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Aufstand der Maenner

Titel: Aufstand der Maenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Tralow
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Hunger haben und deine Kraft noch brauchen. Ich weiß, daß du kein Brot ißt, nimm dies.« Damit gab er Garp gedörrtes Schaffleisch, um sich dann an Punikrum zu wenden. »Auf den Abend werde ich den Schiffsrat berufen. Dort können Sie Ihren Anspruch Vorbringen, wenn Sie sich bis dahin nicht besonnen haben.«
    Herr Punikrum murrte.
    »Meinetwegen behalten Sie den Burschen, wenn Ihnen so viel an ihm liegt.«
    »Mir liegt gar nicht so viel an ihm«, war Jokbeds Antwort. »In der Nähe der Götter ist es nie recht gemütlich. Aber mir liegt an den Pferden, und dem Schiffsvolk liegt daran und -Ihnen auch!«
    Das war ein Vorschlag zur Versöhnung, und Punikrum war froh, ihn annehmen zu können.
    »Es war ja nicht so ernst gemeint, Jokbed - sagen Sie das auch dem Jungen. Na also« - die beiden Männer verständigten sich mit den Augen - »im Schiffsrat werd’ ich ja alles erfahren. Bis dahin denn!« Womit Punikrum verschwand.

5
    Garp hatte einen Heißhunger und aß, ohne aufzusehen. Jokbed sah ihm eine Weile zu.
    »Iß nur, mein Junge«, sagte er dann, »und vergiß auch den Wein nicht.«
    »Es ist gut, daß du mir kein Brot geboten hast. Die Gebietenden sagen, Brot sei gut zum Füttern der Männer und Sklaven. Aber Wadd litt nicht, daß ich Brot aß, und gab mir Schilfmark. Er sorgte dafür, daß immer welches da war.«
    Aus Garps Erzählung kannte Jokbed den Wadd. Er unterschätzte keineswegs die Schwierigkeit, die er haben würde, Garp zu gewinnen, einen Jungen, der ohne einen Faden an seinem ganzen Leibe vor ihm hockte und Dörrfleisch aß.
    »Bei uns wirst du dich an Brot gewöhnen müssen.«
    »Gib es dem verächtlichen Mann, dem Langgewandeten, der uns verließ.«
    Jokbed verlor die Geduld nicht. »Ich sagte dir schon, er ist nicht verächtlich. Er ist der Vornehmste auf diesen Schiffen.«
    »Er ist euer König?«
    Garp dachte nicht daran, im Essen innezuhalten. Offenbar machte er sich nicht viel aus einem König.
    »Nicht geradezu . . .«, sagte Jokbed.
    »Natürlich schämst du dich dessen. Aber ich wußte schon, daß es Menschen gibt, die so schändlich sind, sich von Männern beherrschen zu lassen. Wadd sagte es mir.«
    Dabei trank er und schob nun den Krug von sich fort.
    »Du hast dich selbst von euern Gebietenden losgesagt?«
    »Es ist Feindschaft zwischen ihnen und mir.«
    »Wem willst du dann aber gehorchen?«
    »Muß man gehorchen?«
    »Gehorchen oder befehlen, und zuletzt beides. Sich, Garp, du ißt, du trinkst, ein Gewand wirst du auch wohl bald haben wollen und Waffen . . .«
    Garp sprang auf.
    »Ja, Waffen! Wo ist meine Sagaris?«
    Sie stand in einer Ecke der Hütte. Jokbed holte sie. »Hier ist sie. Ich habe sie nicht behalten, wie der Langrock dich behalten wollte. Du brauchst gar nicht so zu lächeln, Garp. Unmöglich wäre es durchaus nicht gewesen. Aber wir beide werden uns schon verständigen. Meinst du nicht?«
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich willst du dasselbe wie er.«
    »Sehr wahrscheinlich, mein Garp. Und was, meinst du, sei das?«
    »Unsere Mädchen besiegen alle Männer. Ich aber bin nicht nur ebenso stark wie sie, sondern stärker. Diese Stärke ist es, die ihr von mir wollt.«
    »Ein guter Junge, ein kluger Junge - das muß ich sagen. Du weißt genau, was Punikrum von dir will. Ich aber will noch mehr, und das ist vielleicht dasselbe, was du willst oder was du wenigstens wollen solltest. Sieh mal, Garp, du hast hier eine Wunde an der Schläfe. Sie stammt von der Doppelaxt dieses Mädchens. Was bedeutet die Wunde schon? Nichts, und wenn das Ohr mitgegangen wäre! Nichts bedeutet sie gegen den Zauber der Göttin. Zweimal hast du die Göttin bezwungen: im Schilf und auf dem Meer - der dritte Kampf ist der mit dem Zauber. Von dem mußt du dich befreien.«
    »Wie kann ich das? Sage mir, Mann, der du dich Jokbed nennst, wie ich das kann!«
    »Du mußt eine Schuld auf dich laden. Sieh, Garp, wenn du dir es recht überlegst, so haben dir eure Gebietenden nicht eigentlich Böses getan. Das mit dem Ausrenken ist ihr Brauch, und davon hat dich Wadd befreit. Dann hast du die Göttin und damit die Mädchen gelästert. Was aber tat deine Hipsa oder wie sie heißt? Sie ließ dich zurückrufen und gelobte dir Straflosigkeit. Wenn du jetzt nicht achtgibst, wird der Zauber immer stärker, bis du vielleicht freiwillig zurückkehrst.. .« »Nie!«
    ». . . bis du zurückkehrst«, wiederholte Jokbed, ohne sich beirren zu lassen, »und dann wirst du wieder der Gefangene der Göttin und der Mädchen

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