Aufzeichnungen eines Schnitzeljägers
markiert ist. Es war ein total spannendes Abenteuer:
Ich ging an die Koordinaten, rief eine Freundin an, die sofort die Webseite fand, mich sah, das Foto auf ihrem Rechner abspeicherte und es mir schickte. Wahnsinn, oder? So spannend kann Cachen sein. Drei Minuten später war ich wieder unterwegs …
Leider ist es nicht immer möglich, überall eine Dose zu verstecken. Das kann mehrere Gründe haben: Zum Beispiel hat der Owner einfach keine Zeit, den Cache auch zu warten. Das heißt, er muss regelmäßig nachsehen, ob noch alles an Ort und Stelle ist. Oder der Cache würde an einer sehr exponierten Stelle liegen, zum Beispiel genau in der Mitte vom Petersplatz in Rom. Dort wäre er nie zu heben, ohne dass man gesehen würde. Vielleicht hat der Cacheleger die Dose aber auch einfach zu Hause vergessen und keine Lust, nochmal hin- und zurückzulaufen.
Da bei solchen Caches etwas nicht versteckt wurde, aber trotzdem gesucht werden soll, bezeichnet man sie als virtuell. Es gibt sie also nicht wirklich, na ja, es gibt sie schon, aber eben nur virtuell. Also nicht real, also so, wie die Autos beim Computerspielen keine echten Autos sind. Sie funktionieren trotzdem fast genauso (die Caches, nicht die Autos …). Man spart sich eigentlich nur das Bücken.
Demnach lautet die Aufgabe im Prinzip: Gehe zu den angegeben Koordinaten und mache dieses Foto noch einmal. Dazu gibt es ein Beispielbild. Von einem Haus, einem Turm, einem Felsen, einer Statue, einer besonderen Pflanze
Richtig begeistert bin ich von dieser Art Cache allerdings nicht. Zwar kommt man an schöne Stellen, aber es fehlt das richtige Erfolgserlebnis. Ich glaube auch, dass das für den Cacheleger nicht so richtig spannend ist. In Wirklichkeit läuft es sicher so: Ein Cacher langweilte sich, weil sein Partner die Haustür von außen verschlossen hatte und er warten musste, bis er befreit wurde. Er sah dann seine alten Fotoalben durch und dachte sich dabei: Warum soll es den anderen besser gehen als mir? Kurzerhand stellte er seine Bilder ins Netz mit der Aufforderung, ihm doch nachzufolgen. Und jetzt müssen andere an dieselbe Stelle fahren, um die gleichen Bilder zu machen wie er.
Nichtsdestotrotz habe ich selbst mal so einen Cache «gelegt». Wieder war es im Urlaub, in Österreich. Diesmal hatte ich eigentlich nur eine längere Bergwanderung geplant. So ganz ohne Suchen und Graben und Finden. Morgens um 09.00 Uhr losgehen und am frühen Nachmittag wieder am Auto sein. Die Strecke ging über 1300 Höhenmeter, vorbei an einer Almhütte und dann recht steil zu einem 3002 Meter hoch gelegenen Gipfelkreuz. Eigentlich hatte ich mit denselben Problemen zu kämpfen wie auch sonst beim Cachelegen: Ich hatte keine Ahnung, wie man diesen Cache jemals überprüfen oder warten sollte. Außerdem lag er so hoch, dass es mir fraglich erschien, ob überhaupt eine Dose da oben so gut zu verstecken sei. Und letztendlich hatte ich gar keine Dose mit in den Urlaub genommen.
Ich wandere eigentlich recht oft und gerne und dann auch noch alpin, und diesmal gönnte ich mir zusätzlich den besonderen Spaß, bereits im Vorfeld mit Hilfe einer topografischen Karte aus Papier die Koordinaten von markanten Punkten der Wanderung zu bestimmen.
So hatte ich quasi meinen eigenen «Multicache» gelegt. Gehe zu Punkt A (da sollte eine Wegkreuzung sein), gehe dann zu Punkt B (da überquert man einen Bach) und so weiter bis hin zu Punkt K (dort steht das Gipfelkreuz). Das mag jetzt viele verwirren, wenn nicht komplett an mir zweifeln lassen, aber es hat Spaß gemacht.
Dort hinauf sollte die Cachesuche gehen, 3002 Meter hoch.
Ich befinde mich auf halber Höhe.
Schon bei der Planung keimte in mir die Idee auf, bei dieser Tour einen Cache zu legen. Sofort war klar: wenn, dann einen ohne Dose. Aus den oben genannten Gründen musste ich mir also etwas anderes ausdenken und beschloss, an allen markanten Stellen der Tour die Koordinaten zu speichern, Fotos zu machen und diese dann von den Cachefindern ebenfalls zu verlangen.
Das habe ich insgesamt dreimal gemacht. Wenn ich den Cache dann ins Netz gestellt hatte, sollten die nachfolgenden Cachesucher nur meinem Weg folgen, zu den Koordinaten gehen und alles wiederfinden. Den Felsvorsprung, die Hütte und das Gipfelkreuz. Um später nachweisen zu können, dass sie auch wirklich da gewesen waren, schoss ich ein paar Fotos, die die suchenden Geocacher ebenfalls machen sollten. Jeweils an den von mir gespeicherten und später
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