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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Plan, Mr. Bell.«
    »Wie in dem Artikel steht, verbringt Jack Cazalet das Wochenende gern in seinem alten Strandhaus auf Nantucket. Man bringt ihn am Freitagabend mit dem Hubschrauber direkt dorthin, und er bleibt zwei Tage dort, bis er am Sonntagabend zurückfliegt. Abgesehen von einer Tochter, die in Paris lebt, hat er keine Angehörigen. Cazalet mag keine großen Umstände; für diese Eigenheit ist er regelrecht berüchtigt. In dieses Haus kommen selbst die Köchin und die Haushälterin nur tageweise; sie wohnen in der Stadt. Natürlich gibt es Unterkünfte für seine Mitarbeiter, aber er lehnt es strikt ab, am Wochenende mehr als zwei Geheimdienstleute um sich zu haben. Ich habe ein paar zusätzliche Recherchen angestellt und herausbekommen, dass der eine Harper heißt. Er ist der Verbindungsoffizier. Der andere ist sein erklärter Liebling, ein großer Schwarzer namens Clancy Smith, der als Marineinfanterist im Golfkrieg gekämpft hat. Smith ist Cazalet absolut ergeben und würde sich vor ihn werfen, um ihn vor einer Kugel zu schützen, wenn es nötig wäre. Außerdem wäre da noch Blake Johnson.«
      »Ja, der wird in dem Artikel auch erwähnt. Da steht, er ist im Weißen Haus der Chef der Abteilung für allgemeine Angelegenheiten.«
      »Die ist auch als ›Souterrain‹ bekannt, denn da ist sie untergebracht. In Wirklichkeit handelt es sich um die private Einsatztruppe des Präsidenten, die völlig unabhängig von der CIA, dem FBI und dem Secret Service operiert. Seit mindestens zwanzig Jahren – niemand weiß genau, wie lange – reicht ein Präsident sie an den nächsten weiter. Johnson ist Cazalets bester Freund. Er ist ein Veteran des Vietnamkriegs mit allerhand Verdiensten.«
      »Und das alles wissen Sie mit absoluter Sicherheit?«, fragte George Rashid.
    »Natürlich. Nur so bleibt man am Leben.«
      »Na schön, dann haben wir es also mit einem bodenständigen Präsidenten zu tun, der keine großen Umstände mag und gern allein ist«, sagte Paul. »Aber Sie wissen verdammt gut, dass die Umgebung des Hauses intensiv vom Geheimdienst überwacht werden wird.«
    »Richtig.« Bell klappte seine Aktentasche wieder auf, zog eine Karte heraus und faltete sie auf. »Wie Sie sehen, liegt das Haus des Präsidenten an einem Strand mit Sanddünen, aber dahinter ist ein sumpfiges Gebiet, was für Nantucket sehr ungewöhnlich ist. Es ist der einzige Sumpf auf der Insel, und der breitet sich auf einer ziemlich großen Fläche aus, mit hohem Schilf, Tümpeln, Schlamm – ein Paradies für Vogelfreunde. Cazalet findet es großartig. Jeden Morgen geht er dort mit seinem Hund joggen und der gute, alte Clancy Smith läuft hinterher. Smith hat einen Revolver unter dem linken Arm und natürlich ein Funkgerät, aber sonst ist niemand dabei, falls Cazalets Freund Blake Johnson nicht zufällig da ist und beschließt mitzulaufen. Falls er auftaucht, lege ich ihn auch um.«
      Nun entstand eine bedeutungsschwangere Pause, bis Kate schließlich meinte: »Was Sie sagen, klingt vernünftig, aber ich sehe keine Möglichkeit, wie Sie in die Sperrzone und in den Sumpf gelangen könnten.«
      Bell lächelte. »Tut mir Leid, das habe ich noch nicht erklärt. Sie, Mylord, besitzen ein Haus auf Long Island, soviel ich weiß.«
    »Richtig.«
      »Sie besorgen mir ein Boot – ein Speedboot zum Sportfischen reicht aus – und jemanden, der es steuert. Wir fahren nach Nantucket und lassen uns etwa eine Meile vor der Küste treiben. Außerdem besorgen Sie mir einen Dolphin Speed Trailer. Das sind Dinger mit zwei großen Batterien, mit denen man sich im Wasser fortbewegt. Liam und ich werden tauchen, was wir gut können, und unter Wasser in den Sumpf eindringen, wo wir uns im Schilf verstecken.«
    »Und dann?«, fragte Michael Rashid.
    »Dann warten wir auf Cazalet, erschießen ihn und Clancy Smith und machen uns schleunigst aus dem Staub. Es wird eine Weile dauern, bis Harper sich fragt, was los ist, und in dieser Zeit kehren wir mit dem Dolphin zum Speedboot zurück. Dann geht es wieder nach Long Island, wo eine Gulfstream auf uns wartet, um uns sofort aus den Staaten nach Shannon zu bringen.«
      Er machte eine Pause, leerte sein Glas und fragte Paul Rashid: »Klingt das plausibel?«
      Ruhig erwiderte Rashid: »Ich finde, das klingt sehr plausibel.« Er wandte sich an seinen Bruder George.
    »Noch einen Bushmills für Mr. Bell.«
      »Das ist ein fantastischer Plan«, sagte Kate, »aber was ist, wenn was

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