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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Pläne siehe oben. Aurora hat alles bedacht, Tom. Würde ich Ihnen sonst so viel erzählen?«
    »Da mag etwas dran sein«, sagte Dreyfus. Dann schob er
    seinen Ärmel hoch und legte das Armband frei. »Jane?«,
    fragte er.
    »Aumonier«, ließ sich eine surrende Puppenstimme ver-
    nehmen.
    »Die Maschinen sind Kriegsroboter der Käferklasse. Je-
    mand sollte im Archiv nachsehen, was wir darüber an
    Material haben. Geben Sie der Besatzung der Demokratiezirkus Anweisung, mit größter Behutsamkeit vorzugehen.

    Wenn sie einen der Käfer unversehrt hierher bringen kann, soll sie das tun, aber ich möchte nicht ohne guten Grund einen weiteren Systemkreuzer verlieren.«
    »Verstanden, Tom« bestätigte Jane Aumonier.
    Dreyfus zog den Ärmel wieder über das Armband und
    betrachtete den Mann auf dem Bett. »Sollte ich natürlich dahinterkommen, dass Sie mich in irgendeinem Punkt belogen haben...«
    »Ich habe nicht gelogen. Übrigens haben Sie eben wie ein echter Führer gesprochen. Sie hätten sich hören sollen, wie Sie Jane herumkommandiert haben. Jedermann hätte Sie
    für den Generalpräfekten gehalten.«
    »Wir haben ein gutes Einvernehmen. Man nennt es auch
    gegenseitigen Respekt.«
    »Für mich klang es eher so, als würden Sie ganz selbst-
    verständlich Führungsansprüche anmelden. Vielleicht sind Sie ebenso scharf auf ihren Posten wie Baudry und Crissel?«
    »Wir reden hier nicht über Jane.« Dreyfus fasste nach
    hinten an seinen Gürtel, löste die Hundepeitsche, die er für Gaffney unsichtbar am Rücken befestigt hatte, und zeigte sie dem anderen.
    »Oh, das ist billig. Hat Doktor Mercier gesehen, dass Sie mit dem Ding gekommen sind?«
    Dreyfus fuhr die Schnur aus und ließ sie über den Boden zischen. Sie durchschnitt die Aktivmaterie wie ein Florett das Wasser, doch hinter ihr schloss sich der Belag sofort wieder. »Keine Sorge. Es ist kein Typ C. Sie hat keine von den tollen neuen Funktionen, auf die Sie so großen Wert legten.«
    »Werden Sie mich jetzt töten?«
    »Nein, das Töten von Gefangenen überlasse ich den Ex-
    perten. Ich will Sie lebend, Sheridan, ich will einen Tief-Kortex-Trawl durchführen, solange Sie noch ein paar Ge-
    hirnzellen übrig haben.«

    »Trawlen Sie mich ruhig. Sie werden schon sehen, wie
    weit Sie kommen.«
    »Schwertmodus«, flüsterte Dreyfus. Sofort versteifte sich die Peitschenschnur. Er fuhr damit so schnell und schwung-voll über Gaffneys liegende Gestalt, dass ein Pfeifen zu hören war. »Die Belehrungen spare ich mir. Sie wissen
    selbst, was so ein Ding anrichten kann, wenn es in die falschen Hände gerät.«
    »Ich habe Ihnen alles gesagt.«
    »Nein. In diesem Raum befindet sich ein Elefant, aber
    Sie tun so, als wäre er nicht da. Er heißt Ruskin-Sartorius.
    Sie haben die Hinrichtung dieses Habitats veranlasst, nicht wahr?«
    »Sie wissen doch, dass es ein Racheakt der Ultras war.«
    »Nein«, sagte Dreyfus geduldig. »Das wollten Sie uns glauben machen. Es musste wie eine Gehässigkeit aussehen,
    damit wir nicht herumschnüffelten und nach dem wahren
    Motiv suchten. Dravidian und seine Besatzung wurden nur benützt! Sie haben jemanden auf ihr Schiff geschmuggelt, der wusste, wie man die Triebwerke manipuliert.«
    »Lächerlich.«
    »Ihr Agent musste sich sehr genau mit Synthetiker-Systemen auskennen, aber da Sie ja eine Schiffsladung Synthetiker hatten , die Sie foltern konnten, war das keine unüberwindliche Schwierigkeit gewesen. Die Frage ist nur, warum?
    Was war Ihnen an Ruskin-Sartorius so wichtig? Warum
    musste das Habitat in Flammen aufgehen?« Dreyfus senkte die Klinge der Hundepeitsche bis dicht über Gaffneys ge-schundene Kehle. »Reden Sie mit mir, Sheridan. Sagen Sie mir, warum das nötig war.«
    Gaffney schwieg. Dreyfus drückte ihm die Hundepeit-
    sche gegen den Hals, bis ein fliegengroßer Blutstropfen hervorquoll.
    »Spüren Sie das, Sheridan?«, fragte er. »Nur ein winziges Zucken, und Ihre Luftröhre ist durchtrennt.«

    »Zur Hölle mit Ihnen, Dreyfus«, zischte Gaffney. Doch
    dabei presste er sich so tief wie möglich in das weiche Bett, um seine Kehle vor der Hundepeitschenklinge in Sicherheit zu bringen.
    »Sie ließen diese Menschen nicht ohne Grund hinrich-
    ten. Ich werde einmal laut denken. Auf Ruskin-Sartorius, in der Familie oder auch im Habitat, gab es irgendeine Bedrohung für Aurora. Etwas, wofür sie sogar zu einem Massenmord bereit war, um es loszuwerden. Es muss ihr große
    Angst gemacht haben, sonst hätte sie nicht riskiert,

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