Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
gerade nah genug, um zu sehen, was passierte, doch andererseits auch weit genug, um Mason zu gestatten, seiner Tätigkeit ohne Unterbrechung nachzugehen.
Mason war etwa drei Meter an den Schützen herangekommen, als dieser erwachte. Ob irgendein Geräusch ihn erschreckte oder ob er rein zufällig zu sich gekommen war, war unklar, doch Masons Reaktion erfolgte augenblicklich.
Als der Schütze nach seiner Waffe griff, überbrückte Mason die Distanz mit drei langen schnellen Schritten und trat sie beiseite, bevor er sie ergreifen konnte. Die andere Hand des Schützen griff zum Pistolengurt, doch Mason trat mit dem Bein, das er eingesetzt hatte, um das Gewehr wegzutreten, auf den Unterarm des Schützen. Sogar die mehrere Meter von den beiden entfernte Anna konnte das Knacken des Handgelenks hören.
Der Schütze schrie vor Schmerz laut auf und griff nach seiner linken Hand, die nun schlaff an seinem Gelenk hing. Mason war jedoch noch nicht zufrieden, denn er nagelte die Beine des Mannes mit den seinen an den Boden, hielt die Mündung seiner Pistole an das rechte Auge des Kerls und drückte fest zu. Die angedrohte Gewalt kam auch ohne Worte an. Wenn der Schütze irgendetwas versuchte, brauchte Mason nur noch den Abzug zu betätigen.
Der Mann erstarrte augenblicklich. Einen Moment lang waren nur sein schweres Atmen und das ferne Zwitschern von Vögeln zu hören, die sich für die Nacht niedergelassen hatten.
Dann nahm Mason sich den Mann vor. Er drückte ihn zu Boden, griff in all seine Taschen und warf ihren Inhalt hinter sich, von dem Mann fort. Sein Gesicht ließ er dabei nie aus den Augen.
Anna schaute zu, als die Dinge, die der Mann bei sich hatte, über Masons Schulter flogen. Ein Messer, eine Ersatzpistole, Magazine, ein Kompass, eine Landkarte, ein dem ihren ähnlicher PDA . All diese Dinge sammelten sich ein gutes Stück von Mason und dem Schützen entfernt im Gras.
Erst dann sprach Mason seinen Gefangenen an.
» Ich heiße Gregory Mason«, brummte er, beugte sich dicht zu ihm hinunter und legte den Kopf auf die Seite. » Sagt Ihnen das was?«
Der Mann antwortete nicht. Stattdessen knirschte er mit den Zähnen und bemühte sich, Mason und die auf seine Augenhöhle drückende Pistole zu ignorieren.
» Ich habe Ihnen eine Frage gestellt«, sagte Mason. Seine Stimme war nun so ruhig wie der Tod. » Werden Sie mir antworten? Kennen Sie meinen Namen?«
Der Mann weigerte sich noch immer, etwas zu sagen. Er schaute zur Seite.
Masons freie Hand zuckte vor und packte das gebrochene Handgelenk des Mannes. Und erneut schrie er vor Schmerzen auf.
» Ich wiederhole mich nicht gern«, sagte Mason. » Kennen Sie meinen Namen?«
» Ja, ja«, sagte der Schütze, der nach Luft schnappte. Schweißperlen standen auf seiner Stirn und liefen über seine Wangen. » Gregory Mason. US -Marines. National Security Agency. Gesucht wegen Mordes und Landesverrats. Wir hatten den Auftrag, sie aufzuspüren.«
» Und die Frau, die hinter mir steht?«, stieß Mason hervor. » Kennen Sie die?«
Der Mann schaute zu Anna auf, schluckte angestrengt und erweckte den Eindruck, als müsste er erst entscheiden, ob er die Frage beantworten wollte. Er beschloss, es nicht zu tun, sondern presste die Lippen aufeinander und schaute erneut von Anna und Mason weg.
» Hören Sie zu«, sagte Mason leise und beugte sich dem Schützen noch näher entgegen. » Sie können alle meine Fragen beantworten und mir einfach den Abend versauen – oder sie können den Helden spielen und mir einen Gefallen tun, denn wenn ich mit Ihnen fertig bin, werden Ihre Genossen Sie nicht mehr erkennen, wenn sie herkommen, um Sie aufzusammeln. Und wenn sie es doch tun, brauchen sie diverse kleine Behälter, um die Stückchen dort reinzutun, die von Ihnen übrig bleiben. Ich lüge Ihnen nichts vor. Erinnern Sie sich noch an das kleine Feuergefecht, dass wir vor ein paar Stunden hatten? Sie haben bei dieser Schießerei eine meiner Freundinnen umgebracht. Ich bin rachsüchtig, und Sie sind in weitem Umkreis der Einzige, an dem ich mein Mütchen kühlen kann. Nun also zum letzten Mal: Erkennen Sie die Frau, die hinter mir steht?«
Diesmal wandte sich der Mann Mason direkt zu und sagte mit monotoner Stimme, während er dem Blick seines Gegenübers mit einem gefühllosen Starren standhielt: » Waters, Desmond, FBI -Agent, 945-23-9199. Und das ist alles, was Sie von mir erfahren, Arschloch.«
Mason grinste. Die Standardantwort bei Verhören: Name, Dienstgrad, Firma und
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