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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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in der Zukunft liegt. Warum greift sie denn jetzt schon ein?«
    »Eine Vorsichtsmaßnahme«, antwortete Gaffney. »Aurora
    glaubt an die Exordium-Prognosen in ihrer Gesamtheit,
    aber nicht unbedingt in allen Einzelheiten. Sie fürchtet, die Synthetiker könnten sich beim Zeitrahmen verschätzt haben, und das Unglück könnte früher eintreffen als vor-hergesagt. Wir können es uns nicht leisten, auf die ersten Warnzeichen zu warten. Wenn sie etwas unternehmen will, um den Bestand des Glitzerbandes zu sichern, muss sie das jetzt tun, nicht erst in zwanzig oder fünfzig Jahren. Nur dann kann sie sich des Erfolges sicher sein.«
    »Und was will sie unternehmen?«, fragte Dreyfus vorsichtig. Wie viel würde Gaffney wohl ohne Zwang preisgeben?
    Aber der sah ihn nur enttäuscht an. »Liegt das nicht
    auf der Hand? Eine gewaltlose Übernahme. Die Einsetzung einer neuen Staatsgewalt, die imstande ist, die Sicherheit des Glitzerbandes für alle Zeiten zu gewährleisten.«
    »Warum hat sie sich nicht an uns gewandt, wenn sie ver-
    nünftige Bedenken hatte?«
    »Und wie hätte Panoplia darauf wohl reagiert?«, fragte
    Gaffney. »Fest steht, dass es sicherlich nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen hätte. Wir haben uns von den
    Bürgern entwaffnen lassen. Glauben Sie, einer Organisa-

    tion, die auf diese Weise freiwillig kapituliert, traut man das nötige Rückgrat zu, um auch schwierige, unpopuläre Maß-
    nahmen durchzusetzen, wenn sie dem Wohl der Öffentlich-
    keit dienen?«
    »Die Frage haben Sie wohl schon selbst beantwortet.«
    »Ich liebe diese Organisation«, sagte Gaffney. »Ich habe ihr mein Leben geweiht. Aber ich muss zusehen, wie die
    Bürger ihre Macht untergraben. Keine Frage, wir helfen
    ihnen dabei. Wir strecken alle viere von uns und lassen uns widerstandslos die Instrumente abnehmen, die man uns
    gegeben hatte, damit wir unsere Arbeit tun konnten. Jetzt sind wir schon so weit, dass wir darum betteln müssen, unsere Agenten mit Waffen ausrüsten zu dürfen. Und was geschieht, wenn wir diese Bitte tatsächlich äußern? Das Volk spuckt uns ins Gesicht. Es ist begeistert von der Vorstellung, eine Polizeitruppe zu haben, Tom. Nur soll sie wie ein zahnloser Tiger sein und nicht wirklich etwas ausrichten können.«
    »Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee, uns die Waffen wegzunehmen.«
    »Es geht nicht allein um die Waffen. Wenn wir ein Habi-
    tat von der Abstraktion trennen, müssen wir uns ein Jahr lang dafür rechtfertigen. Als Nächstes wird man uns die Berechtigung zum Ausschluss entziehen. Ehe wir uns verse-
    hen, lässt man uns nicht mehr in die Nähe unserer eigenen Votenprozessoren. Aurora hat das alles kommen sehen. Sie wusste, dass Panoplia immer nur begrenzt einsatzfähig sein würde und dass jemand anderer den Schutz des Volkes
    übernehmen müsste, wenn es wirksam geschützt werden
    sollte.«
    »Und dieser Jemand ist Aurora mit ihren Verbündeten,
    wer die auch sein mögen«, stellte Dreyfus ruhig fest.
    »Sie ist kein Tyrann, falls Sie das denken.«
    »Diese Eroberung des Glitzerbandes kommt mir aber doch
    ziemlich tyrannisch vor.«

    »Sie sehen das falsch. Aurora plant lediglich, ein System einzuführen, das die Menschen vor den Folgen ihrer eigenen schweren Fehler schützt. Unter Auroras Regime verändert sich das Leben in den Habitaten nicht. Den Bürgern stehen die Technologien, an die sie gewöhnt sind, auch weiterhin zur Verfügung. Niemand braucht auf Langlebigkeits-therapien oder andere medizinische Behandlungen zu ver-
    zichten. Die Menschen werden ebenso im Luxus leben wie
    heute auch, und der gesellschaftliche Alltag bleibt im Wesentlichen, wie er war. Auch die Künstler können ihre Arbeit fortsetzen.«
    Dreyfus legte den Kopf schief. »Dann muss ich etwas
    überhört haben. Was wird denn nun anders?«
    »Nur Dinge, die für unsere Sicherheit unerlässlich sind.
    Natürlich muss das Glitzerband vom Rest der menschlichen Gesellschaft getrennt werden. Das heißt, kein Handel mehr mit den Ultras und mit Chasm City. Wir können nicht riskieren, dass ein Agent von außen ins Glitzerband einge-
    schleust wird und es schließlich ins Verderben stürzt.«
    »Aber Sie glauben doch, das Unheil käme von innen he-
    raus, ein Schaden, den wir uns selbst zufügen?«
    »Aber das wissen wir nicht mit Sicherheit, deshalb müs-
    sen wir uns auch gegen andere Möglichkeiten wirksam ab-
    sichern. Das ist doch nicht mehr als recht und billig.«
    »Mag sein.«
    »Reisen zwischen den Habitaten

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