Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
Wichser.«
Sein nächster Schuss traf den sitzenden Watschler zwischen die Augen. Das Ding verharrte einen Moment lang in seiner Stellung. Blut lief mitten über seine Stirn. Dann sackte es zusammen und landete rücklings dort, wo es zuvor gelegen hatte – in fast der gleichen Stellung.
» Astreiner Schuss«, brummte Thomas. » Beim nächsten Mal schießen Sie aber, bevor das verdammte Ding sich aufrichtet.«
Keaton lachte anstelle einer Antwort. Dann gesellten die beiden Männer sich zu den Deputies, die die Leichen am Zaun erledigt hatten.
» Sheriff!«, rief Deputy Willis vom Turm herab.
Keaton schaute auf. » Yeah?«
» Die Watschler sind ganz schön nah an uns dran«, sagte Willis. Er streckte eine Hand aus.
Keaton wandte sich um und schaute in die angegebene Richtung. Die zweite, ausschließlich aus Watschlern bestehende Horde war ein beträchtliches Stück von ihren schnelleren Vettern entfernt gewesen. Nun hatten sie aufgeholt. Keaton schätzte, dass sie noch hundert bis hundertzwanzig Meter entfernt waren. Es blieben ihnen also noch ein bis zwei Minuten, bis sie nah genug waren, um Ärger zu machen.
» Sind die Leichen hier alle verarztet worden?«, fragte Keaton und fuhr zu einem Deputy herum.
» Yeah, Sheriff, wir haben sie alle ausgeknipst«, sagte der Deputy.
» Ganz bestimmt? Jeden Einzelnen?«
» Bis zum letzten Mann. Die stehen nicht mehr auf.«
» Na schön.« Keaton nickte anerkennend. » Dann alle Mann hinter den Zaun zurück, aber dalli!«
Die fünf Kammerjäger liefen um die Wachttürme herum und duckten sich erneut unter den Sattelzug. Als Keaton auf der Seite der Verteidiger hervorkam, stutzte er.
Vor ihm stand General Sherman mit einer Pistole in der Hand und blockierte den Weg.
» Was ist los, Sherman?« Keaton beäugte die Pistole und fragte sich für den Bruchteil einer Sekunde, ob dies etwa ein Staatsstreich war.
» Was los ist?«, sagte Sherman. » Ihre Füße. Schauen Sie doch mal.«
Keaton, Thomas und die drei Deputies schauten alle im selben Augenblick auf ihre Schuhe. Ihre Fußbekleidung war mit dem Blut der Überträger bedeckt. Einzelne Tropfen waren auch auf ihren Hosen gelandet, bei einem der Männer sogar auf dem Hemd.
» Das Blut ist verseucht«, sagte Sherman. » Es ist infiziert, und wenn ihr es euch nicht ordentlich vom Hals und dem Restkörper wascht, wird es euch anstecken.«
Keaton spürte, dass sein Blut zu Eis erstarrte. Sherman hatte recht. Als er mit Thomas und den anderen aufs Feld gegangen war, um die Überträger auszuschalten, hatte er keinen Gedanken daran verschwendet. » Verdammt noch mal. Was sollen wir tun?«
Sherman warf einen Blick nach hinten, auf die Hauptstraße des Orts, wo die Ladenfronten der Geschäfte zu sehen waren. » Gibt’s hier einen Laden, der Bleichmittel verkauft?«
» Yeah, das Eisenwarengeschäft, aber der Gemischtwarenladen auch«, sagte Keaton, der seine Schuhe noch immer mit großen Augen musterte. Einer seiner Deputies trat neben ihm von einem Bein aufs andere, als könnte er den Kontakt mit seiner blutigen Fußbekleidung so auf ein Minimum reduzieren.
» Her damit«, sagte Sherman. » Ein paar Liter! Und einen Eimer. Ach, und einen Schlauch. Wir werden all das Zeug brauchen, um euch zu entgiften.«
» Sheriff!«, rief Deputy Willis vom Turm herab. » Gleich haben wir die Watschler am Hals!«
» Verdammt, verdammt, verdammt«, fluchte Keaton. Ihm war danach, sofort auf den Turm hinaufzusteigen, um die Verteidiger anzuleiten, aber er wusste, dass er sich zuerst um das infizierte Blut kümmern musste.
» Ich mach das schon.« Sherman klopfte Keaton auf die Schulter. » Sorgen Sie dafür, dass Sie sich das Zeug vom Leib schrubben. Spritzen Sie sich anschließend ab und melden Sie sich wieder an der Front.«
» In Ordnung, Sherman, in der Sache traue ich Ihnen«, sagte Keaton nickend.
» Polieren Sie ihnen die Fresse, Sir«, sagte Thomas und schloss sich Keaton an, der sie zum Haushaltwarenladen führte.
Auf der anderen Seite der Ortschaft saßen Jack und Krueger hinter ihrer Deckung – einer meterhohen langen Ziegelmauer, die den Parkplatz eines Hauses von dem seines Nachbarn trennte. Beide fühlten sich irgendwie außen vor.
Sie hatten die Schüsse von der anderen Seite der Stadt gehört und gingen davon aus, dass der Hauptangriff am Stadttor erfolgte. Sie hatten versucht, mittels Funk einen Lagebericht zu hören, doch die Männer auf der anderen Seite waren entweder unabkömmlich, weil sie schießen
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