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Aurora

Aurora

Titel: Aurora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Aber sie hatte recht.«
    »Ich stimme Veitch zu - Sie reden irre«, erwiderte Saavedra.

    »Ein Schiff kreiste in der Nähe«, sagte Dreyfus leise, »ein interstellares Raumschiff, von den Demarchisten entwickelt, um ihre Abhängigkeit von den Synthetikern zu
    verringern. Es war ein Prototyp, im Orbit um Fand zu-
    sammengebaut. Das Antriebssystem war neu und ba-
    sierte auf anderen wissenschaftlichen Grundlagen als die Synthetiker-Triebwerke. Das Schiff war nach einem einzigen Flug in unser System eingemottet worden, weil es
    zu teuer, zu langsam und zu schwerfällig war. Man woll-
    te warten, bis ein solches Schiff wirtschaftlich sinnvoll wäre.«
    »Wie hieß dieses Schiff?«, fragte Saavedra.
    »Atalanta«, antwortete Dreyfus.
    »Es gab tatsächlich ein Schiff mit diesem Namen«, über-
    legte Veitch stirnrunzelnd. »Ich erinnere mich, dass man es ausschlachten und verschrotten wollte.«
    »Das ist geschehen. Es existiert nicht mehr.«
    »Erzählen Sie uns, was damals war«, sagte Saavedra.
    »Ja, tun Sie das«, verlangte auch Sparver.
    Dreyfus setzte gerade zum Sprechen an, als zwei Arm-
    bänder gleichzeitig piepsten. Saavedra und Veitch starrten zuerst verärgert, dann erschrocken auf die Displays.
    »Sind die Oberflächengeschütze aktiviert?«, wandte sich Saavedra an Veitch.
    Er nickte. »Sie haben das Ziel erfasst, werden aber das Feuer erst eröffnen, wenn es näher kommt.«
    »Wenn was näher kommt?«, fragte Dreyfus.
    Saavedra richtete jäh den Blick auf ihn. »Ein Schiff aus dem All ist unterwegs hierher. Es taucht mit hoher Beschleunigung direkt aus dem Orbit in die Atmosphäre ein.
    Es bemüht sich nicht einmal, sich zu tarnen. Wissen Sie etwas darüber, Dreyfus?«
    »Ich habe mich sehr bemüht, niemanden auf uns auf-
    merksam zu machen. Ich wollte nicht, dass Aurora mich
    hierher verfolgt.«

    »Aber außer Panoplia weiß niemand, dass wir hier sind.«
    »Dann muss etwas geschehen sein«, sagte Dreyfus. »Man
    darf wohl annehmen, dass derjenige, der dieses Schiff fliegt, den Uhrmacher außer Gefecht setzen will.«
    »Gehen wir in die Zentrale«, schlug Saavedra vor und
    musterte Dreyfus mit warnendem Blick. »Ich rufe die Hundepeitsche jetzt zurück, aber Sie wissen, die Dinger sind schnell. Ich kann sie wieder auf Sie hetzen, bevor Sie auch nur mit den Augen zwinkern.« Sie wandte sich an Veitch.
    »Ist der Einschluss stabil?«
    »Felsenfest.« Er klappte einen gepanzerten Deckel über
    das Sichtfenster, sicherte ihn mit einem schweren Riegel und folgte dann den drei anderen über die Metalltreppe hinunter zum Fuß des Reaktors. Saavedras Hundepeitsche
    hing wieder an ihrem Gürtel, aber Dreyfus gab sich nicht der Illusion hin, ihr uneingeschränktes Vertrauen gewonnen zu haben. Sie akzeptierte seine Geschichte so lange mit Vorbehalt, bis sie ihn bei einem Widerspruch ertappte oder die Umstände sich änderten.
    »Es könnte Gaffney sein«, sagte er, als sie den Tunnel
    zum Wohnbereich und zur Zentrale hinaufstiegen. »Als ich ihn das letzte Mal sah, lag er auf dem Rücken und hatte gerade eine Operation hinter sich. Aber er war nicht tot. Vielleicht war das mein großer Fehler.«
    »Aber ich nehme doch an, dass er überwacht wurde?«,
    sagte Saavedra und schaute über die Schulter.
    »Das ist richtig, aber vielleicht nicht scharf genug. Gaffney hatte bereits die Suchturbinen sabotiert und Clepsydra sowie Trajanowa getötet. Er war sehr geschickt, und er hatte den gesamten Apparat der Inneren Sicherheit zur Verfü-
    gung, aber er ist kein Übermensch. Aurora könnte ihn unterstützt haben, sogar innerhalb Panoplias.«
    »Und jetzt hat sie ihm wohl zur Flucht verholfen?«
    »Mag sein, aber auf jeden Fall riecht alles nach Gaffney.
    Hatten Sie etwas von Geschützen gesagt?«

    »Tragbare, selbsteinfahrende Raumschiffgeschütze«, prä-
    zisierte Veitch. »Wir haben sie eingebaut, falls jemand un-aufgefordert hier herumschnüffeln sollte. Wären Sie nicht über Land gekommen, dann hätten Sie Bekanntschaft mit
    ihnen gemacht.«
    »Da bin ich aber froh. Der Marsch hat mir gutgetan.«
    Brandfackel hatte seine Zentrale in einem Raum einge-
    richtet, der wohl als Konferenzsaal gedient hatte, als die Anlage noch von den Amerikanos betrieben wurde. Nur
    schwach dreidimensionale Landschaftsfotografien in Schwarzweiß bedeckten die Wände. Ein Bild zeigte eine tiefe
    Schlucht, möglicherweise auf dem Mars. Ein zweites einen hufeisenförmigen Wasserfall. An der dritten Wand prang-te eine Felswand, in die

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