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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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davor informiert. Sherman saß auf der Treppe des alten Gebäudes neben dem Sheriff und schaute zu, wie die Menschen antrabten. Es waren Hunderte. Die meisten hatten ihre Familie mitgebracht, und alle schauten besorgt drein. Laut Keaton war die letzte Versammlung einberufen worden, um den Zaun zu bauen und den Ort in den ersten Tagen der Pandemie von der Außenwelt abzuschließen. Die Bürger vermuteten, dass die neuerliche Versammlung auf schlechte Neuigkeiten hinauslaufen würde.
    Wenn sie nur wüssten, dachte Sherman.
    Er sah auch einige Angehörige seiner Gruppe am Rand der wachsenden Menge und entschuldigte sich bei Keaton, um sich zu ihnen zu gesellen. Mbutu, Ron, Katie und Rebecca standen etwas abseits. Sie beobachteten die Menge mit persönlichem Interesse, und Sherman sah, dass sie beim Zuschauen auch miteinander murmelten.
    » Guten Morgen«, sagte er, als er bei ihnen war, und hob grüßend die Hand.
    » Wohl eher guten Tag«, erwiderte Rebecca und schenkte ihm ein Lächeln.
    » Was ist das für ’ne Party hier?«, fragte Ron, der sich schwer auf seine Krücke stützte. Es war keine Behelfskrücke mehr, sondern eine echte. Die Gemeindeschwester hatte sie ihm aus der Ortsklinik besorgt. » Ist jemand gestorben?«
    » Nein«, sagte Sherman mit einem Seufzer. » Noch nicht.«
    » Was soll das heißen?«, fragte Katie, die den General argwöhnisch beäugte.
    » Ich glaube, wir werden in den Krieg ziehen«, sagte Sherman. » Ich habe mich heute Morgen mit dem Sheriff unterhalten. Erinnert ihr euch noch an diesen George, der die Banditen an der Brücke angeführt hat? Den Krueger erschossen hat?«
    Seine Gefährten nickten.
    » Es hat sich herausgestellt, dass sein Bruder der Oberhäuptling der Lumpen-und Plündererbande ist. Der Sheriff hat Akten über die beiden, die so dick sind wie ein Wörterbuch. Es ist echter Abschaum. Keaton meint, dass vielleicht nur ein, zwei Tage vergehen, bis diese Typen uns hier besuchen; dass sie aber diesmal nicht vorbeikommen, um Wegzoll zu verlangen. Die sind auf unsere Köpfe aus.«
    » Oh, nein«, stöhnte Rebecca. » Nicht schon wieder. Ich muss in die Klinik. Vielleicht gibt’s dort was, das ich brauchen kann, damit wir darauf vorbereitet sind.«
    Sie lief sehr schnell fort, ohne jemandem Auf Wiedersehen zu sagen, und wirkte dabei äußerst zielbewusst.
    Der Rest der Gruppe wirkte kleinlaut. Von der Feier am vergangenen Abend zu der plötzlichen Verkündung eines bevorstehenden Kriegs war der Stimmungsumschwung etwas zu heftig, um sich jetzt noch wohlfühlen zu können. Alle traten von einem Bein aufs andere und tauschten nervöse Blicke aus.
    » Immer mit der Ruhe«, sagte Sherman, dem die Aufregung natürlich nicht verborgen blieb. » Der Sheriff hat bereits beschlossen, dass die Leute diesen Kerlen die Zähne zeigen werden. Wenn die also auf Blut aus sind, können sie es haben. Es wird allerdings ihr eigenes sein.«
    » Ich hoffe, Sie haben recht, Frank.« Ron verlagerte sein Gewicht auf das gesunde Bein. » Als ich die Typen zuletzt gesehen habe, haben sie was von meinem Blut bekommen. Ich hoffe, dass der Sheriff nicht glaubt, sich nicht die Hände schmutzig zu machen müssen.«
    » Ich traue ihm mehr zu, Ron«, sagte Sherman. » Keaton ist ein kluger Bursche. Ihm ist bewusst, dass in diesem Kampf, wenn er kommt, Menschen sterben werden. Er nimmt es hin. Wenn aber nichts gegen diese Banditen getan wird, werden sie immer wieder zuschlagen.«
    » Das ist wohl wahr«, sagte Mbutu, der zum ersten Mal das Wort ergriff. » Diese Typen sind Schläger. Schläger kuschen nur vor Gewalt und Stärke. Wenn man ihnen zeigt, dass man ihnen überlegen ist, hat man sie ein für alle Mal vom Hals.«
    » Genau.« Sherman nickte zustimmend. » Deswegen hoffe ich, dass sie mit ’nem dicken Hals und nicht gut vorbereitet hier auftauchen, damit wir ihnen, womit sie sicher nicht rechnen, ordentlich die Fresse polieren und sie überzeugen können, dass es für sie besser ist, sich anderswo umzutun.«
    » Was wäre die Alternative?«, fragte Katie.
    » Die Alternative wäre, dass dieser Herman mehr Grips hat, als es aussieht«, sagte Sherman. » Sollte das der Fall sein, müssen wir vielleicht kreativ werden. In dieser Hinsicht hoffe ich, dass der Ort was aufzuweisen hat.«
    » Tag«, grüßte jemand hinter dem Grüppchen. Sherman und die anderen drehten sich um und sahen Jack und Mitsui näher kommen. Sie hatten Brewster zwischen sich, der stöhnte und sich schwer auf die Männer stützte.

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