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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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es auch so sein. Irgendwann findet jeder die Balance.“
    Er erhob sich und schlug vor, zum Ausgleich für diesen tiefgründigen Dialog ein wenig spazieren zu gehen. Leon hatte absolut nichts dagegen und das Schlendern zwischen Rosen und Flieder, Birken, Gänseblümchen und Jasminbüschen brachte ihn auf andere Gedanken. Es war nicht klug, sich selbst zu bemitleiden, denn im Übrigen gab es noch Mischwesen, die es weitaus schwieriger hatten als er. Was war zum Beispiel mit dem alten Mantichora? Er war gleichzeitig ein Löwe, ein Zweibeiner, eine Fledermaus und ein Skorpion. Wie hin und her gerissen musste erst er sich fühlen?
     
    Sinnend bewunderte das Duo die Irispflanzen mit ihren violetten auffälligen Blüten und die zugehörigen Elflein, die sie hegten und pflegten, von Krabbeltieren befreiten und begossen. Von Flux und Calep war weit und breit nichts zu sehen, erst als sie den Garten verließen, entdeckte Orion sie beim Planschen im nahen See. Das Wasser war angenehm warm und als Leon am Ufer stand, wurde er von den anderen auch schon ins Wasser gezogen, kaum war er drin, wurde auch Orion lautstark zum Nähertreten gebeten.
    „ Das Wasser beißt nicht! Oder kannst du nicht schwimmen?“, wurde Calep gleich wieder frech. Das ließ Orion nicht auf sich sitzen, er nahm Anlauf und sprang mit einem gewaltigen Bauchklatscher in den See, dass das Wasser nur so spritzte. Lautes Kichern und Glucksen kam aus den Weiden am Ufer und von den Seerosen auf der Wasseroberfläche, auch diese Pflanzen besaßen ihre ganz persönlichen Naturgeister.
    „ Wenn ihr uns nass macht, werden wir böse“, warnten die kleinen Damen, die sich auf den Seerosenblättern die wasserblaue Haut sonnten. Es hörte sich jedoch kaum bedrohlich an und hielt Calep nicht davon ab, eine Wasserschlacht anzuzetteln. Die Seerosenelfendamen quietschten, als sie die ersten Wasserspritzer abbekamen, und retteten sich zu ihren „Brüdern und Schwestern“ auf einen tief hängenden Weidenast. Von dort aus beobachteten sie gackernd das Planschen der Jungs und als Orion nach einer Dusche unter dem nicht allzu hohen Wasserfall pitschenass ans Ufer kam, fielen sie vor Lachen fast zu Boden. Orion hob die Augenbrauen, als er das hörte, und schüttelte sich ungerührt an Ort und Stelle wie ein nasser Hund, das Wasser spritzte bis zu den kleinen Elfen und nun waren es Calep, Flux und Leon, die sich vor Lachen bogen. Ziemlich sauertöpfisch saßen die Elfen patschenass im Geäst der Weiden. Orion tat, als hätte er sie nicht gesehen und entschuldigte sich höflich.
    Die gnädige Sonne trocknete sie alle wieder bereitwillig und als sie im Zenit stand, saßen die Jungs plauschend am Seeufer, während die kleinen Naturgeister im Schatten ihrer Schützlinge ein Mittagsschläfchen hielten. Reichlich Proviant war bereits ausgeteilt worden, doch Calep stand der Sinn noch nach einem Nachtisch.
    „ Wir haben sie lange genug herumgeschleppt“, fand er, „es wird Zeit, sie endlich einmal zu probieren.“ Geschickt angelte er den goldenen und den silbernen Apfel aus der Tasche hervor. Flux und Leon hatten diese Geschenke beinahe schon vergessen.
    „ Faszinierend“, fand Orion und ließ sich gleich die Geschichte erzählen, die dazu gehörte. „Beneidenswert. Diesen mystischen Apfelgarten würde ich auch einmal zu gerne besuchen.“ Er steckte sich das letzte Stück Schinken in den Schnabel, während Calep weiter im Vorratsbeutel wühlte. Eigentlich beabsichtigte er, jedem Teammitglied die ausgefallene Nachspeise zu servieren, doch es sollte anders kommen, als er dachte. Was er nämlich aus dem Beutel angelte, waren nur gewöhnliche Äpfel, rote, gelbe, grüne, aber kein weiterer goldener oder silberfarbener.
    „ Das kann doch gar nicht sein!“, beschwerte sich Calep. „Gibt Morganas Magie langsam den Geist auf?“
    Auch die anderen konnten es nicht verstehen, sonst vervielfachte sich doch alles, was in die Tasche hinein gegeben wurde, warum ausgerechnet diese Äpfel nicht? Nachdenklich runzelte Orion die Stirn, für ihn schien das nicht so abwegig zu sein wie für die anderen.
    „ Bedenkt doch nur, dass diese Äpfel etwas ganz Besonderes sind, selten und kostbar. Wenn sie sich durch Morganas Zauber vervielfachen würden – wären sie dann noch einzigartig?“ Zugegeben, eine gewisse Logik konnte man dem nicht verwehren, trotzdem war es ziemlich ärgerlich. „Vermutlich sind auch diese Äpfel voller Magie und damit heben sie den Vervielfältigungszauber des

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