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Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Titel: Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Rosati
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mit dir zusammen zum Wasserfall.«
    »Was für eine bescheuerte Idee! Ich kann das ganz gut alleine machen.«
    »Ich
will
mitkommen, Seth. Es ist mir egal, ob ich eine Unterrichtsstunde verpasse.« Er schaut kurz zu mir rüber, um zu sehen, wie ich auf diese offensichtliche Lüge reagiere.
    »Ich gehe mit«, biete ich an. »Ich glaube, ein Nachmittag mit Taylor und Seth am Wasserfall könnte unterhaltsam sein.«
    Seth sieht mich entnervt an. »Danke. Ich werde schon allein mit ihr fertig.«
    Wir verlassen die Schule, gehen in Richtung Parkplatz und hören Seth dabei zu, wie er über die »verdammte Schlampe Taylor« schimpft. Rei und ich wissen beide, dass Seths Vater sich nicht
so
sehr über das verlorene Handy aufgeregt hätte. Was wir beide allerdings nicht wissen, ist, ob Seth sein aufbrausendes Naturell kontrollieren kann, wenn er Taylor gegenübersteht. Wir tauschen hinter seinem Rücken besorgte Blicke aus.
    »Kann ich wirklich nicht mitkommen?«, fragt Rei, als Seth seine Wagentür aufmacht.
    »Ganz sicher! Und denkt nicht mal dran, einfach so am Wasserfall aufzutauchen«, warnt er uns beide. Rei und ich schauen hilflos dabei zu, wie er die Autotür zuschlägt, aufs Gaspedal tritt und vom Parkplatz braust.
    »Das ist scheiße«, stellt Rei fest, als er dabei zusieht, wie sich die Staubwolke hinter Seths Wagen langsam wieder setzt.
    Ich seufze. »Ich weiß. Aber er hat recht. Er muss mit der Situation selber klarkommen.«
    Doch Rei ist davon nicht so leicht zu überzeugen. Wir gehen in Richtung Hauptstraße. »Ich bin mir da nicht so sicher. Ich muss immer wieder an dieses Gerücht denken. Meinst du, da ist was dran?«
    »An welchem denn? Es gibt Hunderte.«
    »Kennst du Zack Gillespie?«
    Ich brauche eine Weile, bis ich Namen und Gesicht zusammenbekomme. »Der Typ mit den Sommersprossen, der Wrestling macht?«
    »Genau! Sein Bruder geht auf die gleiche Uni wie der Typ, der sie angeblich vergewaltigt hat. Er sagt, dass sie sich damals als älter ausgegeben hat. Außerdem hat sie behauptet, dass sie die Pille nimmt. Als sie gemerkt hat, dass sie schwanger ist, hat sie ihren Eltern erzählt, dass sie vergewaltigt wurde.«
    »Aber das hat gar nicht gestimmt.«
    »Na ja, eigentlich schon. Sie war damals erst 15. In New York darf man dem Gesetz nach erst mit 17 Sex haben.«
    »Aha. Und wie alt war er damals?«
    »21.«
    »Oh.« Jetzt beginne ich zu verstehen. »Also ist sein Leben jetzt ruiniert.«
    »Komplett. Ihr Vater kannte einen sehr guten Verteidiger, der es geschafft hat, dass der Typ die Uni verlassen musste und jetzt als Sexualstraftäter registriert und vorbestraft ist.«
    »Das heißt, wir können ihn im Internet suchen, und sein Wohnort ist mit einem schwarzen Punkt markiert, damit alle wissen: Hier wohnt ein Triebtäter. Richtig?«
    »Genau.«
    »Hmm.« Ich denke darüber nach, während wir auf die Kreuzung zugehen. Wir biegen nach links ab und gehen auf das Geschäft von Reis Eltern zu. »Weißt du, was. Ich kann für keinen der beiden Sympathie aufbringen.«
    »Ich weiß. Geht mir auch so. Aber das ist der Grund, warum Typen sich von Taylor fernhalten.«
    »Ach echt? Und ich dachte, der Grund sei die Parfüm-Wolke, die sie immer umgibt. Also glaubst du Zack?«
    Rei denkt kurz nach. »Ja, ich glaube ihm. Ich lasse besser den Unterricht ausfallen und gehe zum Wasserfall.«
    »Hast du nicht bald deine Aikido-Prüfung?«
    »Stimmt.«
    »Dann solltest du den Unterricht nicht ausfallen lassen. Außerdem bringt Seth dich um, wenn du hingehst.«
    »Dann soll er mich eben umbringen. Aber ich glaube einfach nicht, dass er sich unter Kontrolle halten kann, wenn er sie trifft.«
    »Rei«, ich drehe mich um und laufe rückwärts. »Geh zu dem Unterricht. Es ist wichtig. Ich gehe zum Wasserfall und passe auf, dass die beiden sich gut benehmen. Ich habe heute ansonsten sowieso nichts vor.«
    »Er wird verdammt wütend werden, wenn er dich sieht. Besser, er wird wütend auf mich als auf dich.«
    »Er wird mich nicht sehen.«
    Rei sieht mich lange an und schüttelt dann den Kopf. »Nein, das ist keine gute Idee.«
    »Warum?«
    »Weil es mitten am Tag ist, Anna. Du kannst nicht einfach … Nein, das ist absolut keine gute Idee.«
    »Okay, gut.« Ich zucke mit den Achseln, drehe mich um und gehe weiter. »Du gehst in deinen Unterricht, Seth kann mit der Situation alleine fertig werden und ich gehe nach Hause.«
    »Jetzt bist du wütend.«
    »Bin ich nicht! Versprochen!« Ich bleibe stehen und strecke meinen kleinen

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