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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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legen.
    Krueger und Denton hatten den Abend damit verbracht, Brewster anzuspitzen und zu verführen, mehr zu heben, als er vertragen konnte. Sherman hatte am Banketttisch nahe genug bei ihnen gesessen, um sie beim Platzieren der Wetten zu belauschen, die sie auf Brewster setzten.
    » Mein tolles Messer sagt mir, er fällt vor dem sechsten Halben um«, hatte Denton gemeint und ein K-Bar-Kampfmesser auf den Tisch geknallt.
    » Ich gehe mit, erhöhe um einen Überlebenskompass und wasserdichte Streichhölzer und sage, er schafft sieben«, hatte Krueger gesagt und seinen Einsatz auf den Tisch gelegt.
    » Die Wette gilt?«
    » Die Wette gilt!«
    Sherman hatte lachen müssen. Er hatte Brewster jedoch nicht lange genug im Auge behalten, um in Erfahrung zu bringen, wer die Wette gewonnen und wer als Verlierer nach Hause gegangen war. Er hatte genug anderes um die Ohren.
    Der Sheriff, war Sherman aufgefallen, hatte sich auf dem Bankett auffällig rargemacht. Deswegen war auch er bei erstbester Gelegenheit freundlich verschwunden und hatte das Fest verlassen, um ihn zu suchen. Es war ihm nicht gelungen, und so war er schließlich wieder hineingegangen und hatte das Angebot angenommen, eine Koje in der Stadtmission zu belegen.
    Sherman war bei Sonnenaufgang erwacht. Er hatte seine morgendlichen Freiübungen in einem winzigen Raum des Missionshauses erledigt, sich angekleidet und war zu einem langen Spaziergang aufgebrochen. Er war die eine Seite der Hauptstraße hinab-, die andere Seite hinaufgeschlendert, hatte mehrere Häuserblocks umrundet und über die gegenwärtige Lage seiner Truppe sinniert.
    Der Mechaniker José war so glücklich über die Rückkehr seiner Tochter, dass er Sherman am Abend zuvor fast geküsst und versprochen hatte, seinen Teil ihrer Vereinbarung nicht nur einzuhalten, sondern auszuweiten. José zufolge würde es etwa eine Woche dauern, die Reparaturen durchzuführen, und bis dahin sollten seine Leute sich ausruhen und entspannen.
    Sherman hatte gerade über Josés Versprechen nachgedacht, als er sich an der Stadtgrenze wiederfand und, die Hände hinter dem Rücken, über sie hinausschaute. Der Morgen war still. Nicht fern von ihm stand auf einem der beiden Behelfstürme, die den einzigen echten Zugang zum Ort bewachten, ein Posten, der ihn aber nicht beachtete, sondern mit einem Fernglas einfach nur über das Feld hinweg schaute. Sherman war in den Morgenstunden an mehr Geschäftigkeit gewöhnt.
    Wenn die Gruppe auf Achse war und erwachte, lief immer alles sehr schnell ab. Die Ausrüstung musste verstaut werden, die Leute mussten sich (nach Möglichkeit) waschen und die Kleider wechseln, außerdem kam es alle naselang zu irgendeinem Geplänkel. Hier in Abraham erwachte man nach eigenem Gusto, und zwar im Eigenheim. Hier ging das Leben fast seinen normalen Gang – wären nur der über drei Meter hohe Maschendrahtzaun und der Wachtturm nicht gewesen, die Sherman daran erinnerten, dass hier nichts normal war.
    » Guten Morgen!«, sagte eine vertraute Stimme hinter ihm. Sherman wandte sich um und erspähte Sheriff Keaton, der mit geschultertem Gewehr auf ihn zukam.
    » Ebenfalls guten Morgen, Sheriff.« Sherman schüttelte Keaton die Hand. » Ich muss Ihnen sagen, dass Ihre Leute wirklich perfekte Gastgeber sind.«
    » Was denn, wegen der kleinen Party gestern Abend?«, fragte Keaton leise lachend. » War nicht meine Idee. Schien mir eher so was wie ’ne spontane Zurschaustellung der Wertschätzung zu sein, die wir für Sie empfinden.«
    » Mir ist aufgefallen, dass Sie nicht dran teilgenommen haben«, sagte Sherman. » Ich habe Sie gesucht.«
    » Tut mir leid«, erwiderte Keaton. » Ich habe an der Stadtgrenze patrouilliert.«
    » Tja, es hat uns jedenfalls sehr gut gefallen.« Sherman nickte anerkennend. » Meinen Leuten hat wirklich etwas gefehlt, das sich positiv auf ihren Kampfgeist auswirkt.«
    » Aha«, machte Keaton. Auch er nickte anerkennend.
    Sherman fiel auf, dass er offenbar etwas auf dem Herzen hatte.
    » Möchten Sie mich irgendwas fragen, Sheriff?«, fragte er.
    » Tja«, sagte Keaton. Dann hielt er inne. » Vielleicht doch nicht.«
    » Na, hören Sie mal«, sagte Sherman. » Kommen Sie, raus damit. Irgendwas haben Sie doch.«
    » Tja, Sherman«, sagte Keaton. » Ihr habt den Banditen letzte Nacht ordentlich die Fresse poliert. Es wird Monate dauern, bis sie wieder das Gefühl haben, die Herren dieses Landes zu sein.«
    » Es war uns ein Vergnügen, Sheriff«, sagte Sherman.
    » Nein,

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