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Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
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seinen Händen.
    „Dort wohnt Monika Sellin, 37 Jahre, fährt den
Toyota Cruiser, der in der konspirativen Beobachtung stand, blah, blah, blah,
ist DNA-mäßig als Raucherin der Zigarettenkippe in der Mordsache Bachner
identifiziert worden. Für heute sind von uns zwei Kollegen vom zuständigen
Revier der Schutzpolizei nach dort in Marsch gesetzt worden, um von dieser Dame
Speichelproben zu nehmen. Die Einsatzleitstelle konnte von diesem Auftrag
nichts wissen“.
    „Wir haben alle gehört, was passiert ist“, sagte
Hanson tief einatmend und zog dabei die Augenbrauen fragend in die Höhe. Eine
Pause, ein angespanntes Schweigen erfüllte den Raum. So, als wollte jeder eine
angemessene Gedenkminute für die toten Kollegen einlegen. In Hansons Kopf
kreisten immer die gleichen Gedanken. Warum, warum?
    Mit leiser und nachdenklicher Stimme warf Haller
die entscheidende Frage auf: „Cui bono, wem ist es zum Nutzen?“
    „Richtig, erkennt man den Zweck, die
Zielrichtung eines Handelnden, erkennt man auch, wem es nutzt. Wem also sind
diese Morde zum Nutzen?“ fragte Hanson gedankenschwer und hoffte, mit der Wiederholung
dieser Frage eine plausible Antwort zu bekommen. Es war pure Illusion, er bekam
keine Antwort. Hanson runzelte die Brauen, er spürte alle Blicke auf sich
ruhen. „Es ist offensichtlich, dass sowohl der Mörder von Dr. Dr. Beyer als
auch die Gehilfin oder die Mittäterin gleichsam als Mitwisser liquidiert worden
sind, bevor beide uns in die Hände fallen würden. Wir waren nahe dran.  Wer
aber ist dieser Mensch, der aus dem Schatten heraus die Fäden zieht und ohne
Skrupel seine Spuren zu verwischen sucht. Welche menschenverachtende Strategie
verfolgte er? Ist alles noch ein planvolles Handeln? Kaum, langsam gerät er in
Panik, da bin ich mir sicher“.
    Hanson machte eine wirkungsvolle Pause und
senkte die Stimme. „Wie passen die toten Kollegen ins Bild? Ich brauche
Antworten, meine Herren“.
    Die Frage nach dem Warum, gleichsam einer immer
wiederkehrenden Gretchenfrage, entlud sich in seinem Kopf wie ein
Warum-Gewitter. Wem war der Tod des Staatssekretärs zum Nutzen? Hanson tappte
völlig im Dunklen, kein Licht, das ihm aus der Dunkelheit den Weg leuchtete.
Nur ein großes Warum setzte sich wie eingemeißelt in seinem Kopf fest. Diese
Frage lag Hanson schon seit Tagen quälend auf der Seele. Er fühlte sich wie in
einem Kokon, eingesponnen durch die ständigen Fragen nach dem Mordmotiv. Was
für ein Geheimnis liegt dem Mord zu Grunde? Gut, die sichergestellten Kopien
der als strenggeheim deklarierten Papiere der Kriegswaffenkontrollkommission
aus der wasserfesten Kiste unter dem Bootssteg ließen einen eklatanten Geheimnisverrat
erkennen. Aber Spione werden bezahlt und wenn, nicht so dilettantisch
erschossen, um einen Suizid vorzutäuschen. Wolff hatte die Geheimpapiere mit
dem Hinweis, nur er sei entsprechend vereidigt worden, sofort an sich genommen.
    „Wenn es ruchbar wird, dass wir diese Papiere
beim toten Dr. Beyer gefunden haben, wuseln augenblicklich Beamte des BKA oder
des BND zwischen unseren Beinen. Sie werden zwar den Schulterschluss zu uns
suchen und die Ermittlungsrichtung zu bestimmen versuchen. Das, Dag, will ich
unter allen Umständen vermeiden. Ich werde die Papiere weiterleiten. Machen Sie
eine entsprechende Aktennotiz. Aber in meinem Alter kommt es schon mal vor,
dass man das eine oder andere einfach vergisst“, fügte Wolff noch
augenzwinkernd vor einigen Tagen hinzu als er die Papiere an sich und mitnahm.
Hanson erhob sich. „Lasst uns die Motivfrage später erörtern. Es wird Zeit, in
der Hopfenstraße den Tatort aufzunehmen“.

Kapitel 21
     
    Kiel, Freitag, 14.04.1995, 09,55 Uhr
     
    Leichter Nieselregen hatte eingesetzt.
Menschentrauben belagerten den Hauseingang. Drei oder vier Luden mit allen
Huren des Viertels, reckten die Hälse und schnatterten wild durcheinander. Die
uniformierten Beamten hatten Mühe, den Menschenauflauf in Schach zu halten.
Sonnenhungrige konnten das Studio nicht betreten. Sie hatten keine Chance, das
Gewimmel der Schaulustigen blockierte auch diesen Eingang. Auf der anderen
Straßenseite, schräg gegenüber, stand einsam und verlassen der Streifenwagen
des Polizeireviers, ohne dass Hanson einen Kollegen zur Bewachung hätte sehen
können. Zumindest aber sperrten Schutzleute mit rot/weißen Böcken die
Hopfenstraße in Höhe der Kreuzung Lerchenstraße für den gesamten Verkehr ab.
Hanson war ausgestiegen und ging langsam auf den verwaisten

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