Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
stellte den Motor an, fuhr ein kleines Stück weit weg und wartete. Es dauerte nicht lange. Die Alice Brown sank langsam, bis das Deck überspült war, dann ging sie rasch unter. Bell gab Gas und raste auf die Küste zu.

    Im Wohnzimmer sprachen Paul Rashid und seine Schwester miteinander. »Also, was nun?«, fragte sie.
    »Ich habe ein alternatives Ziel. Schon von Anfang an.«
    »Darf ich es erfahren?«
    »Bald, meine Liebe, aber jetzt noch nicht.«
      Es klopfte an einer der Glastüren. Paul Rashid zog eine Schublade in seiner Nähe auf und nahm eine Walther heraus. Er stand auf und nickte Kate zu. Draußen stand Bell. Als sie die Tür öffnete, trat er lächelnd ein, noch in seinen Tauchanzug gekleidet.
    »Gott schütze alle hier, sagt man bei uns in Irland.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte Kate.
      »Ja. Sie brauchen mir bloß zeigen, wo Sie meine Sachen untergebracht haben. Ich muss mich rasch duschen und umziehen, dann bin ich bereit.«
      »Beeilen Sie sich«, sagte Paul Rashid. »In einer Stunde fliegen wir von Westhampton ab.«
    »War schon irgendwas im Fernsehen?«
      »Nicht einmal eine Andeutung, was ich sehr seltsam finde. Das gefällt mir gar nicht, deshalb sollten wir uns beeilen.«

    In einem der Assistentenzimmer des Krankenhauses lag der Präsident in einem schmalen Bett und schlief. Blake, der im Aufenthaltsraum in einem Sessel döste, wurde von einer Hand auf seiner Schulter geweckt. Er blickte auf und sah einen der Chirurgen, einen Colonel der Air Force, vor sich.
      »Mr. Johnson, er ist zu sich gekommen, aber es geht ihm nicht gut. Er ist sehr schwach.«
    »Kann ich mit ihm sprechen?«
      »Versuchen können Sie es, aber ich glaube nicht, dass Sie viel aus ihm herausbekommen.«
    »Schön. Informieren Sie den Präsidenten. Ich gehe zu ihm.«
      Liam Casey war an mehrere Apparate angeschlossen, die ihn am Leben erhielten. Ein Pfleger kümmerte sich um ihn.
      »Ich habe die Erlaubnis, mit ihm zu sprechen, wenn es geht«, sagte Blake.
    »Ich glaube nicht, dass Sie was erreichen werden, Sir.«
      Blake zog einen Stuhl heran und Casey schlug die Augen auf. Eine kurze Zeit lang hörte seine Stimme sich erstaunlich kräftig an.
      »Ich lieg im Sterben, stimmt’s? Und Sie sind der Kerl, der auf mich geschossen hat. Der Mann aus dem Souterrain. Dillons Freund.«
    »Sagen Sie, wie heißen Sie?«
      Hinter Blake traten der Präsident und der Colonel leise ins Zimmer.
    »Jetzt ist es sowieso egal. Casey – Liam Casey.«
    »Woher kommen Sie?«
      Aus Caseys Mund trat ein wenig Blut, das der Pfleger wegwischte.
    »Aus Drumcree. County Down.«
      Blake runzelte die Stirn. »Von Drumcree habe ich schon gehört, aber warum nennen Sie mich ›Mann vom Souterrain‹ und halten mich für einen Freund von Dillon?«
    »Weil ich Ihr Bild in den Unterlagen gesehen hab.«
    »In was für Unterlagen?«
      »In denen, die Aidan gesammelt hat für den Plan, den Präsidenten zu beseitigen. Drei Millionen hat sie uns versprochen, als sie zu uns nach Drumcree gekommen ist. Dillon hat sie angelogen. Dem hat sie gesagt, sie bräuchte Schutz für irgendwelche Geschäfte in Nordirland.«
    »Teufel noch mal, was soll das heißen?«, fragte der Präsident.
      Blake brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen und sagte zu Liam: »Aidan ist also Aidan Bell, und er war hier und hat versucht, den Präsidenten zu erschießen.«
      »Stattdessen hat er auf mich geschossen. Ich habe schon gedacht, er hätte mich erledigt. Jedenfalls hat er mich liegen lassen, damit ich die Sache ausbade, und ist abgehauen.«
    »Wie?«
      »Unter Wasser.« Mit einem Mal sah Casey lebhafter aus. »Zu einem Fischerboot drei Meilen vor der Küste und dann zurück nach Long Island. Sie haben dort ein Haus. Die Rashids.«
      »Nur mit der Ruhe«, besänftigte ihn Blake. »Weshalb? Weshalb wollte Paul Rashid den Präsidenten umbringen lassen?«
      »Ein Doppelagent namens Gatow, der für die Amerikaner und für die Russen gearbeitet hat, hat seine Mutter umgebracht, deshalb hat er ihn erledigt. Und die Araber haben versucht, Rashid für irgendwelche amerikanischen und russischen Ölfirmen zu ermorden. Er wollte sich rächen.«
      »Aber das hat er nicht geschafft, nicht wahr? Er ist gescheitert.«
    »Das stimmt. Aber es gibt noch ein anderes Ziel.«
    »Und das wäre?«
    »Rashid hat gesagt, das sucht er aus.«
    Plötzlich verzerrte Casey qualvoll das Gesicht und begann, krampfhaft zu zucken. Der Pfleger und der

Weitere Kostenlose Bücher