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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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davonmachen. Unsere Felder gehören wieder uns, und sicherer reisen kann man auch wieder. Mir ist, als wäre nach all diesen Monaten ein Traum wahrgeworden.«
    Willis nickte zustimmend. » Ich fühle mich, als wären wir gerade auf Bewährung rausgekommen. Wenn es nötig ist, können wir wieder in die Welt hinausgehen.«
    Keaton schaute Sherman, Thomas und Krueger an. » Ohne eure Hilfe wäre uns das nicht gelungen. Wenn ihr wollt … Ich bin sicher, niemand hätte etwas dagegen, wenn ihr in Abraham bleibt. Das Angebot gilt für euch alle. Ihr seid unsere Freunde.«
    » Danke, Sheriff, aber ich selbst muss wieder auf die Straße zurück«, sagte Sherman. » Ich habe einer alten Freundin versprochen, sie in Omaha zu treffen.«
    » Omaha«, sagte Keaton schleppend. » Wollen Sie ganz bestimmt nicht bleiben, Sherman? Wenn stimmt, was Sie uns über die Großstädte erzählt haben, ist Omaha wahrscheinlich eine Todeszone. Vielleicht fahren Sie dem eigenen Tod entgegen.«
    » Geht nicht, Keaton, ich hab’s versprochen«, sagte Sherman.
    Thomas, der neben ihm stand, nickte ebenfalls langsam.
    » Hören Sie«, sagte Keaton, » ich will wirklich keine Nervensäge sein, aber warum lehnen sie einen relativ sicheren Ort zugunsten einer Stadt ab, in denen Ihnen der Tod drohen könnte? Nicht, dass Sie denken, ich wäre beleidigt, weil Sie mein Angebot ablehnen, aber ich verstehe Ihr Motiv einfach nicht.«
    » Hoffnung«, sagte Sherman und schenkte dem Sheriff ein freundliches Lächeln. » Hoffnung, Keaton. Deswegen bin ich nach Omaha unterwegs. Meine Freundin – der ich das Versprechen gegeben habe – ist Ärztin. Sie glaubt, dass sie in einem Institut in Omaha eine Chance hat, einen Impfstoff zu entwickeln.«
    » Einen Impfstoff?«, wiederholte Keaton mit erstaunter Miene. » Na, das ist natürlich ein Grund, sich etwas aufzuhalsen oder zu sterben.«
    » Das sehe ich genauso«, sagte Sherman.
    » Glauben Sie wirklich, sie wird ihn finden?«, fragte Willis. » Den Impfstoff, meine ich. Und glauben Sie, dass Sie Ihre Freundin finden?«
    » Ich weiß nicht«, gab Sherman zu. » Aber die Chance besteht nun mal, deswegen müssen wir es versuchen.«
    » Tja, mein Angebot steht und gilt auch weiterhin für Sie und Ihre Leute«, sage Keaton. » Sie haben ja noch Zeit, es sich zu überlegen. Ich bin mir sicher, dass wir unseren Sieg außerdem noch feiern wollen.«
    » Oh, noch ein Zechabend für Abraham«, kicherte Krueger. » Also, dafür bin ich nun wirklich zu haben! Besonders dann, wenn es uns gelingt, Brewster dazu zu kriegen, wieder mal ordentlich einen zu heben!«
    20 . 31 Uhr
    Keatons Prophezeiung hinsichtlich der Feierbereitschaft der Einheimischen bewahrheitete sich. Mit dem Beginn der Festivitäten hatte er den schmollenden Deputy Willis zu seinem Wachtturm entsandt. Jemand hatte einen alten Eisengrill mitgebracht, über einem Lagerfeuer auf der Stadtparkwiese aufgebaut und briet nun frisches, am Nachmittag erlegtes Wildbret. Eileen und ihr Mann hatten ihre Kneipe ins Freie verlegt – oder zumindest ein paar Metallfässchen in den Park gerollt und angezapft. Einer von Abrahams ältesten Einwohnern, ein Mann, der sich als Buck vorstellte, saß auf einem Schaukelstuhl am Grill und spielte auf einer Fiedel, ohne sich um den Rest der Welt zu scheren. Die jüngeren Einheimischen klatschten oder tanzten im Rhythmus der Musik, und der Duft von gebratenem Fleisch und schäumendem Bier wehte über die gesamte Versammlung hinweg.
    Sherman und sein Trupp waren auch diesmal zugegen, doch heute behandelte man sie weniger als siegreiche Helden denn als Waffenbrüder. Der Unterschied war sehr erfreulich – alle fühlten sich akzeptiert. Dieses Gefühl hatte in den letzten Monaten allen gefehlt.
    Sherman saß am Rande der Party auf einer Parkbank, nippte an einem halben Liter von Eileens bitter schmeckendem Lagerbier und lachte über die Possen, die die Leute trieben.
    Katie versuchte Ron trotz seines verletzten Beins und Krückstocks auf die Tanzfläche zu zerren. Schließlich einigten sie sich auf den Kompromiss, dass Katie tanzte und Ron stehen blieb, auf dem gesunden Bein auf und ab hüpfte und sich bemühte, nicht allzu idiotisch zu wirken.
    Jack und Mitsui saßen mit mehreren Einheimischen an einem Picknicktisch und kosteten gegrillten Rehrücken. Mitsui hatte noch nie Gegrilltes gegessen, und als Jack und die Einheimischen dies erkannten, sah sich der zierliche Japaner plötzlich von zahllosen Soßen und Ratschlägen umgeben,

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