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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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die
Strafe für mich ist? Deshalb hat er es getan«, erklärte Caroline ernsthaft. »Er
bestraft mich.«
    »Das ist nicht wahr.« Ich legte ihr die Hand auf den Arm.
    »Der egoistische kleine Scheißer hat das getan, um mich zu bestrafen.
Aber an mich hat er dabei nicht gedacht, oder? Er konnte mir nicht verzeihen.«
    Ich überlegte, wie ich sie davon überzeugen konnte, dass sie nichts
falsch gemacht hatte, doch mir fiel nichts ein, womit ich durch die Distanziertheit,
die sie umgab, zu ihr hätte durchdringen können.
    Auf dem Heimweg bekam ich im Radio noch das Ende von
Pattersons Pressekonferenz mit. Ich erkannte die Stimme von Rory Nicell, der
der Öffentlichkeit gerade versicherte, An Garda habe den Drogenhandel im
Grenzgebiet im Griff. Es sei möglich, dass eine Verbindung zwischen Martin
Kieltys und Lorcan Huttons Tod bestehe, doch in diesem Stadium, sagte er,
gingen wir nicht davon aus, dass andere beteiligt waren.
    »Das ist totaler Quatsch«, sagte ich zu Debbie und drehte die
Lautstärke ein wenig herunter. »Hutton wurde in den Kopf geschossen. Kielty
wurde in die Brust gestochen und verbrannt. Sie können sich nicht gegenseitig –«
    Debbie unterbrach mich und drehte das Radio wieder lauter. »Da ist
dein Freund.«
    Nun sprach eine Interviewerin mit Vincent Morrison. Ob er sich in
irgendeiner Weise schuldig am Tod von Lorcan Hutton fühle, wollte sie wissen.
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte er. »Warum sollte ich?«
    »An Garda hat doch die Vermutung geäußert, die Bürgerwehraktivitäten
von Gruppierungen wie The Rising würden die Dealer nur in den Untergrund
treiben. Könnten die Handlungen von The Rising nicht zu Huttons Tod beigetragen
haben?«
    Morrison erwiderte, dass The Rising »nur der allgemeinen Enttäuschung
Ausdruck verliehen« habe, und lenkte das Interview in eine andere Richtung,
indem er Anstoß an der Formulierung »Bürgerwehr« nahm. Er erinnerte die
Interviewerin daran, dass er ein Gemeindeaktivist sei, kein Mitglied von The
Rising.
    »Das freut dich bestimmt«, sagte Debbie und drehte das Radio wieder
leiser. »Dass Morrison einmal öffentlich auf die Finger gehauen wird.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Morrison ist nicht für Huttons Tod
verantwortlich. Dem Zustand der Leiche nach zu urteilen, wurde Hutton schon vor
Wochen getötet.«
    »Bestimmt findest du eine Möglichkeit, es ihm trotzdem anzuhängen«,
versetzte sie boshaft und löste den Sicherheitsgurt, sobald wir in unsere
Einfahrt einbogen.
    »Was habe ich jetzt wieder getan?«, fragte ich, bekam aber nur ein
Türenknallen zur Antwort.
    Als ich ins Haus kam, saß Penny unten auf der Treppe.
Meine Eltern hatten für uns auf die Kinder aufgepasst, damit wir zur Beerdigung
fahren konnten. An Pennys Gesichtsausdruck wie auch am Umstand, dass sie auf
unsere Rückkehr gewartet hatte, erkannte ich, dass sie etwas von uns wollte.
    »Daddy, kann ich heute Abend mit meinen Freundinnen ins Kino
gehen?«, platzte sie heraus, ehe ich auch nur die Haustür geschlossen hatte.
    Ich wusste, dass der Grund für Debbies Zorn nicht zuletzt meine
Weigerung gewesen war, Penny zu der Party gehen zu lassen.
    »Natürlich, Schatz. Ich bringe dich aber hin und hole dich hinterher
wieder ab.«
    Penny schenkte mir ein strahlendes Lächeln, dann drehte sie sich um,
trampelte die Treppe hinauf und verschwand in ihrem Zimmer. Gleich darauf
hörten wir, wie ihre Schranktür mit einem Knall aufgerissen wurde und der erste
von zahlreichen Kleiderbügeln auf dem Boden landete.
    Mein Vater setzte Wasser auf, um Tee für uns zu kochen. Debbie
bemühte sich angestrengt, ihren Zorn aufrechtzuhalten, doch sie hatte meine
Unterhaltung mit Penny eindeutig gehört.
    »Glaub bloß nicht, damit wäre alles wieder in Ordnung«, murmelte
sie, als ich an ihr vorbeiging.
    »Nicht einmal, wenn ich ihr noch Geld für Popcorn gebe?«
    Ich holte Pennys Freundinnen zu Hause ab und fuhr die drei
Mädchen zum Kino. Der Himmel wurde langsam dunkel, war über dem Horizont aber
vom letzten Sonnenlicht durchzogen. Die Mädchen plauderten fröhlich auf dem
Rücksitz, flüsterten sich verschwörerisch etwas ins Ohr und brachen dann in
lautes Lachen aus, wenn ich sie im Rückspiegel ansah. Einmal fing ich Pennys
Blick auf, sie lächelte milde, auf eine Art, die mich an Debbie erinnerte.
    Schließlich hielt ich vor dem Kino und gab Penny zwanzig Euro für
den Eintritt und für Popcorn und Getränke für alle drei. Als sie ausstiegen,
winkte Penny mir von draußen glücklich zu,

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