Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
Vom Netzwerk:
abzulenken, „dann muss es hier einst ein Meer gegeben haben, das mit der Zeit austrocknete und nur das Salz blieb zurück!“
    „Ein Meer – hier?“, der Jungdrache fühlte sich ein wenig verschaukelt.
    „Aber natürlich, alles verändert sich. Wo heute Land ist, da kann einst alles überflutet gewesen sein und wo heute die Meere sind, können irgendwann neue Inseln emporsteigen.“ Bevor er aber zu Plattentektonik und Erdkundelatein anheben konnte, wurde er energisch von Akiko unterbrochen und zum Aufbruch gedrängt. „Unerhört“, brummelt er in seinen nicht vorhandenen Bart, doch die selbst ernannte Anführerin kannte kein Pardon.
    „Schwafeln können wir immer noch, wenn die Prophezeiung erfüllt ist!“
    „Erzähl’ uns doch von deinem Vater“, bohrte Kleopatra nach, wurde aber mit Schweigen gestraft.
    „Das Geheimnis der Amazone“, blödelte Drac’o, „werden wir wohl nie enträtseln.“
    „Irgendwie vermisse ich Calep“, sprach Leon wie zu sich selbst, der lange nicht so flott vorankam, wie er gerne wollte. Immer wieder stolperte er oder der trockene Boden sackte stellenweise ab. Akiko beschwerte sich in einem fort und schimpfte ihn einen Tollpatsch. „Ich habe mich doch schon so oft entschuldigt“, seufzte er schlussendlich, „was soll ich denn noch tun?“ Wiederum war keine Antwort zu hören.
    „Sie macht mich noch ganz fuchsig“, grollte der Jungdrache und entsann sich mit Wehmut an seinen Kumpel Reinecke.
    „Ihhh!“, Kleopatras spitzer Schrei weckte alle aus ihren Gedanken. „Was ist denn das?“ Wie ein Berg erhob sich ein blankes Gerippe zu ihrer linken Seite, Orion genügte ein fachmännischer Blick:
    „Ein Wal – besser gesagt das, was von ihm übrig ist.“
    „Und der liegt hier schon so lange herum wie es kein Wasser mehr gibt?“, hakte Drac’o nach, während Kratzefuß erst misstrauisch schnupperte und dann an einer Rippe nagte.
    „Sicherlich.“
    „Wetten, nicht?“
    Nun fühlte sich Orion herausgefordert: „Lieber Drac’o, woher soll es denn sonst deiner Meinung nach stammen? Ein Wal fällt doch nicht vom Himmel?“ Der Jungdrache reckte stolz den Hals:
    „Wetten, doch?“ Nun endlich bemerkten seine Kumpane den nahenden Schatten, die Erde bebte leicht, als wenige Meter entfernt ein riesiger, schon halb aufgezehrter Kadaver auf dem Salzseeboden landete.
    „Noch ein Wal“, staunte Orion.
    „Ist das Blut?“, Kleopatra verdrehte die Augen und fiel in Ohnmacht, Drac’o konnte sie gerade noch vor einem Sturz bewahren. Kreischend landete ein gewaltiger Adler auf dem Kleinwal und stellte mit abgespreizten Federn seinen Besitzanspruch zur Schau.
    „Ein Donnervogel?“, erriet Leon und sein Partner bejahrte dies.
    „Donnervögel sind dafür bekannt, kleinere Wale zu erbeuten und sie teilweise über viele Kilometer zu transportieren.“ Wachsam sah der Riesenadler sie an, schlang schnell ein Stück Fleisch herunter und fauchte Kratzefuß warnend entgegen. Danach packte er seine Beute wieder, schlug mit den Flügeln und stieg in den Himmel hinauf. „Sicher bringt er den Fang heim zu seiner Höhle oder den Jungtieren.“
    Mit Hilfe von Riechsalz aus Morganas Naturapotheke kam Kleopatra recht schnell wieder auf die Beine. Das andere Ufer war bereits in Sichtweite. Dort eingetroffen, bot sich der Platz zwischen trockenen Gräsern und Sträuchern ideal zum Rasten an. „Immerhin“, grinste Drac’o, „braune und olivgrüne Farbtöne sind besser als gelber Sand.“
    „Super“, Kleopatra ließ sich rücklings fallen, „aber Blumen oder ein Wald wären noch schöner. Dort gäbe es sicher auch Einhörner.“ Von der Seite her nahte eine Gestalt und der Smaragddrache schmunzelte:
    „Hier auch.“
    „Wo?“, Kleopatra wollte sich schon aufrichten, als sich ein Kopf über sie schob und große braune Augen sie anglubschten. „Du liebe Güte!“, so schnell sie konnte, verschanzte sie sich hinter Drac’o. „Das ist das komischste Einhorn von der ganzen weiten Welt!“ Seelenruhig begann das Tier von den trockenen Gräsern zu äsen. Sein Kopf war der eines Hirsches, während sein Leib eher dem eines Pferdes glich. Völlig unpassend waren die Elefantenfüße und der Schweineschwanz. Das Horn auf seiner Stirn war gewunden und Kleopatra murmelte hinter vorgehaltener Hand etwas von einem „hässlichen Entlein“.
    „Einhorn ist Einhorn“, fand Drac’o und Leon meinte:
    „Eigentlich ist es doch ganz possierlich.“ Sofort hob das Tier den Kopf und klimperte mit den

Weitere Kostenlose Bücher