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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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kommen?«
    »Lieb von dir, aber die lassen mich heute Abend schon wieder raus. Ich bin nicht schlimm verletzt.« Ich zögerte kurz, bevor ich weitersprach. »Ich bin vom Verandadach gefallen, während … während ich mit Logan gesprochen habe.«
    »Oh.«
    »Gina hatte mein Bett neu bezogen. Mit roter Bettwäsche. Ich wollte sie eigentlich wieder wechseln, habe mich dann aber entschlossen, sie draufzulassen … Und als Logan später dann gekommen ist …« Ich schluckte und kämpfte einen Moment lang mit den Tränen, wollte mir aber nicht anmerken lassen, wie schmerzhaft die Erinnerung war. »Es ist ziemlich schlimm gewesen.«
    Zachary stieß ein unterdrücktes Stöhnen aus. »Was hat er mit dir gemacht, Aura?«
    »Nichts.« Dass Logan drauf und dran war, zum Schatten zu mutieren, durfte ich niemandem sagen. Er würde sonst für immer eingesperrt werden. »Ich … ich habe mit ihm Schluss gemacht.«
    »Wirklich?«, rief Zachary glücklich und räusperte sich anschließend verlegen. Vermutlich weil ihm bewusst geworden war, dass seine Reaktion vielleicht nicht ganz so angemessen war. »Aber warum hast du dich dazu aufs Dach gesetzt?«
    »Weil Logan es mit der roten Bettwäsche in meinem Zimmer nicht ausgehalten und mich gebeten hat, zu ihm nach draußen zu kommen, damit wir reden können.«
    »Um dich umzustimmen?«
    »Ja, vielleicht. Oder nein, warte. Ich bringe alles durcheinander. Dass wir uns trennen müssen, habe ich ihm erst gesagt, als ich draußen auf dem Dach saß. Und dann muss ich irgendwie ausgerutscht sein.«
    »Und deine Tante hat dich gefunden?«
    »Nein. Logan musste Megan holen, die daraufhin Gina geweckt hat.«
    »Und du bist wirklich okay?«
    »Ich habe mir nur das Handgelenk, das Knie und ein paar Rippen verstaucht und eine leichte Gehirnerschütterung. Nichts, was man nicht wieder in Ordnung bringen kann.«
    »Und ich dachte immer, wir Schotten seien hart im Nehmen.«
    »Sie haben mich im Krankenhaus behalten, um zu beobachten, ob mein Gehirn anschwillt oder so was in der Art. Und dazu haben sie mich alle zwei Stunden geweckt, um mich zu fragen, ob mir schlecht ist. Ziemlich nervig.«
    »Okay, aber wahrscheinlich weniger nervig, als im Schlaf zu sterben.«
    »Stimmt auch wieder.« Ich zog das unangenehm nach chemischer Reinigung riechende Kissen hinter meinem Rücken hervor und schüttelt es auf. »Hattest du schon mal eine Gehirnerschütterung?«
    »Ja. Ist bei einem Fußballspiel passiert. Ich habe einen ziemlich gemeinen Kopfstoß von einem Spieler aus dem gegnerischen Team kassiert. Aber ich sage dir jetzt nicht, wer angefangen hat, schließlich will ich, dass du Mitleid mit mir hast.« Er lachte, aber ich konnte nicht mitlachen. Seine Antwort katapultiere mich in meiner Erinnerung an einen ganz bestimmten Sommertag zurück.
    Ich war zwölf gewesen und Logan hatte mir auf den Gehwegen unserer Nachbarschaft Skateboardfahren beigebracht, oder es zumindest versucht. Ich stellte mich extrem ungeschickt an, aber er ließ nicht locker, weil er unbedingt wollte, dass ich mit ihm und seinen Jungs im Park Skateboard fuhr, statt wie die anderen Mädchen bloß als Zuschauerin am Rand zu sitzen. Und seine Geduld zahlte sich aus, denn irgendwann schaffte ich es tatsächlich, ganze sechs Bordsteinabschnitte entlangzufahren, ohne vom Brett zu fallen. Jubelnd riss ich die Arme hoch, während ich auf der leeren Fahrbahn an einem weißen Lieferwagen vorbeiraste, der mit eingeschalteter Warnblinkanlage in zweiter Reihe vor dem indischen Restaurant an der Ecke stand, und rief Logan stolz zu: »Guck mal! Ich kann … !«
    Weiter kam ich nicht, weil genau in dem Moment ein Auto hinter dem Lieferwagen auftauchte und direkt auf mich zuschoss. Plötzlich spürte ich, wie mich jemand von hinten an den Schultern packte und mit aller Kraft zurückriss. Das Quietschen der Bremsen vermischte sich mit meinem Schrei, als ich über den Asphalt schlitterte und mir dabei den Rücken aufschürfte. Dann ertönte ein hässliches Aufprallgeräusch, gefolgt von einem schmerzerfüllten Stöhnen.
    Logan lag auf mir. Sein Blick war verschwommen, und an der Stelle, wo seine Stirn mit der Stoßstange des parkenden Lieferwagens kollidiert war, prangte ein rasch anschwellender roter Fleck.
    »Das mit dem Bremsen müssen wir noch üben«, murmelte er, bevor er das Bewusstsein verlor.
    Als ich mich jetzt daran zurückerinnerte, wurde mir auf einmal klar, dass ich wahrscheinlich niemals Logans Freundin geworden wäre, wenn er mir an dem Tag

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