Augenblick der Ewigkeit - Roman
Danach, in dem das Bewegte überging in Ruhe und das Ruhende in Bewegung. Seine Gesten und Gebärden bestimmten den Kairos, der Note für Note ihrer musikalischen Bestimmung zuordnete und nichts anderes entstehen ließ als Schönheit und Harmonie. Jedes seiner Zeichen, dem die Philharmoniker willig folgten, spiegelte seine klanglichen Visionen, eine von ekstatischer Erregung diktierte Kunst, der er sein ganzes Dasein gewidmet hatte, weil er in seinem Leben nichts anderes wirklich wahrnahm oder fühlte als den Ruf der wahren großen Musik.
Der Wanderfalke hatte das Gebälk des Konzerthauses verlassen und stand mit rüttelnden Schwingen hoch am Himmel über dem Gendarmenmarkt. Er fächerte, um seine Position zu stabilisieren, die aschgrauen Schwanzfedern auf und stieß wilde Rufe aus– »kich, kich, kich«–, die klangen wie ein heiseres Gelächter.
Alle Schwerkraft der Erde schien aufgehoben, und er fühlte das endlose Ganze. Kein Druck lastete auf seiner Brust, keine Sehnsucht, zu den Menschen zurückzukehren. Alles war federleicht.
Jeder, der sich mit dem Musikleben des 20. Jahrhunderts befaßt hat– insbesondere mit der Karriere eines Dirigenten vom kleinen Kapellmeister in der Provinz zum internationalen Medienstar–, wird unschwer erkennen, was der Autor anderen Schriftstellern, Historikern, Kritikern und Journalisten an Fakten, Meinungen und Hinweisen zu verdanken hat. Besonders hilfreich waren:
Robert C. Bachmann, Karajan. Anmerkung zu einer Karriere, Düsseldorf 1983
Paul Bekker, Beethoven, Berlin 1912
Berliner Philharmoniker, Variationen mit Orchester, Berlin 2007
Jan Brachmann, Die Kopfstimme des Jahrhunderts, BZ 12/ 2005
Herbert Brettl, Die jüdischen Gemeinden von Frauenkirchen, Halbturn 2003
Eleonore Büning, Ein Lunch in Salzburg, SWR2 2008
Fritz Busch, Aus dem Leben eines Musikers, Zürich 1949
Grete Busch , Fritz Busch, Dirigent, Frankfurt a. M. 1970
Elias Canetti, Die gerettete Zunge, München 1977
Vaclav Cejpek, Nationaltheater Brünn, Brünn 2008
Peter Cossé, Die guten alten und die neuen Filme, NZZ 1948/89
Deutsche Grammophon, Festschrift, Hamburg 1988
S. Ph. De Vries Mzn., Jüdische Riten und Symbole, Amsterdam 1968
Hermann Dechant, Dirigieren, Wien 1985
Susan Elliot, Wer Dirigenten dirigiert, NZZ 12/92
Sabine Etzold, Geduldsprobe, Zeitmagazin Nr. 18 4/1990
Anat Feinberg, Nachklänge, Berlin 2005
Joachim C. Fest, Hitler, Frankfurt a. M. 2005
H. C. Fischer, Anton Bruckner, Salzburg 1974
Jens Malte Fischer, Gustav Mahler, Wien 2003
Ders., Große Stimmen, Frankfurt a. M. 1995
Jörg Friedrich, Der Brand, Berlin 2002
Berta Geissmar, Musik im Schatten der Politik, Zürich 1945
Michael Gielen, Unbedingt Musik, Frankfurt a. M. 2005
J. W. Giernoth, Das Kuhländchen, Kuhländchenarchiv 2002
Joseph Goebbels, Tagebücher 1924–1945, München 2000
Erich Hartmann, Die Berliner Philharmoniker in der Stunde Null, Berlin 1996
Rainer Hauptmann, Diese Musik wurde ermordet, KulturNetzWerk 97/05
Friedrich Herzfeld , Wilhelm Furtwängler, Leipzig 1941
Peter Heyworth, Otto Klemperer, Berlin 1988
Klara Höcker, Die nie vergessenen Klänge, Berlin 1979
Kurt Honolka, Leo š Janá cˇ ek, Stuttgart 1985
Alan Jefferson, Elisabeth Schwarzkopf, München 1996
Joachim Kaiser, Erlebte Musik, Hamburg 1977
Joachim Kaiser, Wilhelm Furtwänglers wachsender Ruhm, SZ Nr. 20 01/86
Joachim Kaiser, Große Pianisten in unserer Zeit, München 1972
Mario Kaiser, Zum Teufel mit der Hölle, Die Zeit 50/2003
Jürgen Kesting , Der Herr der Klänge, Die Zeit 30 7/89
Ders., Der Abgang des Magiers, Stern 30 7/89
Kjell, Bloch, Sandved, Die Welt der Musik, Stuttgart
Meta Kopf, Bayreuther Festspielsommer 193 6 –1944, München 1977
Martin Kretschmer, Das zweite musikalische Ich, Die Zeit 38/96
Norman Lebrecht, Der Mythos vom Maestro, London 1991
Walter Legge/Elisabeth Schwarzkopf, Gehörtes-Ungehörtes, München 1978
Alma Mahler Werfel, Mein Leben, Frankfurt a. M. 1960
P. Malvezzi/G. Pirelle, Letzte Briefe zum Tode Verurteilter, München 1962
Joachim Matzner, Furtwängler, Zürich 1986
Yehudi Menuhin, Unvollendete Reise, München 1976
Max Nyffeler, Musikkritik in Deutschland 1945–1975
Edwin v. d. Nüll, Ein neuer Dirigent, Die Dame Ullstein, Berlin 1938
Stefan Piendl/Thomas Ott, Sergiu Celibidache beim Wort genommen, Regensburg 2002
Fred K. Prieberg, Kraftprobe, Wiesbaden 1986
Fred K. Prieberg, Musik im NS-Staat, Frankfurt a. M. 1982
Oliver Rathkolb, Völlig gleichgültig, SZ
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