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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Sozialversicherungsnummer. Für den, der das Verhör führte, bedeutete es: » Leck mich am Arsch.«
    » Na schön«, sagte er schleppend. » Was hat man dir beim FBI über Verhöre beigebracht, Desmond?«
    » Genug«, fauchte Waters und betastete sein gebrochenes Handgelenk.
    Noch immer grinsend zog Mason sein Kampfmesser und hielt es vor Waters’ Augen, damit er es sehen konnte.
    » Ich bin mir ziemlich sicher, dass man dir diese Tricks in Quantico nicht beigebracht hat. Pass jetzt genau auf, Desmond, weil es nämlich ganz schön … wehtun wird.«
    Mason beugte sich über den Schützen.
    Anna musste den Blick abwenden, als die Schmerzensschreie des FBI -Agenten über die Interstate echoten.
    19 . 47 Uhr
    Anna hatte Mason und den Schützen längst allein gelassen und war über die Interstate hinweggewandert, um sich ins Gras zu setzen und die letzte Sonnensichel hinter dem Horizont verschwinden zu sehen. Hin und wieder wehte ein schmerzhaftes Geheul zu ihr herüber, aber sie gab ihr Bestes, um zu überhören, was auf der anderen Straßenseite passierte.
    Schließlich hörte das Geschrei auf. Kurz darauf tauchte Mason auf der anderen Straßenseite auf und wischte sich mit einem Taschentuch die Hände ab. Er warf das blutige Stück Stoff weg und rief Annas Namen.
    Anna wuchtete sich hoch und ging dorthin, wo er stand. Der Schütze lag noch immer an dem Baum, doch er rührte sich nicht mehr. Sein Kopf hing schlaff auf seiner Brust, und sein Hemd war in Fetzen geschnitten. Sogar aus der Ferne konnte Anna die dünnen Striche der Schnitte sehen, die Masons rasiermesserscharfes Kampfmesser hervorgerufen hatte. Während sie aus seinem Sichtbereich verschwunden war, hatte er dem Mann bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren gezogen und ihm Gott weiß was angetan.
    » Ich hoffe, du hältst mir keine Predigt«, brummte Mason.
    » Nein.« Anna furchte ihre Brauen. » Keine Predigt. Ich verstehe, warum du es tun musstest.«
    » Danke«, sagte Mason. » Ich möchte dir aber trotzdem sagen, dass … ich es nicht gern getan habe. Manchmal … manchmal ist es nun mal die einzige Möglichkeit, jemanden dazu zu kriegen, einem das zu erzählen, was man wissen muss.«
    » Was hat er gesagt?«, fragte Anna und starrte den Schützen an.
    » Nicht allzu viel«, sagte Mason, » aber genug, um uns einen Vorteil zu verschaffen.« Er wirkte ausgelaugt und erschöpft. Der Zorn war aus seinem Blick gewichen, und er wirkte nun wieder wie sein vernünftiges Ich. » Er hat zugegeben, dich zu kennen und dass du sein Hauptziel warst. Und wie ich’s mir gedacht habe, wollten sie dich lebend schnappen. Dann hab ich nach Sawyer gefragt, nach dem Stand der Dinge. Da hab ich ein paar interessante Kleinigkeiten erfahren.«
    Anna antwortete nicht sofort. Sie schaute noch immer zu dem reglosen FBI -Mann hinüber. » Hast du ihn umgebracht?«
    » Oh«, sagte Mason überrascht. » Eigentlich nicht.« Er wandte sich um und kehrte mit festen Schritten zu dem Schützen zurück. Auf halber Strecke blieb er stehen, zog die Pistole und feuerte drei Schüsse auf seinen Brustkorb ab. Agent Desmond Waters zuckte jedes Mal, wenn eine Kugel ihn traf. Als das Leben aus ihm entwich, schien er zu seufzen. Sein am Baum lehnender Leichnam sackte tiefer und fiel seitlich ins Gras.
    Mason steckte die Pistole wieder ein und kehrte zu Anna zurück.
    » Danke, dass du mich dran erinnert hast«, sagte er so locker, als hätte er vergessen, eine Münze in die Parkuhr zu werfen. » Er lag ohnehin im Sterben. Wir sollten jetzt lieber verschwinden. Ich habe all seine nützlichen Dinge an mich genommen. Hast du den Rover überprüft, als ich mit ihm beschäftigt war?«
    Anna verneinte.
    » Macht nichts«, sagte Mason. » Jetzt haben wir wahrscheinlich ohnehin keine Zeit mehr dafür. Gehen wir zum Laster zurück.«
    Auf dem Rückweg warf Anna einen Blick auf Waters’ Leiche zurück. » Du hast gesagt, ihr hättet über den Stand der Dinge gesprochen. Was hat er gesagt?«
    » Sparen wir uns das auf, bis wir bei den anderen sind«, sagte Mason und verzog das Gesicht. » Aber ich kann dir schon mal sagen, dass sie wirklich hinter dir her sind. Sie wollen sich an dir rächen. Was dich betrifft, so kursieren wohl derzeit eine Menge Gerüchte …«
    » Gerüchte? Was denn für Gerüchte?«
    » Du bist wohl momentan so was wie eine post-pandemische urbane Legende.«
    » Was soll das heißen?«
    » Das heißt, dass unser Desmond geglaubt hat, du hättest ein Heilmittel gegen den Erreger

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