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Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
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das Kieler Innenministerium mit der Bitte um weitere Veranlassung
eingeschaltet werden. Dann haben wir nach meiner Einschätzung alles
Menschenmögliche getan, um das zu verhindern, was wir befürchten. Im Vorfeld
werden wir aber noch im Internet forschen. Vielleicht finden wir dort einen
Stadtplan von Halifax und können mit viel Glück die Straßenpläne aus der
wasserdichten Kiste, die unter dem Bootssteg am Seeufer des Chalets
sichergestellt worden ist, dieser Stadt zuordnen. Viel detaillierter lassen
sich dann die kanadischen Kollegen ins Bild setzen“.
    „Prima! Auch wenn alles noch blasse Theorie ist,
müssen wir der Annahme Rechnung tragen, dass Gullydeckel mit einer
Sprengstofffüllung in Kanada den Veranstaltungsraum der G7-Konferenz gefährden,
deshalb geschieht alles so, wie Hanson es eben vorschlug. Die Alarmierung der
Kanadier und die Internetrecherche aber soll der Führungsstab in die Wege
leiten, drehen doch sonst nur Däumchen. Jetzt können sich die Sesselfurzer mal
ihre Brötchen verdienen. Ich werde sofort nach einem Beamten telefonieren, den
aber bitte, Dag, instruieren Sie selber. Auch soll der Stab das Fax für Kanada
ins Englische und vorsichtshalber für die Francokanadier auch ins Französische
übersetzen oder übersetzen lassen. Aber die Alarmierung bitte nur im
Konjunktiv, noch wissen wir nichts Genaues. Dann Kollegen, last uns
korrigieren, was die Schlapphüte vom Bundesnachrichtendienst verpennt haben“.
    An der Tür klopfte es, schüchtern trat der
Chemiker vom Landeskriminalamt wie aufs
     
    Stichwort in den Besprechungsraum. Jetzt ist
Wissenschaft gefragt, dachte Hanson. Nur sie war in der Lage, der Versammlung
Klarheit über den Deckelinhalt zu geben. Mit einem angedeuteten Kopfnicken und
einem devoten Blickkontakt grüßte der Chemiker den Polizeipräsidenten, der
sofort die Situation zu erklären begann.
    Nervosität stieg in diesem Stubengelehrten hoch,
es zeichnete sich der größte Kriminalfall in seinem Chemikerleben ab. „Wir
haben keine Möglichkeit, im Landeskriminalamt den Deckel zu röntgen, die Anlage
ist seit geraumer Zeit defekt“, entgegnete er verklemmt.
    Sein Blick irrte dabei umher, als suche er von
Hanson eine Bestätigung. „Und ich muss wissen, wo und wie ich an das Innere des
Deckels komme, sonst kann ich nichts untersuchen und für nichts garantieren“.
    „Ein Gehtnicht kann ich nicht akzeptieren“,
antwortete der Präsident schneidend. „Ich will Lösungen hören und zwar sofort,
die Zeit sitzt uns im Nacken. Aus dem Zeitungsartikel ist zu entnehmen, dass am
17. Juni die Kamingespräche stattfinden und dann der Gipfel sein Ende finden
wird“.
    Gerber mit seinem ihm innewohnenden schwarzen
Galgenhumor fügte mit trockener Süffisanz an, dass der Gipfel so oder anders zu
Ende gehen werde. Sicher erkannte Wolff in seinen hinteren Gehirnwindungen,
dass der Kriminaltechniker recht hatte, gleichwohl durfte er solche Redensarten
nicht dulden.
    „Gerber, dieses Bonmot, wenn es denn ein solches
sein sollte, ist Ihnen aber gründlich in die Hose gegangen. Solche
defätistische Äußerung, die Ihnen da soeben unpassender Weise über die Lippen
gerutscht ist, dulde ich nicht“, keifte der Präsident in einem gehobenen
Diskant zurück. „Von Ihnen bin ich konstruktive Ideen gewohnt. Sollten sie
widererwarten über eine solche stolpern, lassen sie uns daran teilhaben“.
    Mensch Wolff, deine Nerven liegen ja blank,
dachte Hanson. Wo ist deine Stressstabilität geblieben, macht sich das Alter
auch bei dir bemerkbar?
    Gerbers Wangenknochen fingen an zu mahlen und
traten eckig hervor. Wolffs Rüffel hatte ihn wütend werden lassen. An seiner
Schläfe quollen feine Äderchen, blau, tiefblau, hervor.
    „Dass die Konferenz nicht ANDERS zu Ende gehen
wird, deswegen sitzen wir hier, Herr Gerber, dass sollte Ihnen wie allen
anderen klar sein. Es steht viel auf dem Spiel. Anstelle ihres gewöhnungsbedürftigen
Humors sollten Sie lieber ihren Intellekt bemühen. Wir brauchen Ideen, wie wir
an das Innere des Deckels kommen, ohne dass uns dieses Ding um die Ohren fliegt
und das ganze Präsidium in Schutt und Asche legt“. Wolff räusperte sich, als wollte
er seine erhöhte Tonfrequenz gegenüber Gerber entschuldigen und fuhr mit seinem
gewohnten Timbre fort. „Meine Damen und Herren, haben sie Mut, sich ihres
Verstandes zu bedienen. Wir wollen uns morgen nicht eingestehen müssen, dass
wir heute versagt haben. Kein Vorschlag kann in dieser Situation so absurd
sein,

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