Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)
lässig heraus und legt es auf den Tisch.
Ohai
Ohai
, simst er zurück.
Ich dachte, du wolltest dich an Taylor hängen.
Ich brauche eine Pause.
Es ist schwierig, ausreichend Energie zum Simsen aufzubringen und trotzdem nicht vor der versammelten Schülerschaft in der Cafeteria sichtbar zu werden. Und es macht keinen Spaß, ihm meinen neuen Trick zu zeigen, wenn er nicht sehen kann, wie weit ich meine unsichtbaren Arme ausstrecke.
Wo ist sie denn gerade?
Wahrscheinlich trägt sie im Mädchenklo noch mehr Lippenstift auf.
Wahrscheinlich?
Na schön. BRB
Ich hänge mich gleich an Taylors Schwingung und folge ihr zu …
Verdammter Mist. Es ist ein warmer Tag und die Fenster von Jason Trents weißem Jeep sind geöffnet. Die Geräusche, die aus dem Auto kommen, sind ziemlich obszön. Im Bruchteil einer Sekunde bin ich wieder bei Rei und tippe in das Handy:
Weißer Jeep jetzt.
Sobald Rei die Worte gelesen hat, lässt er seine Sachen stehen und liegen und sprintet zur Tür. Kurz vor ihm komme ich an dem weißen Jeep an. Rei streckt seine Hand durch das geöffnete Fenster und hakt den Verschluss des Cabrio-Daches auf. Schnell geht er auf die andere Seite und macht dort das Gleiche. Dann zieht er mit einem Ruck das Dach nach hinten.
»Geh
sofort
von ihr runter!« Seine Stimme ist scharf.
Taylor und Jason sehen ihn erstaunt an. Jason drückt sich auf seinen Händen nach oben, damit er Rei besser blöd anstarren kann, und dann …
Uh … ich würde mich wirklich viel besser fühlen, wenn mein Top noch hinter meinem Nacken verknotet wäre und nicht um meine Hüfte hängen würde. Rei scheint das nicht einmal zu bemerken.
»SOFORT, habe ich gesagt!« Er unterstreicht seine Worte mit einem Schlag auf den Jeep. Der Knall lässt Taylor zusammenzucken. Jason verharrt immer noch reglos, also packt Rei ihn am Genick.
»Du Hurensohn … « Doch Jason bekommt keine Luft mehr, und seine Augen treten hervor, als Rei noch fester zudrückt.
Taylor greift nach den Trägern ihres Tops und versucht sie zu entheddern. Gleichzeitig richtet sie sich auf.
»Wenn du schlau bist, verschwindest du sofort von hier«, sagt Rei mit vollkommen ruhiger Stimme, bevor er Jasons Hals loslässt und ihm einen Schubs gibt.
Jason reibt seinen Nacken, als er vom Rücksitz klettert. »Was ist dein Problem, Ellis? Sie hat mir gesagt, dass sie nicht mit dir geht«, erwidert er wütend und spuckt auf den Boden.
»Sie hat eine Gehirnerschütterung, Jason. Es beeinträchtigt ihr Gedächtnis. Und du respektierst das besser und lässt sie in Ruhe. Verstanden?«
Rei lässt Jason nicht aus den Augen und nickt Taylor kurz zu. »Zieh dein Shirt an und komm mit«, sagt er mit brüchiger Stimme.
Okay. Er hat es also bemerkt. Ich frage mich, ob wir nach dem Zwischenfall in der Dusche jetzt quitt sind.
Es sieht aus, als würde Jason eine zweite Chance wittern. Ich glaube, er hat ganz genau verstanden, was Rei gesagt hat, aber anscheinend ist es ihm egal. Er scheint seinen Größen- und Gewichtsvorteil abzuwägen. Als sich seine rechte Hand zu einer Faust ballt und er seinen Arm zurückzieht, schreie ich auf, um Rei zu warnen. Aber natürlich kann er mich nicht hören.
Das macht aber nichts, denn Rei reagiert schnell und fängt Jasons Faust mit seiner rechten Hand ab. Er bringt ihn aus dem Gleichgewicht, packt zu und verdreht Jasons Hand, Arm und Schulter, bis Jason mit dem Gesicht nach oben zusammengekauert auf dem Boden liegt. Rei sieht mit einem verachtenden Blick auf ihn herunter: »Hast du es
jetzt
verstanden?«
Dann dreht sich Rei zu Taylor, die immer noch erstaunt vorsich hin starrt, aber wenigstens hat sie jetzt etwas an. »Zieh deine Schuhe an«, befiehlt er ihr. Sobald sie sich in ihre High Heels gewunden hat, legt er seine Hand um ihre Hüfte, hebt sie aus dem Jeep und stellt sie auf dem Bürgersteig ab. »Lass uns gehen.«
Wow! Ich wusste gar nicht, dass Rei so ein harter Typ sein kann.
Er führt sie zum Hof zurück. Die ganze Zeit geht er einen Schritt voran und hält ihren Arm genau über ihrem Tattoo fest. Er sagt kein Wort, bis sie bei einer Bank ankommen. Sein Gesicht ist unbewegt und kalt. »Was zum Teufel hast du da gemacht?«, will er mit gesenkter Stimme wissen.
Taylor erwacht aus ihrer Benommenheit. »Was zum … was zum Henker hast
du
gerade gemacht. Was fällt dir ein?«
»Komm schon! Jason Trent? So sehr kannst du dir deinen Kopf gar nicht gestoßen haben.«
»Zumindest behandelt er mich nicht wie seine kleine Schwester!«,
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