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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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Kielty um halb neun nach Hause
gekommen. Das blaue Auto war um zehn Uhr abends dort angekommen, als Nora
Quigley aus dem Fenster gesehen hatte. Ungefähr um diese Zeit hatte Kielty auch
zum letzten Mal von seinem Handy aus telefoniert. Um Viertel nach zwei morgens
war das blaue Auto weg gewesen; stattdessen stand ein weißer Transporter dort.
    Um vier Uhr morgens hatte die Scheune inklusive Kieltys mit
Brandbeschleuniger übergossener Leiche darin gebrannt. Das erinnerte mich
daran, dass ich mir bei Patterson den Bericht der Spurensicherung besorgen
musste.
    Burgess war auf seinem üblichen Posten am Empfangstresen.
Vor ihm lag die Taschenbuchausgabe eines Romans mit umgebogenem Rücken, und ein
unachtsam eingeschenkter Becher Kaffee hatte die Kaffeerändersammlung auf dem
Tresen erweitert.
    »Guten Tag, Inspector«, begrüßte mich Burgess, als ich hereinkam.
»Nett von Ihnen, dass Sie sich auch schon zu uns gesellen.«
    »Es ist immer schön, Sie zu sehen, Sergeant«, erwiderte ich. »Wie
ich sehe, lernen Sie lesen.«
    Burgess schnaubte. »Dieser Halbtagspolizist, Black, will wissen, ob
er noch mal zu dem Haus rausfahren soll. Er hat gestern den Großteil seiner
Schicht da verbracht und den Leuten von der Spurensicherung geholfen.«
    Ich hatte ganz vergessen, dass ich ihn angewiesen hatte, dort zu
helfen. »Wo ist er?«, fragte ich, neugierig auf das, was die Spurensicherung
gegebenenfalls herausgefunden hatte.
    »Er macht gerade eine Kontrolle an der Grenze. Superintendent
Patterson will, dass An Garda ›mehr Präsenz zeigt‹. Für die Presse, wegen
dieser Geschichte mit The Rising.«
    Paul Black stand am anderen Ende der Lifford Bridge. Sein
Streifenwagen parkte mitten auf der Straße, während er ein Auto nach dem
anderen durchwinkte. Ich stellte den Wagen vor dem alten Posten der
Zollkontrolle ab und beobachtete ihn eine Weile. Mir fiel auf, dass er nur
Fahrzeuge mit jungen attraktiven Fahrerinnen anhielt. Vermutlich sollte man das
als Eigeninitiative werten. Ich drückte einige Male auf die Hupe, und er wandte
sich widerstrebend von dem kleinen Tigra ab, den er gerade angehalten hatte, und
lief zu mir.
    »Sie machen hier gute Arbeit, Paul. Solange alle unsere Drogendealer
gut aussehende junge Frauen sind, sind die Straßen Liffords bei Ihnen sicher.«
    »Was?« Verständnislos sah er mich an.
    »Ach, nichts. Wie ist es gestern gelaufen, Paul?«
    »Gut«, erwiderte er, aber mir fiel auf, dass er nervös mit dem Bein
wippte. »Die Spurensicherung war fast den ganzen Tag da.«
    »Was haben sie gefunden?«
    »Die Mordwaffe – ein Küchenmesser.«
    »Wo?«
    »In der Scheune, ganz in der Nähe der Leiche. Die Klinge war
gesäubert worden. Der Griff war aus Kunststoff und ist im Feuer geschmolzen.«
    »Irgendwas Brauchbares dabei?«
    »Es wurde aus Kieltys Haus entwendet.«
    Ich nickte. Eines der Messer im Messerblock in der Küche hatte
gefehlt. »Sonst noch etwas?«
    »Jede Menge Fingerabdrücke. Ein paar Hundert offenbar. Die müssen
sie jetzt alle durchgehen und nach Referenz-Abdrücken suchen, oder wie das
heißt.«
    »Sind brauchbare dabei?«
    »Keine Ahnung.«
    »Irgendwelche Patronenhülsen? Ich wurde da hingerufen, weil jemand
Schüsse gemeldet hatte.«
    Er schüttelte den Kopf.
    » Haben die denn sonst noch was herausgefunden?«, fragte ich zunehmend gereizt.
    »Jemand hat den Brand absichtlich gelegt. In der Nähe der Rückwand
der Scheune haben sie Spuren von Brandbeschleuniger gefunden und ein paar
geschmolzene Plastiktüten mit Spuren von Dope und so was. Und sie haben ein
paar geschmolzene Behälter gefunden, in denen Benzin gewesen sein könnte.«
    Von dem Brandbeschleuniger hatten bereits Patterson und Dr. Long
gesprochen. Die explodierenden Behälter würden auch die gemeldeten Schüsse
erklären.
    »Aber sie haben gesagt, da war nicht viel«, fügte er hinzu und
wippte noch heftiger mit dem Bein.
    »Nicht viel was?«
    »Drogen. Sie haben nur Spuren gefunden. Jede Menge Tüten, aber nur
Spuren von Koks, als hätte er da mal seinen Bunker gehabt. Sie schätzen aber,
dass das Koks sehr rein war – wirklich gutes Zeug. Wenn man so was mag.« Beim
Sprechen schob er die Hände zwischen die Beine.
    »Alles in Ordnung bei Ihnen?«
    »Ich muss pissen, aber ich bin allein hier an der Grenze«, sagte er.
    »Na, dann gehen Sie doch in den Kontrollposten. Wenn Sie Ihren
Posten mal fünf Minuten verlassen, geht doch nicht die Welt unter.«
    »Ich dachte nur – der Super hat mich hergeschickt. Ich dachte,

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