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Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition)

Titel: Aura – Verliebt in einen Geist: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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an.
    »Logan!«, rief sie wütend. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    Er zuckte hilflos mit den Schultern. »Es war ein Unfall. Ich konnte doch nicht ahnen, dass mich das Zeug umbringen würde.« Er streckte eine Hand nach mir aus, ließ sie aber gleich wieder sinken. »Erklär du es ihnen, Aura.«
    Tonlos wiederholte ich seine Worte und fragte dann: »Wovon redest du, Logan? Welches Zeug?«
    Er wandte sich Mickey und Siobhan zu. »Ich hab mitbekommen, dass ihr es nicht nehmen wolltet, und hab auch erst mal Nein gesagt. Aber als er später noch mal damit ankam, da dachte ich … Keine Ahnung, ich wollte nicht, dass er mich für uncool hält oder so. Jedenfalls hatte ich fest vor, das Zeug die Toilette runterzuspülen, aber als wir dann nach Hause gekommen sind, waren alle Bäder besetzt, also hab ich den Stoff in meiner Wäschekommode deponiert und …«
    » Was für Stoff?«, schrie ich ihn hysterisch an. Logan wich meinem Blick aus und schwieg, während Dylan für seine Geschwister mit stockender Stimme wiedergab, was er gesagt hatte.
    Siobhan schüttelte tränenüberströmt den Kopf und fragte ihn mit sich überschlagender Stimme: »Und warum hast du es dann trotzdem genommen?«
    »Weil ich total besoffen war und nicht mehr klar denken konnte, okay? Ich dachte, es würde mir helfen, wieder nüchtern zu werden. Ich wollte doch bloß fit genug sein, um …« Er blickte kurz in meine Richtung und verschränkte dann trotzig die Arme. »Nicht so wichtig. Das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr.«
    Dylan wiederholte zögernd, was Logan gesagt hatte.
    Die drei Geschwister sahen mich an, als wären sie Richter, Geschworene und Henker zugleich. Um uns herum war es still geworden. Die erschrockenen Schreie und aufgeregten Stimmen in der Eingangshalle hatten sich in ersticktes Schluchzen verwandelt. Irgendjemand hatte die Musik ausgemacht.
    Als Megan sich neben mich kniete und mich fest an sich zog, spürte ich es kaum. In mir drin fühlte sich alles so taub und leer an, als würde mein Innerstes Logan in das kalte Dunkel des Vergessens folgen.
    »Du hast dein T-Shirt verkehrt herum an«, flüsterte sie mir ins Ohr.
    Ich fasste mir vorne an den Kragen und ertastete das Etikett, das allen unmissverständlich die Geschichte von Logans Tod erzählte, eine Geschichte, die ich selbst nicht verstand.
    Wie ferngesteuert zog ich mich am Geländer hoch und ging mit zittrigen Knien auf das Badezimmer zu.
    »Aura! Nicht!«, rief Logan. Aber außer ihm versuchte niemand, mich aufzuhalten. Auf das Schlimmste gefasst, klammerte ich mich haltsuchend am Türrahmen fest und schaute ins Bad.
    Nirgends war auch nur ein Blutspritzer zu sehen. Weder auf den hellblau gekachelten Wänden noch den weißen Bodenfliesen. Bis auf ein offenbar achtlos fallen gelassenes Handtuch, in das mit glitzerndem Silberfaden ein geschwungenes K eingestickt war, schien alles noch an Ort und Stelle zu sein. Erst auf den zweiten Blick bemerkte ich die dünne weiße Pulverlinie auf dem Rand des marmornen Waschtischs.
    »Du verdammter Idiot!«, schluchzte Mickey auf und schüttelte seinen toten Bruder an den Schultern. »Wie konntest du uns das nur antun? Wie konntest du Mom und Dad das antun!«
    Logans Geist sah Mickey hilflos an. »Ich … ich habe das doch nicht gewollt. Bitte … das müsst ihr mir glauben, ich …«
    »Du dämliches Arschloch!« Mickeys Mund verzerrte sich zu einem stummen Schrei, während er die Arme um den schlaffen Körper seines Bruders schlang und ihn an sich drückte. »Warum? Verdammt noch mal, warum!«
    Siobhan wimmerte immer noch leise, Dylan starrte mit leerem Blick vor sich hin, und ich versuchte einfach nur, weiterzuatmen.
    Megan stemmte sich an der Brüstung ab und schaute hinunter zu den Leuten in der Eingangshalle. »Geht bitte alle nach Hause«, rief sie. »Jetzt gleich.«
    Ich spürte, wie sich langsam ein weicher Kokon wie aus Watte um mich herum bildete, der den Schmerz und die Geräusche dämpfte. In dem Wissen, dass die Linderung nur vorübergehend sein würde, wandte ich mich zu Logan, um ihn zu trösten.
    Aber er war nicht mehr da.
    Die Sanitäter baten alle außer Mickey, sich nach unten ins Wohnzimmer zu setzen, damit sie ungestört ihrer Arbeit nachgehen konnten.
    Während über uns nur noch Schritte und leises Stimmengemurmel zu hören waren, starrte ich zum anderen Ende des großen Raums, wo ich noch vor einer Stunde mit Logan getanzt hatte und jetzt Siobhan weinend an Connors Schulter geschmiegt auf der

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