simon ihn nicht sehen wollte.«
    »Sie hatten keine andere Wahl, Caroline. Sie mussten es tun, um
Peters und um Ihrer selbst willen.«
    »Daran erinnert er sich nicht mehr. Er hat gesagt, es sei meine
Schuld gewesen.«
    »Kinder sagen alles Mögliche, Caroline.«
    »Ich sollte seinen Vater anrufen«, sagte sie entschieden. »Er hat
ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten«, erwiderte ich.
    Simon Williams, Carolines Noch-Ehemann, hatte sie häufig geschlagen.
Erst das Eingreifen unseres ehemaligen Vorgesetzten, Superintendent Costello,
hatte Simon dazu veranlasst, Caroline und Lifford zu verlassen.
    »Vielleicht denkt Peter besser von mir, wenn er erfährt, dass ich
seinen Vater angerufen habe.« Hoffnungsvoll sah sie zu mir hoch, als glaubte
sie, sie könnte die Rückkehr ihres Sohns irgendwie beschleunigen, indem sie
Simon Williams verständigte.
    »Vielleicht«, sagte ich. Wieder gingen wir einige Minuten schweigend
weiter und suchten den Boden um uns herum ab.
    Dann sagte sie ganz sachlich: »Ich habe ihm gesagt, er braucht nicht
wiederzukommen.« Ich begriff nicht sogleich, dass sie nun wieder von Peter und
nicht mehr von Simon sprach. »Das war das Letzte, was ich zu ihm gesagt habe:
›Wenn du zelten gehst, brauchst du gar nicht erst wiederzukommen.‹«
    »Wir sagen alle manchmal Dinge, die wir bereuen, Caroline.«
    »Ich habe ihm gesagt, er braucht nicht wiederzukommen, Ben. Dafür
werde ich jetzt bestraft.« Sie blieb stehen und sah mich direkt an. »Was, wenn
ich es verdient habe?«
    Als der Himmel allmählich dunkel wurde, gingen wir zurück
zum Hotel, wo der Manager Tee und Sandwiches bereitgestellt hatte. Es war ruhig
im Hotel. Den Winter über arbeitete hier nur eine Minimalbesetzung und betreute
die Hand voll Touristen und Surfer, die so früh im Jahr an diesen Strand kamen.
    Caroline und ich standen am Tisch mit dem Essen, als Joe McCready zu
uns kam. Er nahm seine Mütze ab und nickte Caroline zu. »Ma’am«, sagte er. Dann
wandte er sich an mich. »Ich habe noch einmal mit den Jungen gesprochen, Sir.
Nachdem ihre Eltern gekommen waren.«
    Ich warf einen Blick zu Caroline, die aufmerksam lauschte. »Nehmen
Sie sich was zu essen, Joe.«
    Wir setzten uns ans Erkerfenster, das zur Küste hinausging, um uns
in Ruhe zu unterhalten. Doch ich sah, dass Carolines Aufmerksamkeit sich jedes
Mal dem Strand zuwandte, sobald sie dort etwas wahrnahm. Mehrmals stand sie auf
und starrte mit zusammengekniffenen Augen aus dem Fenster, wenn jemand über den
Strand lief.
    »Irgendetwas Brauchbares, Joe?«, fragte ich.
    »Dieselbe Geschichte wie vorher, Sir. Sie behaupten, sie seien wegen
Murphys Geburtstag hier gewesen.«
    Caroline wandte sich vom Fenster ab. »Peter hat mir erzählt, sie
wollten surfen.«
    McCready sah in sein Notizbuch, dann schaute er sie verdutzt an.
»Davon hat keiner von beiden etwas gesagt.«
    »Was noch?«, fragte ich.
    »Murphy hat zugegeben, sie hätten jeder ein, zwei Dosen Bier
getrunken. Als ich ihnen sagte, dass ich vierzehn gefunden habe, hat er das
abgestritten. Er sagte, so viel hätten sie nicht getrunken.« Erneut sah er zu
Caroline. »Er hat gesagt, Peter hätte das meiste getrunken. Er sei wegen
irgendetwas wütend gewesen …« Abermals sah er zu Caroline, dann zu mir.
    »Fahren Sie fort«, bat ich.
    »Peter und seine Mutter hätten Krach gehabt, hat er behauptet.« Mir
fiel auf, dass Caroline sich an dieser Stelle nicht umdrehte, sondern weiter
schweigend Wache am Fenster hielt.
    »Heaney leugnet immer noch, dass er überhaupt etwas getrunken hat.
Aber ich …« Erneut sah er zu Caroline, hustete und fuhr dann fort: »Ich habe
beiden gesagt, dass wir die Wahrheit sowieso herausbekommen, sobald wir Peter
finden.«
    Mir war klar, was ihn hatte zögern lassen, dies

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