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Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition)

Titel: Aureol: Nefilim KI 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Ring hing schemenhaft am Firmament und beäugte mich mit zwei fleckigen Wirbeln in seiner Atmosphäre. Die Luft war warm und angenehm, ein Duft von süßlicher Intensität lag darin. Mein Blick fiel auf die zahlreichen Pflanzen, deren teils recht sonderbare Blüten wie bunte Blasinstrumente auf einen aus brüchigen Steinen gepflasterten Weg hinabhingen, der vor meiner Ruhestätte endete. Vögel oder andere Tiere sangen mir unbekannte Lieder. Ich begutachtete meine Räumlichkeit, deren Ausstattung aus der wunderbaren Bettoase, einem Schrank, einer Sanitäreinheit, diversen Sitzmöbeln, einem Tisch und einer Vorrichtung bestand, deren Zweck ich nicht auf Anhieb erkennen konnte. Eine gewölbte Mauer aus Natursteinen hinter dem Bett war das Einzige, das den Überschwang der grünbunten Pflanzenwucht davon abhielt, die Zimmerflucht zu verschlingen. Der Raum hatte keine Decke und war zu drei Seiten hin komplett offen.
    Da ich splitterfasernackt war, untersuchte ich den Schrank und fand einige Kleidungsstücke, die mir wie angegossen passten, sogar sehr bequem waren. Hose und Hemd fand ich in Ordnung, den Umhang ließ ich, wo er war. Die Halbstiefel waren komfortabel, hatten aber dünne Sohlen. Alles war in dunkelblauen Tönen gehalten. Ich hatte ein unruhiges Gefühl im Magen und einen trockenen Hals und wandte mich der eigentümlichen Vorrichtung zu. Als sich meine Hand näherte, erschien ein Tastfeld, das mir in gut leserlichem Claifexis eine Auswahl von Gerichten und Getränken anbot, die mir bekannt waren. Ich wählte etwas aus und wurde sofort mit einem Mingo-Steak, einem frischen Salat mit dunklem Dressing und einem Glas Wasser beliefert. Eine Gabel und ein scharfes Messer gehörten zum Lieferumfang.
    Als mir der Duft des Steaks in die Nase stieg, rumorte mein Magen auf ungeheuerliche Weise und ich setzte mich sofort an den Tisch. Nachdenken konnte ich besser, wenn mein Magen aufhörte zu jammern. Ich verschlang das saftige Fleisch im Handumdrehen und schaufelte mir den Salat hinein, der wohlschmeckend und erfrischend war. Es schmeckte mir so gut, als hätte ich nie zuvor ein Steak und frischen Salat gegessen. Das Wasser war zwar aufmunternd und löschte meinen Durst, ich fragte mich aber, ob es einen Kaffee geben mochte. Ich entsorgte das Geschirr über den Replikator, stellte zu meiner Enttäuschung fest, dass das scharfe Messer sich zusammen mit den anderen Resten in Luft auflöste, und fand tatsächlich terranischen Kaffee auf der Karte. Ich orderte etwas Milch dazu und erhielt einen metallenen Becher und eine kleine Karaffe, die mit einer sahneähnlichen Substanz gefüllt war. Es schmeckte fast wie synthetische Kuhmilch, also tröpfelte ich etwas davon in meinen heißen Kaffee.
    Dann setzte ich mich und dachte nach.
    Mein Leben war ein bunter Reigen absurd-skurriler, um nicht zu sagen recht bizarrer Ereignisse gewesen. Doch dies war so ziemlich das Eigentümlichste, was mir je widerfahren war. Ich wusste nicht einmal, ob ich tot war, oder nicht. Immerhin war mir eine Tote begegnet. Und ich hatte sie eigenhändig ins Jenseits befördert. Was hatte Sieraa gesagt, als sie mich auf das nanitische Abschirmfeld aufmerksam gemacht hatte? Sie wollte sich vor Aureols Einfluss schützen. Warum? Wie?
    Ich war verwirrt.
    Und skeptisch.
    Die Kalimbari hatten mir mehr als einmal meinen Tag versaut und ich traute ihnen so weit wie dem nächstbesten Raumschiffhändler, die zogen einen nämlich auch mit Vorliebe über den Tisch.
    Was war auf Fergoi geschehen? Ich hatte den Turm berührt. Doch anders als bei meinem ersten Aufenthalt mit Kapitän Gsuk Tar, waren uns diesmal keine geisterhaften Wesen erschienen, sondern ich fand mich nach großem Trara im Inneren des offenbar hohlen Turms wieder. Ich konnte diesem nach Ablauf einer unbestimmten Zeit entfliehen und wurde von Sieraa gefunden, die ich anfänglich für Minkani gehalten hatte. Hatte Sieraa sich getarnt? Das machte in Bezug auf die ganze Sprachrohr-für-Aureol Sache jedoch keinen Sinn. Was war geschehen? Stand wirklich ein Grabstein auf Fergoi, der meinen Namen trug? Was für Gesichter wohl alle machten, wenn ich in Kürze zurückkehrte. Schlimm genug, dass sie mich für tot hielten. Ich schob den Gedanken und die aufkeimenden Gefühle beiseite. Sobald ich zurück war, würde das alles nur noch ein böser Traum sein. Ein paar Wochen weg - das war kein Problem.
    Ich stand auf und betrat den Pfad, der mich in den Park oder Dschungel oder was auch immer dies sein mochte,

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