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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)
Autoren: Stephanie Madea
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Probleme machte?
    Am Rande ihres Bewusstseins nahm sie wahr, dass Zac versuchte, mit ihr zu reden. Doch Gedankenfetzen und bunte Bruchstücke von Bildern wirbelten in ihrem Kopf durcheinander, nahmen sie völlig ein. Ruhige Stimmen, Gemurmel, dann wieder Schreie – allesamt unbekannt. View wand sich auf dem Rücken hin und her, ihre Beine zuckten, obwohl sie es kaum bemerkte. Irgendetwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht.
    Endlich drangen beruhigende Laute einer bekannten Stimme zu ihr durch. Wohlklingende, beinahe geflüsterte Worte eines melodischen Liedes. Zac sang. Leise, nur für sie. Tränen liefen weiter aus ihren Augenwinkeln, tropften auf die Erde und versickerten, doch ihr Körper und ihr Geist fanden endlich Ruhe. Zacs warmherzige Geste barg das bisschen Zuneigung, das ihr versicherte, nicht allein zu sein. Wie ein inneres Aufseufzen schenkte sie der männlichen Stimme all ihre Aufmerksamkeit und kam erschöpft zur Ruhe.
     
    *
     
    Max schreckte aus dem Tiefschlaf hoch.
    Sein Puls raste. Was hatte ihn geweckt? Er zog langsam seinen Arm unter der Bettdecke hervor und griff nach der Brille auf dem Nachttisch. Sein Wecker zeigte 5:39 Uhr. Er wagte nicht, Licht zu machen. Vielleicht Einbrecher, im Erdgeschoss? Oder vielleicht war Wolf doch zurückgekehrt? Er lauschte angestrengt.
    Nichts. Er fuhr sich über die kratzigen Bartstoppeln. Absoluter Schwachsinn. Er hatte nur schlecht geträumt. Schließlich befand er sich nicht in seiner Stadtwohnung, sondern hatte sich übers Wochenende in seine versteckt liegende und gesicherte Blockhütte zurückgezogen. Hier trieb sich niemand herum und es kam niemand herein, der es drauf anlegen würde. Dennoch fühlte er sich unbehaglich. Er drehte sich zur Seite und öffnete die Nachttischschublade.
    »Das würde ich an Ihrer Stelle sein lassen.«
    Max zuckte zusammen und hielt in der Bewegung inne. Sein Gehirn aber stellte Rekorde auf. Was tat Bloodhound hier? Wie kam er rein? Wollte er ihn entführen? Umbringen? »Was wollen Sie verdammt noch mal in meinem Schlafzimmer?« Er verlieh seiner Stimme so viel Würde und Kraft, wie ein Mann im Seidenpyjama-Shorty eben seinen Worten verleihen konnte. Mit einem Ruck donnerte er die Schublade samt der Pistole, den Handschellen und anderen Utensilien zu, sodass es schepperte, und betätigte den Lichtschalter. Zu seiner Überraschung ging das Licht sogar an. Somit hatte Bloodhound die Stromleitungen also nicht gekappt. Ein gutes Zeichen?
    »Sie brauchen mich.«
    Max musterte den stattlichen Mann, der lässig in Jeans und weißem Baumwollhemd vor dem Fenster stand. Eher ein gut aussehender Filmstar in den besten Jahren als ein – Max unterdrückte das Schlucken – Killer. Waren die kurzen schwarzen Haare diesmal echt? Als sie sich vor Jahren zum ersten Mal trafen, hatte er wie ein kühler Agent ausgesehen. Nun glich er eher Jason Statham.
    Der Nachtwind bewegte die zugezogenen Chiffongardinen. So war er also hereingekommen. Seine Fenster waren sonst stets geschlossen, schließlich besaß er eine Klimaanlage. Auf Bloodhounds Aussage, dass er ihn brauchte, konnte er sich allerdings keinen Reim machen. »Wofür?«
    Das überhebliche Lächeln hätte er jedem aus dem Gesicht geschnitten, jedem, außer Bloodhound, den er nicht nur wegen seiner Skrupellosigkeit fürchtete, obwohl er das niemals zeigen würde. Der Mann war einfach ein Geist, ein Genie und ein Monster zugleich. Ein Bluthund, der mit ausgeprägtem Spürsinn seine Opfer ausfindig machte und sicher auch nicht vor Folter und Mord zurückschreckte, wenn ihm jemand in die Quere kam. Eine beängstigende Mischung. Eine elegante Maschine ohne Gefühle. Dafür der Fähigste und Effektivste, den es gab. Für seine Zwecke.
    »View ist geflohen.«
    »Wie bitte?« Max sprang wie von einem Katapult geschossen aus dem Bett. »Woher wissen Sie das?« Bloodhound behauptete niemals etwas, was er nicht genau wusste. Aber wie konnte er es vor ihm wissen?
    Bloodhound beäugte belustigt den lila-weiß gestreiften Seidenpyjama. »Wie immer. Ich habe meine Quellen und gehe immer auf Nummer sicher.«
    Max riss die Schlafzimmertür auf und lief über den Flur in sein Büro am anderen Ende. Er zog das Handy aus der Ladestation und drückte eine Kurzwahlnummer.
    Bloodhound tauchte lautlos im Türrahmen auf. Er schüttelte nur leicht den Kopf. Da Max ein Freizeichen hatte, meinte der Kerl nicht, dass er nicht telefonieren durfte. Dann konnte es nur bedeuten, dass sich Bloodhound gekränkt fühlte,
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