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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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suchten sich neue Ziele und feuerten nun auf Brustkörbe. Auf der anderen Seite des Zauns spritzte, als ein Überträger nach dem anderen zu Boden ging, das Blut literweise durch die Luft. Nach einer Minute hatte die Anzahl der Angreifer stark abgenommen, und so wurde auch das Gewehrfeuer geringer. Dann war nur noch eine Handvoll Infizierter übrig, die noch immer wütend brüllten und mit fieberhafter Intensität am Zaun rüttelten. Einer nach dem anderen ging zu Boden, bis schließlich kein Sprinter mehr auf den Beinen stand.
    Die Schützen schauten sich an und brachen dann in ein nervöses Gelächter aus. Sie hatten die Angreifer zurückgeschlagen.
    » Wir müssen es beenden!«, rief Keaton vom Wachtturm herab. Das Lachen erstarb. » Wir sind nicht mal halb fertig! Fünf Mann mit Pistolen – am Tor zu mir!«
    Er wieselte unglaublich schnell die Leiter hinab, rutschte an den letzten Sprossen vorbei und fuhr auf dem Absatz herum. Er zückte seine Waffe, prüfte die Patronenkammer und nickte vor sich hin. Dann schaute er nach den Freiwilligen aus.
    Thomas war ihm am nächsten. Und er war der Erste. Es war typisch für ihn. Deputy Willis wollte dem Sheriff folgen, doch der wandte sich um und wies ihn an, wieder auf den Turm zu steigen, weil dort seine Fähigkeiten als Gewehrschütze und Ausguck gefragt waren. Zu Keaton und Thomas gesellten sich drei Deputies, die alle Pistolen bereithielten. Ihre Gewehre trugen sie auf dem Rücken.
    » In Ordnung, Jungs, ihr wisst, wie es abläuft«, sagte Keaton. » Wir gehen raus. Wir bewegen uns schnell. Wir verpassen jeder Leiche einen Kopfschuss, die noch keinen hat. Dann geht’s wieder hinter die Verteidigungslinie. Bereit?«
    Die Männer nickten beipflichtend, und Thomas brummte etwas, das so klang, als sei er immer bereit.
    » Auf geht’s«, befahl Keaton. Er duckte sich unter den Sattelzug, der die Straße blockierte, und kam auf der anderen Seite mit der Waffe in der Hand hervor. » Gib uns Deckung, Wes!«, rief er zu Willis hinauf. » Sag Bescheid, wenn wir Gesellschaft kriegen!«
    » Alles klar!«
    Die fünf Freiwilligen liefen um die Türme herum aufs Schlachtfeld. Das Gras war rostbraun und blutbefleckt. Der Zaun war an zwei Stellen gelöst. Überall auf dem Feld waren Leichen verstreut, einige in grotesk verrenkter Stellung, da sie schwer gestürzt waren und sich dabei Knochen gebrochen hatten.
    » Dann mal los«, sagte Keaton.
    Die Gruppe führte die schmutzige Arbeit aus, um die sie niemand beneidete. Sie erledigte die Sprinter. Thomas ließ sich Zeit. Er ging ohne Eile von einem Gefallenen zum anderen, schaute sich den jeweiligen Schädel an und schoss allen, bei denen er keine Schusswunden sah, in die Stirn.
    Die Deputies arbeiteten dicht am Zaun. Ihre Schüsse knallten pausenlos, als sie die dort liegenden Untoten nach und nach erledigten. Keaton wagte sich am weitesten aufs Feld hinaus und überprüfte auch die Leichen jener Angreifer, die schon weit vor den Verteidigern zu Boden gegangen waren. Er hockte sich neben einen Gefallenen hin, drehte seinen Schädel, um ihn genauer anzusehen, und verzog das Gesicht. Dann stand er auf, legte an und schoss ihm in die Schläfe.
    » Man gewöhnt sich nie daran«, sagte er so laut, dass der mehrere Meter entfernte Thomas ihn hören konnte.
    Bevor Thomas antwortete, erledigte er einen weiteren Sprinter. » Gewöhnen? Woran? Infizierte zu töten? Da bin ich ganz anderer Meinung. Ich bin verdammt gut daran gewöhnt.«
    » Nein, ich meine, die Sprinter kaltzumachen, bevor sie wieder aufstehen«, erwiderte Keaton und untersuchte einen anderen Toten. Er hatte einen Kopfschuss erlitten, deswegen überließ er ihn den Aaskrähen. » Ich habe das Gefühl, dass ich Leichen schände. Früher hatte man vor Toten noch Respekt.«
    » Dagegen machste nix«, kam Thomas knappe Antwort. Er berührte einen Leichnam mit der Stiefelspitze und schoss ihm durchs Auge ins Hirn. » Entweder erledigen wir sie jetzt oder dann, wenn sie wieder aufstehen und uns an den Hals springen.«
    » Es ist nur so, dass sie fast normal wirken, wenn sie tot sind wie jetzt«, erwiderte Keaton und schlenderte auf den nächsten Toten zu. » Aber dann … wahhh!«
    Der Leichnam, dem er sich näherte, hatte plötzlich die Augen geöffnet und setzte sich auf. Seine Bewegungen waren langsam und schwerfällig.
    Der Sheriff warf Thomas einen Blick zu. » Aber dann«, fuhr er fort, » machen sie so was.« Er deutete auf den neugeborenen Watschler. » Diese nervenden

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